Anlässlich meiner erneuten Facebook-Sperre. Von Daniel Schweizer
Erneut wurde ich bei Facebook gesperrt. Dieses Mal für 30 Tage. Zunächst ein herzliches Dankeschön an alle, die den PP-Artikel über meine letzte Facebook-Sperre über Facebook verbreitet oder ihm anderweitig Aufmerksamkeit geschenkt haben. Ganze 1026 Male wurde er bei Facebook geteilt. Das ist eine erfreuliche Solidarität und hat uns eines gezeigt: Zensur wollen wir alle nicht, weil uns die Meinungsfreiheit wichtig ist.
Dieses Mal wurde ich für ein Posting gesperrt, das ich bereits vor meiner ersten Facebook-Sperre gepostet hatte. Was uns also zeigt:
Die Facebook-Zensoren schnüffeln auch noch hinter alten Postings her, die ohnehin keiner mehr liest und die ihre Wirkung ohnehin längst gehabt oder nicht gehabt haben.
Was also heißt: Selbst wenn man nach einer Facebook-Sperre zu dem Schluss kommen würde, man tue gut, an seiner Nettiquette zu arbeiten…. Es ist zwecklos. Denn wenn man nach so langer Zeit noch für ein Posting belangt wird, hat man ja nicht wirklich die Chance, sich danach zu bewähren.
Die Sperre wegen meines Postings zeigt – wie die Sperrung tausender User, die nicht an die Öffentlichkeit gehen – welch absurde Gründe zu Zensur führen. Und wie schlecht es um unserer aller Meinungsfreiheit steht. Da das Posting gelöscht ist, kann ich es nicht 100%ig im Wortlaut zitieren, sondern lediglich dem Sinn nach (weitgehend dem Original ähnlich – wiedergeben. So in etwa lautete mein Posting:
„Jede Freiheit endet dort, wo die Freiheit des anderen anfängt. Es berührt nicht die Rechte anderer, ob jemand an Ramadan fastet oder an Ostern fastet oder gar nicht fastet. Es berührt nicht die Rechte anderer, an wen jemand seine Gebete richtet oder ob er überhaupt betet. Aber dass auf unserem deutschen Boden Ehrenmorde begangen werden, Schwule, Juden und Christen verprügelt werden, unsere deutschen Frauen als „Schlampe“ bezeichnet werden, Muslime mit ihren Gebetsteppichen öffentliche Straßen belagern, uns Burka und Niqab auf der Straße zugemutet werden, das müssen wir uns nicht gefallen lassen.“
Für Sie, liebe Leser von Philosophia Perennis, dürfte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass es an diesem Posting nichts zum Aussetzen gibt. Und für Sie ist die Aussage dieses Postings sicher völlig einleuchtend. Ihnen braucht man nicht lang und breit erklären, dass dieses Posting einfach nur die normalen Spielregeln einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung zum Ausdruck bringt. Und Ihnen, liebe Leser von Philosophia Perennis, kommt es mit Sicherheit absurd vor, dasss man wegen so etwas bei Facebook zensiert wird. Was das traurige Zeichen ist, wie schlecht es bereits in Deutschland um die Meinungsfreiheit steht.
Doch umso mehr eine Schulstunde Belehrung nötig haben die Gutmenschen, die in diesem Posting „Hate-Speech“ sahen und es deshalb meldeten. Und die Zensoren, die mir allen Ernstes dafür 30 Tage Sperre verpasst haben. Jetzt mag manch einer einwenden, dass die Belehrung von Gutmenschen und Facebook -Zensoren ohnehin zwecklos ist.
Dennoch bin ich der Auffassung, jeder Mensch verdient eine Chance, wenigstens ein Lernangebot zu bekommen. Und zudem wünsche ich bei der folgenden Lehrstunde für Gutmensch*innen und Facebook-Zensor*innen allen normal denkenden Lesern viel Spaß und Amüsements. Wenn Sie jetzt mit verfolgen dürfen, für welch einfachen und selbstverständlichen Zusammenhänge Gutmensch*innen und Facebook-Zensor*innen solch eine Belehrung nötig haben.
Zunächst: Nein, ich halte nichts von dem Gender-Speech mit Gendersternchen. Aber bei Belehrungen soll man ja seiner Zielgruppe gerecht werden. Und nun muss man eben auch der Vorliebe der Gutmenschen für Genderspeech gerecht werden. Man weiß ja nicht, welchem der 60 Facebook-Geschlechter*innen die Gutmenschen angehören, die an meinem Posting Hate-Speech gesehen haben. Damit sich jeder angesprochen fühlt, ganz im Sinne der Gutmensch*innen der Sprachstil.
Die folgende Belehrungsstunde soll Gutmenschen und Facebook-Zensoren unterhaltsam vorführen, wie sie selbstverständliche Aussagen mit Hass verwechseln und damit unnötige Zensur verursachen, auf Kosten der Meinungsfreiheit.
So, liebe Gutmensch*innen, die Unterrichtsstunde beginnt. Bitte setzen und mal für eine Weile Zurückhaltung mit euren Parolen „Gegen Nazis“.
So, liebe Gutmensch*innen und Zensor*innen, kommen wir zum ersten Satz meines Postings, an dem ihr euch stört: „Jede Freiheit endet dort, wo die Freiheit des anderen anfängt“. So, wo seht ihr in diesem Satz Hass? Ist euch, den Gutmensch *innen und Zensor*innen, entgangen, was dieser Satz bedeutet: Er ist einfach nur das selbstverständliche Leitprinzip jeder freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Wer von den gutmenschlichen und zensierenden Schülern wenigstens bis hierhin folgen konnte, darf bleiben. Die anderen mögen bitte das Klassenzimmer verlassen. Weil sie die berüchtigte Belehrungsresistenz von Gutmenschen bestätigen.
Nun zum nächsten Textabschnitt: „ Es berührt nicht die Rechte anderer, ob jemand an Ramadan fastet oder an Ostern fastet oder gar nicht fastet. Es berührt nicht die Rechte anderer, an wen jemand seine Gebete richtet oder ob er überhaupt betet.“
Liebe Gutmensch*innen und Zensor*innen, was ist daran Hate-Speech? Es wird doch einfach nur einleuchtend erklärt, was die Religionsfreiheit nach Artikel 5 unseres Grundgesetzes ausmacht. Und worin eben exakt die schützenswerte persönliche Freiheit des Einzelnen liegt. Ist es jetzt schon zensurwürdiger Hate-Speech, Grundrechte anschaulich zu erklären? Der Anteil der Gutmensch*innen und Zensor*innen, der bis hierhin begriffen hat, darf der Unterrichtsstunde weiter folgen. Für die anderen Gutmensch*innen gilt: Bitte das Klassenzimmer verlassen, für euch wird auch der Rest der Stunde überfordernd.
Weiter geht es mit dem nächsten Abschnitt: „Aber dass auf unserem deutschen Boden Ehrenmorde begangen werden, Schwule, Juden und Christen verprügelt werden, unsere deutschen Frauen als „ Schlampe“ bezeichnet werden, Muslime mit ihren Gebetsteppichen öffentliche Straßen belagern…“. Liebe Gutmensch*innen und Zensor*innen, was ist an diesen Aussagen Hate-Speech? Das sind einfach nur Fakten, für deren Existenz ich nichts kann. Fakten, diese zu nennen ist übrigens ganz unkompliziert, liebe Gutmensch*innen und Zensor*innen. Der Schuldidaktiker ordnet diese dem Anforderungsbereich 1 zu, dem geringsten Schwierigkeitsgrad.
Oder ist es bereits Hate-Speech, Fakten zu nennen
…und somit Anforderungsbereich 1 bei schulischen Leistungen erbringen zu können?
Oder wollen Gutmensch*innen und Zensor *innen diese Fakten bestreiten. Dann haltet euch vor Augen: Dasss christliche Flüchtlinge in Asylbewerberheimen häufig von muslimischen Mitbewohnern gewaltsam attackiert werden, darüber berichteten sogar die Nannymedien. Und das bereits vor Merkels Grenzöffnung. Berichte über Gewalt gegen Juden, Homosexuelle und Frauen durch muslimische Täter sind mittlerweile auch in den Nannymedien zu lesen, die sonst gerne darüber schweigen. Und wer schon manche französischen Städte am Freitag erlebt hat, wird bestätigen können, dass auch die Belagerung von Straßen durch betende Muslime den Tatsachen entspricht.
So, an die Gutmensch *innen und Zensor*innen: Wenn ihr bis hierhin folgen konntet, habe ich noch etwas Hoffnung, dass es sich lohnt, Bildung in euch zu investieren. Wenn euch das aber überfordert hat: Verlasst bitte den Unterricht! Wer Hate-Speech und Fakten miteinander verwechselt, ist nicht einmal Anforderungsbereich 1 im Mindestmaß gewachsen. Da brauche ich mir mit Belehrung keine Mühe zu geben.
Und nun noch zum letzten Teil: Liebe Gutmensch *innen und Zensor*innen, was ich zu Burka und Niquab geschrieben habe, ist schlicht und ergreifend Meinungsfreiheit.
Und es gab bereits von mir einen ausführlichen Gastbeitrag hier, warum das Tragen dieser Kleidungsstücke nicht nur die Freiheit des Einzelnen betrifft, sondern auch eine Frage des Allgemeinwohls ist.
Und der Schlusssatz „das müssen wir uns nicht gefallen lassen“ ist schlicht und ergreifend berechtigt, liebe Gutmensch*innen und Zensor*innen. Denn vieles dessen, was darunter im Posting aufgelistet ist, sind schlicht und ergreifend Straftatbestände: Ehrenmorde, gewaltsame Übergriffe, Beleidigungen….
Ist es schon zensurwürdiger Hatespeech, sich Straftatbestände nicht gefallen zu lassen?
Ob der eine oder andere von den Gutmenschen und Zensoren, die wegen dieses Postings 30 Tage Sperre für mich veranlasst haben, nun etwas gelernt hat? Vielleicht ja, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Wenn nicht, so wurde jetzt hoffentlich wenigstens in aller Deutlichkeit einmal wieder vor Augen geführt, welch absurde Zensur das Netzwerkdurchsetzungsgesetz anrichtet:
Man muss nur die Grundregeln der freiheitlich-demokratischen Grundordnung anschaulich erläutern, Fakten beim Namen nennen, sich Straftatbestände nicht gefallen lassen. Und schon bietet man Anlass, bei Facebook zensiert zu werden.
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