Ein Gastbeitrag von A.R. Göhring
Der von Merkel eingeleitete Sozialdemokratisierungs- und Vergrünungskurs der CDU hat in der Partei einige Kanzlerinnen-Paladine gezüchtet, die in ihren Aussagen und in ihrem Verhalten kaum noch von bürgerfernen und ideologischen Akteuren wie Kathrin Göring-Eckardt oder Jutta Freiin von Ditfurth zu unterscheiden sind.
Neben nur noch nominellen Christdemokraten wie Wolfgang Schäuble, der Europa ohne Sozial-Massenzuwanderung in „Inzucht degenerieren“ sieht, macht dieser Tage der offenbar unter Bedeutungsverlust leidende Ex-Generalsekretär Ruprecht Polenz von sich reden. Leider nicht mit sinnvollen Beiträgen oder konstruktiver Kritik an den merkelgemachten chaotischen Verhältnissen im Lande, sondern mit einer charakterlosen Denunzierung des streitbaren Oberbürgermeisters von Tübingen (Grüne), Boris Palmer.
Palmer, der als Lokalpolitiker im Gegensatz zur abgehobenen Parteiprominenz im Bundestag die Folgen der Berliner Asylpolitik ausbaden muß, hatte nach dem Mord an Mia V. in Kandel vorgeschlagen, dass jeder so genannte minderjährige Flüchtling, der eine medizinische Altersbestimmung ablehnt, als Erwachsener behandelt werden soll.
Eine unbedingt sinnvolle Maßnahme, da aus unseren Nachbarländern bekannt ist, dass bis zu drei Vierteln aller „minderjährigen“ Immigranten lange volljährig sind und mit ihrer Lüge Vorteile erschleichen.
Da außerdem viele falsche jugendliche Asylanten, wie die Mörder von Mia und Maria, Gewaltkriminelle sind, kann man mit der Aufdeckung der Alterslüge verhindern, dass besonders wehr- und arglose minderjährige Mädchen überhaupt mit strengreligiösen Frauenverachtern in Kontakt kommen, z.B. in der Schule.
Das sieht Ruprecht Polenz allerdings ganz anders. Kann er ja; aber statt sachlich zu diskutieren, moralisiert er auf Facebook im Sinne der (grünen) politisch-korrekten Minderheitenpolitik, bezeichnet Palmers Verhalten als infam und wirft ihm mit der AfD-Keule indirekt sogar Rechtsextremismus vor:
„Ich finde es infam, wie Palmer nach dem Motto post hoc ergo propter hoc (Weil etwas NACH einem Ereignis passiert, ist es WEGEN des Ereignisses passiert) die Flüchtlinge pauschal (Ereignisse von 2015) für Terrorismus und Morde verantwortlich macht. Die AfD könnte das nicht schlechter.“
Palmer entgegnet darauf, ebenfalls via FB, einige politkorrekte Floskeln, bleibt aber dabei, dass es „Ereignisse wie Köln, Breitscheidplatz, aber auch die Summe aus Würzburg, Freiburg und Kandel“ vor 2015 nicht gegeben habe, weil für sie der Immigrantenzustrom „notwendige Voraussetzung“ sei.
Trotz Palmers höflichem und versöhnlichem Tonfall rüpelt Polenz im denunziatorischen Stil weiter und meint, Palmer unterstütze die AfD in ihrem „völkisch-nationalistischen Weltbild“.
Statt endlich ein nachvollziehbares rationales Gegenargument zu Palmers Vorschlag zu bringen, das er wahrscheinlich schlicht nicht hat, verfällt er auf den üblichen Relativierungs-Trick der Antifa und zitiert willkürlich ausgewählte Mord- und andere Gewalttaten von Deutschen, die angeblich genauso häufig sind wie die Migrantenverbrechen.
Der Relativierungs-Winkelzug ist mit dem „Oktoberfest“-Argument der scheinfeministischen #ausnahmlos-Aufschreierinnen um Anne Wizorek nach der Kölner Silvesterkatastrophe 2015 eigentlich schon auf peinliche Weise baden gegangen, aber verantwortungslosen Leugnern unangenehmer Tatsachen wie Ruprecht Polenz bleibt kaum anderes übrig, da die Realität nun mal nicht mit rosaroten multikulturellen Fantasien in Einklang zu bringen ist.
Eine delikate Peinlichkeit nebenbei: Die Relativierung von deutschen Kriegsverbrechen via Vergleich mit Stalins Armee war den alten Nazis nach dem Krieg das beliebteste Mittel, sich von ihrer Schuld reinzuwaschen, was die Linke völlig zu Recht kritisierte.
Da Polenz sich mit seiner Verbrecher-Relativierung offenbar selber nicht so ganz wohl fühlt, versucht er es noch mit dem Individualisierungstrick, indem er allen Ernstes behauptet, Mörder wie Abdul Dawodzai seien nicht unbedingt von „kulturellen Prägungen und afghanischen Frauenbildern“ beeinflusst, sondern man müsse „sehr genau die Umstände, Motive, Prägungen [also doch?] etc. ansehen“.
Es ist schon seltsam: Geht es um „Unterdrückung“ und die Rechte von kulturfremden Immigranten, stellen sie sehr wohl eine Gruppe dar, mit natürlich ausnahmslos positiven Gruppenmerkmalen („Religion des Friedens“). Geht es um Straftaten und andere eher unangenehme Eigenschaften und Verhaltensweisen von Asylanten und anderen Migranten, sind sie plötzlich alle Individuen, die in keinster Weise zu einer Gruppe mit vormodern-mittelalterlicher Prägung gehören. Das hatte schon Dunja Hayali mit ihrer Aussage „Arschlöcher“ vorexerziert. Der Christdemokrat Polenz bewegt sich mit seiner Denunziation Palmers also exakt im Fahrwasser reichlich linker Ideologen.
Fazit: Als konservativer oder liberaler Bürger, also Durchschnittsdeutscher, fragt man sich, was diese Aktion von Ruprecht Polenz eigentlich sollte, und was so jemand überhaupt in der CDU macht.
Vor allem, wenn man bedenkt, dass Polenz rund 70 Jahre alt ist und somit mental eher in der Kohl-Ära der CDU einzuordnen wäre. Weit gefehlt: Bereits 2010 hat der damalige Bundestagsabgeordnete gegenüber der FAZ allen Ernstes behauptet, dass „unsere Vorstellungen von Rechtsstaat und Menschenrechten auch mit dem Islam kompatibel“ seien. 2016 noch machte er sich für islamisch-vermummte Polizistinnen stark.
In der Grünen oder in der Linken Partei, Boris Palmer oder Sahra Wagenknecht einmal ausgenommen, sind solche Überzeugungen durch gegenseitige Propagierung nicht ungewöhnlich; da zählt die unbequeme Realität nicht viel. In der größten Partei mit lokaler Verantwortung, der CDU, allerdings sind solche weltfremden und ultralinken Ansichten eher selten und werden durch konkrete Erfahrungen vor Ort korrigiert.
Es ist also nicht glaubhaft, dass Polenz wirklich glaubt, was er sagt. Nicht als 70jähriger Christdemokrat. Was hat ihn dann getrieben? Vielleicht einfach nur das Motiv, sich ins Gespräch zu bringen und in die Medien zu kommen.
Mit den primitiven und unmoralischen Mitteln, auf die Denunzianten jeden Zeitalters zurückgreifen. Und DAS ist wirklich infam.
Aktualisierung: Nachdem Polenz den Boden für die Pogromstimmung gegen Palmer bereitet hat, trauen sich nun auch unbedeutende CDU-Lokalpolitiker, medienwirksam loszupoltern. Der Oberbürgermeister des schwäbischen Rottenburg, Stephan Neher, der mutmaßlich dieselben Probleme vor Ort hat wie Palmer (oder vielleicht hat er ja Glück?), fiel seinem Amtsnachbarn im nahen Tübingen gerade in den Rücken:
„Das ist unsäglich und rassistisch, was er beim Flüchtlingsthema betreibt“. (HINWEIS: Lesen Sie die Kommentare im WeLT-Artikel!)
Schaut man sich das FB-Profil des charakterstarken CDU-Politikers an (Bild links findet sich dort!), merkt man schnell, woher der Wind weht.
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