(David Berger) Nicht immer, aber seit 1945 fast immer galt an deutschen Hochschulen die Devise: Wissenschaft steht über der Ideologie. Damit ist es spätestens seitdem die Genderideologie eigene Lehrstühle bekam vorbei.
Ein erschreckendes Beispiel dafür, wie Akademiker die Wissenschaft vor der Ideologie in die Knie zwingen, liefert nun die Alice Salomon Hochschule in Berlin-Hellersdorf. Der Rektor lies, so die Junge Freiheit heute,
„ein Liebesgedicht des weltberühmten Lyrikers Eugen Gomringer von der Wand eines Hochschulgebäudes entfernen, weil AStA-VertreterI*nnen darin eine Herabsetzung der Frau zu einem „bewunderungswürdigen Objekt“ sehen.“
Der bekannte Kölner Jurist Ralf Höcker bemerkt dazu auf Facebook: „Straßen, Blumen und Frauen zu bewundern ist „sexistisch“, deshalb muss ein Gedicht weg – findet der AStA einer Berliner Hochschule. Und der Rektor will auch noch einen Kompromiss finden und das Gedicht durch hinzugesetzte Kritik in einen Kontext einordnen, anstatt den gelangweilten AStA-Spinnern zu sagen: „Ihr habt ersichtlich nicht alle Tassen im Schrank, Ihr komplett Wahnsinnigen, also geht mir nicht auf den Sack, sondern kümmert Euch um Euer Studium!“
Bastian Behrens dazu: „Hysterische Bilderstürmer-Republik Deutschland. Setzen sich solche Kleingeister durch, dann entsteht keine große Kunst mehr. Dann gibt es keine geheimnisvoll lächelnde Mona Lisa, keine wunderschöne Venus von Milo, keine epochale Marilyn als Pop-Art-Ikone. Wenn AStA-Studenten ihre politisch-korrekte Mittelmäßigkeit zum Maßstab dessen machen, was Kunst sein darf, dann ist die Kunst in diesem Land am Ende. Kleine Geister schaffen keine große Kunst.“
Ein Kommentator („Investigator“) bei Welt.de bemerkt: „Diese Bilderstürmerei einer wohlbehüteten, in Wohlstand und Frieden aufgewachsenen, überversorgten Studentengeneration zeigt
1. eine erschreckende autistische Ichbezogenheit und Dekadenz,
2. eine Missachtung von Kunst und künstlerischer Freiheit;
3. ein gravierendes Defizit an politisch-gesellschaftlicher Reflektion: Anstatt die Ursachen der nächtlichen Unsicherheit und des Angstgefühls von Frauen sowie ihre Wahrnehmung als „Sexualobjekte“ zu benennen und dagegen anzugehen, werden harmlose Gedichtzeilen für diese Probleme haftbar gemacht.
Und der Kommentar der Hochschulleitung spiegelt die Beschwichtigungsmanie einer Gesellschaft wieder, die in Konsens bzw. Unterwerfung die Lösung aller Probleme sieht.“
Achso, für alle die nun noch über den Inhalt des skandalösen Gedichts rätseln:
„avenidas/ avenidas y flores/ flores/ flores y mujeres/ avenidas/ avenidas y mujeres/avenidas y flores y mujeres y/ un admirador“:
„Alleen/ Alleen und Blumen/ Blumen/ Blumen und Frauen/ Alleen/ Alleen und Frauen/ Alleen und Blumen und Frauen und/ ein Bewunderer“.