(David Berger) Frankreich hat heute seinen Präsidenten gewählt – oder besser den ersten Wahlgang der Präsidentenwahl absolviert. Denn so viel steht bereits weitgehend fest: Es wird im ersten Wahlgang noch nicht zu einer endgültigen Entscheidung kommen. Die Wahllokale haben um 19 Uhr, in den großen Städten gerade eben, um 20 Uhr geschlossen. Insgesamt standen 11 Kandidaten zur Auswahl. Aber bereits im Wahlkampf kamen in den Medien eigentlich nur die fünf aussichtsreichsten Kandidaten vor:
Emmanuel Macron, Marine Le Pen, Jean-Luc Mélenchon – und weit abgeschlagen von den 3 Spitzenreitern der Sozialist Benoit Hamon und der Konservative Francois Fillon
Jüngsten Umfragen zufolge lag Le Pen in Führung, dicht gefolgt von dem Parteilosen Macron und dem Linkenpolitiker Mélenchon.
Nun gibt es die ersten Hochrechungen (Stand 21.30 h):
Le Pen -> 21,7
Macron -> 23,8
Mélenchon -> 19,2
Fillon -> 19,8
Hamon -> 6,5
Damit ist der Front National zum ersten mal ein historischer Sieg gelungen, um den Jean Marie Le Pen immer gekämpft hat. Jetzt hat es seine Tochter geschafft. Die 48-Jährige schnitt in dieser Wahl wesentlich besser ab als vor fünf Jahren, als sie im ersten Wahlgang nur 17,9 Prozent der Stimmen holen konnte.
Das heißt aber auch, dass es – wie erwartet – am 5. Mai zur Stichwahl kommen wird zwischen Macron und Le Pen. Hier stehen derzeit die Chancen für Macron deutlich besser als für Le Pen. Abgestraft wurden in jedem Fall jene ehemals einflussreichen Parteien, die die letzten beiden Präsidenten gestellt hatten.
Bereits jetzt hat Hamon die Sozialisten, Fillon seine Wähler dazu aufgerufen, Macron zu wählen, um Marine Le Pen – „die Staatsfeindin“ – auf keinen Fall an die Macht kommen zu lassen.