(David Berger) Jörg Baberowski hat in der Basler Zeitung gewagt zu sagen, was keinem seiner bundesdeutschen Kollegen, die so handeln als gäbe es das vom Innnenminister geplante „Wahrheitsministerium“ bereits, mehr öffentlich über die Lippen kommt.
Anlässlich der Reaktionen von Merkel und der Ihren zum Berliner Weinachtsmarktterror bemerkt er:
„In den öffentlich-rechtlichen Medien kamen am Tag des Anschlags viele Menschen zu Wort, die ihre Trauer bekundeten. Wütende und empörte Menschen schien es in der ausgestellten Wirklichkeit nicht zu geben. Ich aber bin empört!
⇒ Über die herzlosen, vom Blatt abgelesenen Phrasen der Bundeskanzlerin.
⇒ Über den Innenminister, der im Fernsehen mitteilt, wir seien nicht im Krieg gegen den IS, weil im IS keine Soldaten kämpften.
⇒ Über selbst ernannte Terrorismusexperten, die im Fernsehen verkünden, gegen den Terror sei man machtlos und die den Bürgern einreden wollen, die Kapitulation sei schon immer die richtige Strategie im Kampf mit dem Bösen gewesen.
⇒ Über die Arroganz und den Dünkel von Abgeordneten, die an einem solchen Tag in die Welt hinausrufen, es komme jetzt auf Besonnenheit an und es sei allererste Bürgerpflicht, den Mund zu halten.
⇒ Über einen prominenten CDU-Politiker, der in einer Talk-Show erklärte, erst wenn Fakten bekannt seien, dürfe über Konsequenzen gesprochen werden.
Sie alle wollen offensichtlich verhindern, dass endlich Klartext geredet wird. Zu deutlich würde dann nämlich das immense Versagen von Politikern und Medien. Zu sichtbar würden ihre vom Blut der Opfer gefärbten Zungen.
Überdeutlich müssten sie sich eingestehen, wie viel Schuld sie bereits auf sich geladen haben – und dass ihre Zeit vorbei ist. So oder so: wenn Deutschland untergeht, dann mit ihnen – wenn es weiterlebt, dann nur ohne sie.
Und so schließt der Kommentator der Basler Zeitung: „Die Erkenntnis der Wirklichkeit ist schmerzhaft, sie verlangt, dass gesagt wird, was der Fall ist. Sprechen wir die Sätze aus, die den Bann brechen! Sie machen uns frei: von politischer Korrektheit und selbst verschuldeter Unmündigkeit!“
***
Foto: (c) David Berger