Ein Christkind auf die Erde blickt
und fragt sich, wie die Welt noch tickt,
sieht hinunter auf die Erde
und fragt sich, wo sind echte Werte?
Da werden große Geister aufbeschworen,
neue Götter als Volksgebot geboren,
Weihnachtsmann und Christkind verstecken
sich hinter neuen Schutzgrabenhecken.
Weihnachtsmärkte bekommen Zäune,
oder bunte große bunte Legosteine.
Es wird so manche Tradition zerstört,
weil das nun zur Alltagsvielfalt gehört.
Wer wird sich daran unfriedlich stören,
sich gegen schlimme Dinge wehren?
Es ist viel besser zu ertragen,
als nur ein Wort zu viel zu sagen.
Das Gute wird im letzten Winkel gesucht,
der Sehende als Blinder schnell verflucht.
Was nicht da ist, wird herbeigedichtet,
der Ehrliche schamlos hingerichtet.
Maria bleibt nicht weiter unbe(f)leckt,
weil Trieb in jedem Manne steckt,
und muss das neue Gruppenbegatten
„Unwissenden und Unversorgten“ gestatten.
Juden darf man wieder verfolgen,
dem neuen Antisemitismus folgen
Schwule, Lesben und Transvestiten,
darf man zu rücksichtsvoller Verleugnung bitten.
Das kostet schon mal selbst ein ganzes Leben,
weil wir fürs Gute uns dem Bösen hingeben.
Wer nicht freiwillig importierte Gewalt einsteckt,
wird in die rechte Ecke gesteckt oder verreckt.
Was ein böses Rückzugsdesaster,
trotz „heiler Welt“ in Berlin kein Coca-Cola-Laster?
Zu Weihnachten werden wir nun singen,
„Der Islam wird uns den neuen Frieden bringen!“
Und wer das noch ganz fröhlich feiert,
der geht bald besser vollverschleiert,
die Vielfalt sollen wir erneuern,
wenn wir das schon bald bitter bereuen!
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Foto: (c) Andreas Trojak from Deutschland (Möglicher-Terroranschlag-Berlin (27)) [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons