(Gastbeitrag) Angela Merkel wird – mit dem Segen der CSU – 2017 erneut als Kanzlerkandidatin antreten! Hinter den Kulissen träumen derzeit viele von einer schwarzgrünen Regierung. Der damalige Grünenpolitiker Ricardo Lola Sara Korf hat ihren Karrierestart vor vielen Jahren hautnah miterlebt. Und er erinnert sich, dass Merkel diese Träume schon damals umtrieben. Ein Erlebnisbericht von Ricardo Lola Sara Korf (Zürich/Schweiz)
Vieles wurde geschrieben, behauptet und letztlich: Angela Merkel, so wie ich sie vor 24 Jahren kennengelernt habe, war niemals ein Opfer der Wendezeit. Im Gegenteil. Getrieben von Opportunismus, einem Pulsschlag aus Stahl und einer Spürnase für die große Macht, öffnete sich ihre persönliche Machtchance.
Es war nicht gerade ein Farben-Fetisch, dass sie damals, in Templin (damals noch Bezirk Neubrandenburg in der DDR), mit blauer FDJ-Bluse die Männer irremachte.
Sie war jung, hatte schon früh gelernt, sich politisch den jeweiligen Gezeiten anzupassen. In der Psychiatrie nennt man dies wohl „Anpassungsdruck“ oder „Opportunismus“. Ja! Auch sie wollte in der DDR dazugehören, ohne von Selbstzweifeln zerfressen zu sein.
Ihr evangelischer Vater konnte das mutige, nicht sonderlich attraktive, aber überaus ehrgeizige Kind, schon in der Pubertät nicht stoppen. Ihre Mitgliedschaft in der DA (Demokratischer Aufbruch) zur Wendezeit 1989 war dann eine Zwischenlösung – hin zur stärkeren CDU.
Ich lernte sie dann kurz nach der sogenannten „Wende“ persönlich am jährlichen CDU-Tollensesee-Treffen in Neubrandenburg erstmals kennen. Damals war sie noch frisch – die kurzen Haare schwerelos und glatt angelegt. Und ja! Sie wirkte auf mich etwas bäuerlich (und ich meine dies nicht abwertend).
Sie schwärmte – auf mich irritierend- von Ökologie/Umweltschutz.
Zu jener Zeit war sie noch eine unbedeutende Kreisvorsitzende der Ostseeinsel Rügen im heutigen Bundesland Mecklenburg & Vorpommern. Rügen, die pommersche Insel, berühmt durch die Kreidefelsen und die Bilder von Kaspar David Friedrich (1774-1840) mit bescheidenen 77.000 Einwohnern war politisch unbedeutend.
Im Gegensatz zu den ehemaligen Bezirksstädten wie Neubrandenburg, Rostock oder Schwerin (vereint zu Mecklenburg/Vorpommern nach der Wende), war der Posten einer Kreisvorsitzenden – auf der Insel – für Angela Merkel eher ein Abschiebeposten innerhalb der CDU Meck/Pomm.
Nun ja: Die Altlast ihrer Mitgliedschaft im DA war nicht gerade die Einlasskarte ins CDU-Hauptquartier der neuen Landeshauptstadt Schwerin in Mecklenburg & Vorpommern.
Bis heute ist Rügen ihr Bundestagswahlkreis. Die einstigen Getreuen wechseln derweil erschreckend schnell zur AfD. 2017 wird sie es wohl nur über die Landesliste in den Bundestag schaffen. Bei den letzten September-Landtagswahlen, am 4. September 2016, in Mecklenburg & Vorpommern, erzielte allein die AfD auf „ihrer Insel“ 20,5% der Wählerstimmen und selbst die SPD lag noch vor „ihrer“ CDU.
Nun stand sie also da. Zu jener Zeit war ich auf meinem politischen Höhepunkt bei den Grünen. CDU-Granden, mit denen auch ich so das ein oder andere Gespiele hatte, sagten mir: „Aus ihr wird mal was ganz Großes!“
Geschmacksneutral traf ich sie im privaten CDU- Zelt am Tollensesee, gleich neben dem Grillplatz. Eigentlich wurde ich gezwungen. Ihr Anblick war herzzerreißend. Sie tat mir aufrichtig leid! Innerlich dachte ich: Das arme Pfarrersmädchen. Nun gut. Ein Jahr später wurde sie das „Mädchen“ unter dem CDU-Monarchen Helmut Kohl, allein deshalb, um den Ost-Proporz in der Regierung zu gewährleisten. Angekommen im neuen Deutschland wurde sie schließlich Bundesfamilienministerin, einem bedeutungslosen Job innerhalb der Bundesregierung. Kohls „Mädchen“ wurde zudem Landesvorsitzende von Mecklenburg & Vorpommern.
In Erinnerung der Gespräche mit ihr verblieb vor allem ihr stürmischer Redeschwall, wenn sie über grüne Ideale und Ökologie sprach.
Ich war skeptisch. Schließlich war sie, DDR-Physikerin, eine der Koryphäen des DDR-Atomkraftwerke-Programms im pommerschen Greifswald und brandenburgischen Rheinsberg.
Sie redete sehr konzentriert. Alkohol war nicht ihr Ding. Ein kleiner Rotwein musste reichen. Sie laberte mich zu mit ihren grünen Thesen und orakelte, dass es vielleicht mal zu einer Koalition kommen könne. Dies ist 24 Jahre her!
Ich machte ihr klar, dass ich Verständnis für ihr euphorisches Umweltbedürfnis hätte. Zugleich konnte ihre Beweggründe nicht wirklich nachvollziehen. War es die Scham ihrer Atom-Vergangenheit? Ich weiß es nicht.
Wie ein Bienchen surrte sie über ihre Visionen einer schwarzgrünen Allianz. Natürlich stellte sie auch Forderungen. Insbesondere ging es um Auslandseinsätze der Bundeswehr, Migrationspolitik, geregelte Einwanderung und den Vorrang der Wirtschaftsentwicklung – vor Umweltfragen. Man müsse Kompromisse eingehen.
Aus heutiger Sicht klingen ihre damaligen Worte wie ein wahrer Hohn. Zugleich muss man verstehen, dass man, um von der Insel wegzukommen, auch Schiff und Segel an das jeweilige, politische Wetter anpassen muss.
Heute ist sie – wie damals – Zuckerwatte. Irgendwann umkreisten ihren Rotwein viele Fruchtfliegen.
2017 sehe ich sie schon, in meinen Alpträumen, an der Spitze einer schwarzgrünen Regierung in Berlin. Der Verrat einstiger Ideen von Bündnis 90/Die Grünen wird wohl bald belohnt. So, wie ich sie kenne, wird/und will sie das bekommen, was sie sich vor 24 Jahren in den Kopf gesetzt hat.
Soweit mir in der Schweiz, in der ich seit über neun Jahren lebe, gestern bekannt gemacht wurde, hat die bayrische CSU, im intimen Führungskreis, bereits „grünes Licht“ für eine erneute Kanzlerschaft von Angela Merkel bei den Bundestagswahlen im September 2017 gegeben.
Die Nachricht verwunderte mich nicht wirklich. Schließlich hat Fräulein Merkel – seit, und vor ihrer Krönung zur Bundeskanzlerin am 22. November 2005 – sämtliche Alternativkandidaten auf Seiten der CDU/CSU weggebissen.
Und so wie ich sie kennen lernte, wird es ihr weiterhin schwer fallen, innerhalb der Union, aber auch mit dem deutschen Volk, die Macht zu teilen. Das nenne ich Polit-Monarchie!
Direkte Demokratie ist bis heute nicht ihr Ding. Schon damals zweifelte sie an der Kompetenz der Bürger, sobald es um wichtige Fragen geht. Zufallsentscheidungen, wie sie es damals nannte, müssten verhindert werden.
Gute Nacht! Armes Deutschland, armes Europa! Ich kann nur hoffen, dass die Wahlbeteiligung weiterhin wächst, dass sich mündige, freie, deutsche Bürger weiter den Mut haben, der Unterdrückung durch die Berliner Polit-Monarchen ein Ende zu bereiten.
Die Zeitspanne für die Bundestagswahl 2017 ist durch das Grundgesetz (GG) der Bundesrepublik Deutschland vorgegeben. Der aktuelle Bundeswahlleiter (seit dem 2. Oktober 2015), Dieter Sarreither, zugleich Präsident des Statistischen Bundesamtes (Teil des Bundesinnenministeriums), hat für 2017 ein Datum zwischen Mittwoch, dem 23. August 2017, und Sonntag, den 22. Oktober 2017 angesetzt. Wahrscheinlich findet die Wahl an einem Sonntag, Ende September 2017, statt.
Als Schweizer Auslandsdeutscher, dann seit 10 Jahren, werde ich natürlich an dieser Schicksalswahl (Briefwahl) teilnehmen. Und JA! Natürlich werde ich die einzige Alternative für Deutschland, die AfD, wählen.
Andernfalls sehe ich Deutschland im Jahre 2021 endgültig Burka tragen – nicht nur auf den Straßen, sondern auch im Berliner Reichstagsgebäude!
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Foto: (1) © Bundesarchiv, Bild 183-1990-0803-017 / Settnik, Bernd / CC-BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons (2) © CDU [CC BY-SA 3.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons
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