Montag, 14. Oktober 2024

Grünenpolitiker Volker Beck: Kritische Journalisten unerwünscht

„Muslime in Deutschland sind ohnehin liberaler als CSU-Mitglieder“ … diesen Satz soll der grüne Bundestagsabgeordnete Volker Beck, der nach einer sehr speziellen Auszeit nun wieder voll im Geschäft ist, als Tweet am 6. August auf Twitter verbreitet haben. Jedenfalls wenn es nach Facebook und einem dort kursierenden Foto geht.

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Das Foto machte mich etwas stutzig, da es sich nicht um einen Screenshot von einem Twitteraccount handelt, sondern dieses offensichtlich eigens erstellt wurde. Hinzukommt, dass man – selbst dann wenn man von der Partei und dem genannten Bundestagsabgeordneten nicht viel hält – starke Zweifel anmelden muss, dass sich – angesichts der jüngsten Vorkommnisse nach dem Erdogan-„Putsch“, besonders der Großdemonstration in Köln, – ein Bundestagsabgeordneter zu einem solchen Satz erniedrigt.

Also wollte ich meiner journalistischen Sorgfaltspflicht nachkommen und direkt auf Twitter nachprüfen, ob sich dieser Satz dort findet. Im Hinterkopf hatte ich aus genannten Gründen die feste Annahme, dass ich nicht fündig werde.

Der Versuch der Recherche endete aber recht bald, als ich mit meinem Profil das offizielle Twitterprofil von Volker Beck aufrufen wollte. Statt der Seite mit den Tweets erschien eine Anzeige:

„Du kannst @Volker_Beck nicht folgen und die Tweets von @Volker_Beck nicht ansehen, da Du blockiert wurdest.“

Das verwunderte mich doch sehr. Zwar hatte mich Volker Beck bereits vor einiger Zeit bei Facebook angesichts einer redaktionellen Nachfrage für einen Huffington-Post-Artikel zum Themenkomplex Pädosexualität entfreundet und geblockt. Interviewanfragen, wo es um seine Verdienste für die Homobewegung ging, hatte er zuvor immer wieder schnell und problemlos über den Facebookaccount beantwortet.

Aber diese Verlinkung beruhte auch auf einer ehemaligen persönlichen Freundschaft mit ihm und seinem derzeitigen (?) Lebenspartner. Dass er da den sehr persönlichen Kontakt angesichts meiner journalistischen Tätigkeit und seinem Privatleben nicht fortführen wollte, gehört mit zu jenen Dingen, die ich sehr gut verstehen und akzeptieren kann.

Bei einem offiziellen Twitteraccount eines Bundestagsabgeordneten ist dies freilich noch einmal deutlich anders. Selbst wenn er Journalisten scheinbar nicht besonders gerne sieht, die den Islam und sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche kritisieren. Und zumal dann, wenn er als großes Motto in die Welt hinausposaunt: „Alles andere als Gleichberechtigung ist Diskriminierung“. 

Aber wie sagte meine ehemaliger Philosophielehrer, der große Frankfurter Professor Walter Hoeres, einst:

„Die dauernden Toleranzrufer sind in der Regel die intolerantesten und fanatischsten Menschen überhaupt!“

Oder um es in Anlehnung an Volker Beck und mit einer ähnlichen gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit zu sagen: „Muslime in Deutschland sind ohnehin liberaler als grüne Bundestagsabgeordnete“!

Update 13.08.16, 15 h:

Die Aktionsgruppe „Der Aufbruch“ und andere Leser (siehe auch unten die Kommentare) haben uns darauf aufmerksam gemacht, dass Beck tatsächlich eine ähnliche Äußerung getätigt hat.

Genau hat er getwittert:

„@HagenSon_71 @petpanther0 @queer_de bei #ehefürAlle ist der deutsche Muslimdurchschnitt Liberaler als der @CSU Parteitag.“

(c) Foto 1:  Twitter; Foto 2: Facebook

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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