(David Berger) Was am vergangenen Wochenende im Petersdom geschah, war ein epochales Ereignis: Nach einer Zeit äußerst restriktiver Maßnahmen von Papst Franziskus gegen die römische Liturgie fand dort unter der Teilnahme von vielen tausend, v.a. jungen Gläubigen zum ersten mal wieder ein feierliches Pontifikalamt im „alten lateinischen“ Ritus statt. Der US-Journalist Michael J. Matt berichtet noch über ein weiteres Ereignis, das als Abrechnung mit der Katastrophe des Franziskus-Pontifikats gedeutet werden kann.
Unser Tweet des Tages von Michael J. Matt:
Am 25. Oktober 2025 geschah bei der traditionellen lateinischen Messe Summorum Pontificum im Petersdom noch etwas anderes, das mir bedeutsam erscheint. Zu den bekannten Prälaten, die der von Seiner Eminenz Kardinal Raymond Burke zelebrierten lateinischen Messe beiwohnten, gehörte auch der berühmte Exorzist Kardinal Ernest Simoni Troshani, der im Alter von 97 Jahren an der Kanzel stand und ein Exorzismusgebet von Papst Leo XIII. aus dem Jahr 1890 mit ergriffener Stimme vortrug.
Im albanischen Gefängnis gefoltert – weil er die lateinische Messe feierte
Wer ist Kardinal Simoni Troshani? Kardinal Simoni ist ein albanischer Kardinal, geboren am 18. Oktober 1928. Laut seinem Eintrag im Bericht des Kardinalskollegiums verbrachte er „achtzehn Jahre im Gefängnis durch die albanischen Kommunisten“. Nachdem er heimlich sein Priesterseminar abgeschlossen hatte, wurde er am 7. April 1956 zum Priester geweiht.
Doch am Heiligabend 1963 wurde Simoni nach der Zelebration einer „illegalen“ öffentlichen Messe verhaftet und inhaftiert. Ursprünglich wurde er wegen der Messe zum Tode verurteilt, später jedoch in 25 Jahre Zwangsarbeit umgewandelt. Während seiner Haftzeit erduldete Simoni „Folter und harte Bedingungen, darunter Arbeit in Bergwerken und Abwasserkanälen“.
Weit davon entfernt, sich von der Folter einschüchtern zu lassen, zelebrierte er heimlich die lateinische Messe auswendig und hörte die Beichte seiner Mitgefangenen. Nach seiner Freilassung im Jahr 1981 galt Kardinal Simoni laut dem Bericht des Kardinalskollegiums weiterhin als „Volksfeind“ und wurde daher gezwungen, in der Kanalisation von Shkodra zu arbeiten. Dennoch übte er sein Priesteramt im Geheimen bis zum Sturz des kommunistischen Regimes im Jahr 1990 weiter aus.
Dieser heldenhafte Priester – einst zum Tode verurteilt, weil er die Messe zelebrierte – nahm am Wochenende an der Wallfahrt Summorum Pontificum teil. Vom Altarraum des Kathedrae hielt Seine Eminenz am 18. Mai 1890 ein Exorzismusgebet, das Papst Leo XIII. verfasst hatte.
Der Teufel und die Kirche
Das Gebet entstand, nachdem Papst Leo unmittelbar nach der Messe ein Gespräch zwischen Gott und dem Teufel belauscht hatte, in dem der Teufel prahlte, er könne die Kirche in hundert Jahren zerstören. Aus Angst um die Seelen und um das Leben der Kirche, deren sichtbares Oberhaupt Leo war, verfasste der Heilige Vater das Exorzismusgebet, das von der Kirche empfohlen wurde, wann immer der Verdacht auf teuflische Taten bestand.
Hier ist ein Auszug aus dem Exorzismusgebet, das gestern im Petersdom gebetet wurde:
„Bitte den Gott des Friedens, dass er Satan unter unseren Füßen zertritt, damit er die Menschen nicht mehr gefangen halten und der Kirche schaden kann. Bringe unsere Gebete vor das Angesicht des Allerhöchsten, damit uns die Barmherzigkeit des Herrn schnell zu Hilfe kommt und du den Drachen, die alte Schlange, die der Teufel und Satan ist, ergreifen kannst. … Wir vertreiben euch, jeden unreinen Geist, jede satanische Macht, jeden Angriff des höllischen Widersachers, jede Legion, jede teuflische Gruppe und Sekte, im Namen und durch die Macht unseres Herrn Jesus Christus.“
Dies ist ein Krieg zwischen Gott und Satan
Es geschehen bedeutsame Dinge, liebe Freunde. Dies ist ein Krieg zwischen Gott und Satan, dessen Ausmaß viele erst vor kurzem zu begreifen beginnen. Lasst uns also mit den Waffen und der Rüstung der Soldaten Gottes in diesen Heiligen Krieg eintreten. Beten wir weiterhin um Wiedergutmachung und bitten wir Gott, uns und die Heilige Mutter Kirche vor dem Höllenfeuer zu beschützen. Besonders an diesem großen Christkönigsfest wollen wir für die guten Hirten – die Generäle dieser Armee – danken, die Gott uns in seiner Vorsehung geschenkt hat. Allein die Existenz solcher Männer beweist einmal mehr, dass Gott seine Kirche nicht im Stich gelassen hat.
Cardinal Delivers Exorcism Prayer in St. Peter’s Basilica:
Something else happened yesterday at the Summorum Pontificum Traditional Latin Mass in the Basilica of St Peter (October 25, 2025) that strikes me as significant. Among the well-known prelates in attendance at the Latin… pic.twitter.com/CmGpgHQOvX— Michael J. Matt (@Michael_J_Matt) October 26, 2025
„Der Rauch Satans“
Der bekannte US-Publizist Peter Kwasniewski bemerkte, dass St. Peter „diesen Exorzismus schon lange nötig hat, angesichts Pachamama, der beiden Schändungen des Hochaltars und der jüngsten LGBTQ+-Invasion, ganz zu schweigen von anderen Verstößen.“
Bereist im Juni 1972 sprach Papst Paul VI. in einer Predigt sichtlich bewegt und mit Tränen in den Augen davon, „dass durch einen Riss der Rauch Satans in den Tempel Gottes eingedrungen ist“. Ein geradezu prophetisches Zitat, das seither immer öfter gebraucht wird, um sich die neueren Entwicklungen in der Kirche, ihre Anpassung an den Zeitgeist irgendwie zu erklären.
Trotz erster Enttäuschungen sind die Hoffnungen bei den Gläubigen in aller Welt nach wir vor groß, dass sich diese tragische Situation derzeit zum Guten zu wenden beginnt.
Und auch ich muss gestehen, dass in diesem Augenblick des Exorzismusgebetes mein Puls extrem ausschlug, obwohl ich Anfangs gar nicht verstand, was da geschieht. Kurz darauf wurde mir klar, dass ich einem historischen Augenblick beiwohnen darf: dem Ende der tragischen bergoglianischen Epoche: Christus vincit!
(Foto: Tausende an Gläubigen aus aller Welt pilgerten am 25.10. zum Petersdom, um dort das von Karde. Burke im tridentinischen Ritus zelebrierte Hochamt mitzufeiern – mit dabei auch PP., Gastautoren und Leser dieses Blogs)
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