Montag, 22. Dezember 2025

Woke Ideologen: Kritik an weiblicher Genital­verstümmelung ist rassistisch

(David Berger) Ein umstrittener wissenschaftlicher Beitrag, der in dem renommierten medizinischen Fachjournal „Journal of medical ethics“ erschienen ist, hat eine heftige öffentliche Debatte ausgelöst. In dem Artikel vertreten 25 Forscher die These, dass die bisherige Kritik an weiblicher Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation, FGM) auf rassistischen Stereotypen und einer verzerrten Wahrnehmung westlicher Gesellschaften beruhe.

Mit dem Kampf gegen die Genitalverstümmelung schon bei kleinen Mädchen werde der „kulturell-komplexen“ Praxis und den betroffenen, v.a. afrikanisch-muslimischen Gemeinschaften nicht in angemessener Weise begegnet. Die Autoren argumentieren, das Verbot und die pauschale Ablehnung der Praktik könnten migrantische Gemeinschaften stigmatisieren und stereotype Bilder vom „primitiven“ Anderen reproduzieren.

So ähnlich wie „Designer-Vaginas“

Zudem wird vorgeschlagen, statt von „Verstümmelung“ von „weiblichen Genitalpraktiken“ zu sprechen und verharmlosende Parallelen zu kosmetischen Genitaloperationen im Westen zu ziehen.  Dass sich im „Globalen Norden“ immer mehr Frauen „Designer-Vaginas“ operieren ließen, sei doch eine ganz „ähnliche Praktik“, über die sich keiner aufrege.

Bei so viel Irrsinn, wundert es einen fast noch, dass die Forschungsgruppe hier nicht auch noch auf die Genitalverstümmelungen schon bei Kindern im Rahmen der Trans-Konversionstherapien hingewiesen haben.

Menschenrechts- und Frauenrechtsorganisationen sowie politische Beobachter betonen seit vielen Jahren, dass die „weibliche Beschneidung“ (FGM) eine ernsthafte Verletzung der körperlichen Unversehrtheit und ein eindeutiger Menschenrechtsverstoß ist, mit Schmerzen, Infektionen und langfristigen, häufig irreversiblen, gesundheitlichen Schäden verbunden.

Posthumanistische Abschaffung der Menschenrechte

Sie warnen davor, die Praxis zu verharmlosen oder kulturelle Relativierung über den Schutz von Kindern und Mädchen zu stellen. Besonders der Vergleich mit ästhetischen Eingriffen im Westen stößt auf Empörung, da er das Gewaltpotenzial und die fehlende Einwilligungsfähigkeit bei Minderjährigen außer Acht lasse.

Das Fachjournal selbst verteidigte die Veröffentlichung als Beitrag zu einer offenen ethischen Debatte, betonte jedoch, dass die Meinungen der Autoren nicht unbedingt die Position der Redaktion widerspiegeln. Die Kontroverse zeigt die schwierige Balance zwischen kultureller Sensibilität und dem Schutz fundamentaler Menschenrechte.

Hier zeigt sich bereits sehr anschaulich die Forderung der Ideologen der „neuen Normalität“ die Menschenrechte durch eine pragmatische Ethik des Augenblicks zu ersetzen. Vor diesem Hintergrund ist es nur noch eine Frage der Zeit bis auch die auch hier immer wieder vorgebrachte Kritik an muslimischen Kinderehen, bei denen es nicht selten vorkommt, dass ein 50-jähriger Mann ein 7-jähriges Mädchen heiratet, als „rassistisch“ verunglimpft werden.

Logische Konsequenz des „Rassismus“-schreienden Islam-Appeasements

Der Artikel der Wissenschaftler sei „schwer erträglich. Die freiwillige Lifestyle-Entscheidung erwachsener Frauen gleichzusetzen mit der Gewalthandlung an wehrlosen Mädchen, ist grotesk. Ebenso der Vorwurf, der Westen setze mit dem Verbot eine schützenswerte «Kultur» herab.

Aber die Argumentation ist die logische Folge eines weitverbreiteten Denkens in akademischen Kreisen. Wenn die Kritik an Burka oder Kopftuch rassistisch genannt wird und Statistiken als rassistisch gelten, weil sie zeigen, dass gewisse Migrantengruppen häufiger Sexualdelikte begehen, dann sind eben auch jene rassistisch, welche die genitale Verstümmelung von ausländischen Mädchen anklagen.

Dass die woke Ideologie damit die Frauen verrät: offenbar egal.“ – so Bettina Weber im Schweizer Tagesanzeiger.  Was zudem immer deutlicher wird: Der „Rassismus“-Begriff ist zu einer toxischen Waffe gegen den gesellschaftlichen Frieden und die Menschenrechte geworden. Die linksfaschistischen Ideologen haben ihn – ähnlich wie den Begriff „Nazi“ – so sehr missbraucht, dass er keinen Sinn mehr hat. Wenn wir wirklich etwas gegen den Rassismus tun wollen, vergraben wir diesen Begriff für mindestens 50 Jahre komplett.

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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