Donnerstag, 18. Dezember 2025

Schockierend: EU-Parlament fordert europaweite Abtreibungsregelung

Das EU-Parlament hat am 17. Dezember 2025 – also wenige Tage vor Weihnachten – eine Entschließung zur Unterstützung der Forderungen der Abtreibungsinitiative „My Voice, My Choice“ verabschiedet. Künftig sollen finanzielle Mittel der EU bereitgestellt werden, wenn Frauen für eine Abtreibung in ein anderes Mitgliedsland reisen möchten. Mit diesem Abtreibungstourismus sollen restriktive Abtreibungsgesetze in Ländern wie Polen umgangen werden. 

Das EU-Parlament hat am 17. Dezember 2025 über eine Initiative abgestimmt, die geltendes Recht der Mitgliedsstaaten bei Abtreibungen umgehen will und eine Finanzierung für Abtreibungstourismus fordert. Die radikale Abtreibungskampagne „My Voice, My Choice“ wurde vom Parlament mit Mehrheit angenommen und wird nun an die EU-Kommission weitergereicht.

Die Forderungen sind erschreckend. EU-Mitgliedsstaaten sollen Zugang zu Fördermitteln erhalten, die sie dafür einsetzen können, Frauen, die in ihrem eigenen Land aufgrund strenger Abtreibungsgesetze nicht abtreiben können, dennoch die Tötung ihres Kindes zu ermöglichen. Die Frau soll dazu einfach in ein anderes Land reisen, in dem Abtreibung erlaubt ist, und dort den Eingriff vornehmen lassen. Die Kosten – einschließlich der Reisekosten – sollen von der EU getragen werden.

Damit wird ein Mechanismus geschaffen, der nationale Abtreibungsgesetze systematisch umgeht und de facto Abtreibung auf EU-Ebene einführt. Denn selbst wenn ein Staat Abtreibungen verbietet oder stark einschränkt, wie etwa Polen oder Deutschland, können Bürgerinnen dieses Landes in einem anderen Mitgliedsstaat abtreiben. Dies unterminiert eindeutig die Souveränität der betroffenen Staaten. Es ist eigentlich das Recht jedes Staates, über diese Frage selbst zu entscheiden – zumal es sich um eine zutiefst moralische Frage handelt. Zwar erkennt die EU dieses Recht formal an, hebelt es durch diese Maßnahme jedoch faktisch aus.

Darüber hinaus übt ein solcher Beschluss zusätzlichen politischen Druck auf jene EU-Staaten aus, in denen Abtreibung eingeschränkt ist, etwa auf Polen oder Deutschland. Die Folge wäre ein europaweiter Abtreibungstourismus, bei dem rechtliche Schutzbestimmungen gezielt umgangen werden und Abtreibungen ohne Mitspracherecht des betroffenen Staates ermöglicht werden. Zudem gäbe es keinerlei einheitliche Regulierung. Wenn etwa in einem Mitgliedsstaat Abtreibung bis zur Geburt legal ist, könnte eine Frau dorthin reisen und ihr Kind nach den dort geltenden Gesetzen abtreiben. Angesichts der Tatsache, dass derartige Gesetze beispielsweise in England bereits Realität sind, ist dies kein unrealistisches Szenario. Damit könnte jeder Staat eine noch radikalere Abtreibungspolitik beschließen und diese de facto auf alle anderen Staaten ausweiten – und dafür sogar EU-Fördermittel erhalten.

Über den Vorschlag, der mit 1,1 Millionen Unterschriften aus 19 Mitgliedsstaaten eingebracht wurde, entscheidet nun die EU-Kommission bis März 2026. Danach könnte die Maßnahme in Kraft treten.

Wir müssen uns – so die Aktion SOS LEBEN der DVCK e.V. – gegen diese Übergriffigkeit wehren. Niemand hat das Recht, den Mord an unschuldigen Kindern im Mutterleib zu legalisieren – schon gar nicht die EU, die sich mit diesem Vorgehen radikal gegen ihren eigenen Subsidiaritätsgrundsatz stellt. Sollte dieses Vorhaben umgesetzt werden, bedeutet dies eine De-facto-Legalisierung von Abtreibung auf EU-Ebene, die absolut inakzeptabel ist.

Die unantastbare Menschenwürde, die die EU zu verteidigen vorgibt, muss allen Menschen zukommen – auch denen, die noch nicht geboren sind. Setzen wir uns gemeinsam dafür ein, dass die EU diese Wahrheit verteidigt und nicht zur Kraft des Todes in Europa wird.

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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