Mittwoch, 16. April 2025

Kardinal Müller: Wer die AfD wählt, ist kein schlechter Christ

Der deutsche Theologe, Erzbischof und Kardinalpriester der römisch-katholischen Kirche, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, hat sich in einem Interview mit Weltwoche-Reporter Roman Zeller gegen die politische Einmischung der Kirche ausgesprochen. Gastbeitrag von Meinrad Müller.

Der 77-Jährige sagt klipp und klar: Kein Bischof hat das Recht, Gläubigen vorzuschreiben, welche Partei sie wählen dürfen. Wer so etwas tut, überschreitet seine Zuständigkeit. Und wer meint, Christen dürften die AfD nicht wählen, der irrt sich gewaltig.

Auf die Frage von Zeller, wie er es fände, dass in Deutschland die Kirchen dazu aufrufen, nicht die AfD zu wählen, antwortet Müller:

„Die haben das so gedreht, dass jeder, der sie kritisiert, sozusagen zu einem AfD-Freund erklärt wird oder zu einem Menschenfeind oder zu einem Staatsfeind deklariert wird. Das ist ja so das Teuflische an dieser Ideologie, dass ein freies Denken und Urteilen nicht mehr möglich ist, sondern dass von daher alle eingeordnet werden in ihr Schema, das ein Herrschaftsschema ist. Rechts und links oder fortschrittlich oder konservativ oder wie auch immer. Wenn die deutschen Bischöfe gut beraten sind, dann sollen sie sich mal auseinandersetzen mit der Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils.“

Seelsorge statt Wahlempfehlungen

Müller spricht das aus, was viele denken. Die Kirche soll sich um Seelsorge kümmern, nicht um Wahlempfehlungen. Er wirft den Bischöfen vor, sich vor den Karren der Parteipolitik spannen zu lassen. Es gehe nicht mehr um das Evangelium, sondern um Zeitgeist und Karriere.

Deutlicher kann man kaum werden. Müller sieht in der pauschalen Ablehnung der AfD einen Machtmissbrauch. Und er warnt: Wer Eltern wegen ihrer Werte die Kinder wegnimmt, handelt verbrecherisch. Wer den Islam hofiert und das Christentum verdrängt, spielt mit dem Feuer. Wer Europa von seinen Wurzeln trennt, der macht den Weg frei für Barbarei.

Ein Kardinal, der seinem Purpur gerecht wird

Eine mutige Stimme aus der Kirche. Endlich sagt einer, was gesagt werden muss.

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Meinrad Müller
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Meinrad Müller (68), Unternehmer im Ruhestand, kommentiert mit einem zwinkernden Auge Themen der Innen-, Wirtschafts- und Außenpolitik für Blogs in Deutschland. Seine humorvollen und satirischen Taschenbücher sind auf Amazon zu finden.

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