Dienstag, 25. März 2025

„Wie ein verängstigter Hund“

(Frank Wahlig) „Wie ein verängstigter Hund hat der Wahlsieger CDU sich auf den Rücken geschmissen und hofft, dass die SPD ihn nicht zu arg züchtigt.“

In seiner unvergleichlichen Weise, bei der nahezu jeder zweite Satz geeignet ist, zum Bonmot zu werden, kommentiert der bekannte Journalist Frank Wahlig heute Morgen im Kontrafunk die desolate rot-grün-gemerzte Ausgangslage, mit der wir heute in eine neue Woche vermuteten Schreckens aufbrechen.

Obacht! SPD-Chefin Esken ist aus dem Erholungsurlaub zurück, hat neue Kraft getankt, und Friedrich Merz denkt nach, wie er seinen Wählern die Unterwerfung als Erfolg verkaufen kann. Es zählt die geschmeidige Rhetorik und die staatsmännische Mimik. Esken wird ihm zeigen, wie das am besten geht. Merz ist gelehrig und begierig. Vielleicht, ja wahrscheinlich wird aus Esken irgendetwas. Das hat sie sich verdient. Die Wahl fulminant verloren – und alles gewonnen. Es sind mehr Posten als Ideen auf dem Markt der Koalitionäre. Die Ideen sind die ewig alten: Staatsverschuldung, Steuern für alle, die die SPD für reich hält, Grenzen bleiben offen wegen weltweiter Humanität. Das Land wandelt sich in eine Integrations- und Betreuungseinrichtung. Alle helfen mit, damit junge muslimische Männer sich in den Sozialsystemen wohlfühlen. Ein Drittel der Langzeitarbeitslosen hat keinen deutschen Pass. Noch nicht. An der Ratzfatz-Einbürgerung wird nicht gerüttelt. Steuersenkungen, Reformen – vergiss es. SPD-Ideen allenthalben.

Wie ein verängstigter Hund hat der Wahlsieger CDU sich auf den Rücken geschmissen und hofft, dass die SPD ihn nicht zu arg züchtigt. Die SPD ist auf dem Stand von 1890 – dem Selbstbewusstsein tut das keinen Abbruch. Merz fordert die Schläge geradezu heraus. Ein Opfer. Bei Friedrich Merz stirbt die Hoffnung zuerst. Politikwechsel, das war gestern. Heute wird es  schlimmer. Den Grünen werden Klima- und NGO-Milliarden nachgeworfen, und sie geben keine Ruhe. Warum auch, läuft doch mit dem Friedrich, der Kanzler werden möchte. Julia Klöckner soll Bundestagspräsidentin werden. Die Grünen untersagten ihr, sich bei der zweitstärksten Fraktion im Bundestag, der AfD, vorzustellen. Die Dame pariert. Geht doch. Sind ja nur zehn Millionen AfD-Wähler, die gezeigt bekommen, wie Demokratieverachtung geht. Für die Union unter Merz gibt es nur einen politischen Partner im Parlament. Der Unions-Testosteronspiegel verhindert Vernunft. Es bleibt nur die Lust alter Männer auf politerotische Unterwerfung und auf Ämter. Natürlich.

Die Außenministerin mag nicht sonderlich klug sein. Sie liebt dadaistische Sprachspielereinen, auch wenn sie wohl gar nicht weiß, was das ist. Aber die Frau hat Gespür. Deshalb verlässt sie das Berliner Biotop und spielt Uno. Nein nicht das Kartenspiel, sie darf bei den Vereinten Nationen in New York mitspielen. Den Job hat sie sich gekrallt – das Filetstück der Diplomatie hat sie sich herausgerissen und lässt es nicht mehr los. Noch ein Verlierer, der gewinnt. In Deutschland wagt die Journaille sanfte Kritik – international maulen die Russen. Für deutsche Politik sind die Russen, gerade Putin, so etwas wie der AfD-Höcke auf internationaler Bühne. Braucht man halt, wenn alles moralisch und welthuman betrachtet wird, und die Leere hinter all diesen Formeln dröhnend wird. Das Annalena wollte  den Russen die Beine wegschlagen. Das Annalena hat, soweit sie der englischen Sprache mächtig ist, Putin den Krieg erklärt. Jetzt maulen die Putins, ihr Opa sei doch Nazi gewesen. Der Vater von Trittin war es auch, und die braune arische Verwandtschaft von Habeck, der mit den Schweinen, die gibt es auch noch. Grüne deutsche Familiengeschichte – ein fruchtbarer Schoß.

An Annalena muss sich keiner mehr abarbeiten – die ist weg. An dem, was sie und ihr Milieu hinterlassen haben, umso mehr. Über dem Land liegt der Sound des nächsten großen Krieges. Hunderte Milliarden Schulden in Rüstung. Das soll Abschreckung herstellen. Rüstung ist totes Kapital. Im wahrsten Sinne des Wortes. Es schafft keinen Mehrwert außer Leichen. Deutschland soll Führungsmacht werden, das Land kriegstüchtig. Und im Übrigen gilt, so Noch-Innenministerin Faeser, Deutschland sei ein Einwanderungsland. Wer beschützt also wen, was gilt es noch zu verteidigen und gegen wen. Es ist besser nicht zu regieren als schlecht zu regieren. Diese Feststellung führte einmal zum Abbruch von Koalitionsverhandlungen. Das gilt nicht mehr. Wer den Kopf so voller Machttestosteron hat, der findet auch eine SPD, eine Saskia Esken attraktiv – bis zum bitteren Ende – bis zum lustvollen kleinen Tod.

 

PP-Redaktion
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Eigentlich ist PP nach wie vor ein Blog. Dennoch hat sich aufgrund der Größe des Blogs inzwischen eine Gruppe an Mitarbeitern rund um den Blogmacher Dr. David Berger gebildet, die man als eine Art Redaktion von PP bezeichnen kann.

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