Le Pen hatte seine Partei, den „Front National“, 1972 gegründet und führte ihn vier Jahrzehnte lang. Seine Tochter Marine Le Pen übernahm dann 2011 den Vorsitz der Partei und änderte ihren Namen in „Rassemblement National“ um. Schließlich wurde Jean-Marie Le Pen 2015 aus der Partei ausgeschlossen, was ihn dazu veranlasste, seine Tochter des Verrats zu beschuldigen, woraus eine langjährige öffentliche Fehde mit ihr folgte.
Le Pen war auch wiederholt wegen seiner verbalen Äußerungen wegen Rassismus und Antisemitismus verurteilt worden. 2002 gelang es ihm aber, in die zweite Runde der französischen Präsidentschaftswahlen zu kommen, welche dann aber von Jacques Chirac gewonnen wurde. (Magyar Nemzet)
Le Pen litt seit Jahren unter gesundheitlichen Problemen. Deshalb wurde er im April 2024 unter Vormundschaft gestellt wurde. Diese wurde von seiner Familie eingeleitet. Demnach waren seine drei Töchter – Marie-Caroline, Yann und Marine Le Pen –seine rechtlichen Vertreterinnen. Le Pens Gesundheitszustand hatte sich seit seinem Herzinfarkt vor einem Jahr deutlich verschlechtert. (MagyarNemzet)
Jean-Marie Le Pen politischer Erfolg war es, verschiedene Strömungen der historischen extremen Rechten Frankreichs zu vereinen, von Anhängern Französisch-Algeriens bis hin zu jenen, die sich nach der Vichy-Regierung von Philippe Pétain sehnten, die mit Nazi-Deutschland kollaborierte.
Nun ist aber auch unter Führung von Marine Le Pens, seiner Tochter, der RN“, zur größten Oppositionspartei Frankreichs geworden, nachdem er bei den letzten drei Präsidentschaftswahlen jeweils die zweite Runde erreicht hatte.
Couragierter Gegner des linke-woken Zeitgeists
Insofern war der alte weiße Mann Le Pen eine einzige politischen Provokation: Und doch stand hinter ihm ein anderer Großer aus dem der goldenen Ära des französischen Films: Alain Delon.
„Die extreme Rechte, um genau zu sein, gehört zur Rechten und umfasst Millionen von Franzosen. Wir können die Meinungen von Millionen nicht ignorieren. Es gibt Dinge, mit denen ich mit Jean-Marie Le Pen übereinstimme, und andere, die ich nicht teile. Er ist schon lange mein Freund und ich habe viel Sympathie für ihn.“ (Alain Delon)
Man mag zu beiden politisch stehen, wie man will: Aber in Delons trotzig-couragiertem Beharren in seiner Freundschaft zu dem – im links-woken Zeitgeist der feigen Beliebigkeit gefallenen – Le Pen manifestierte sich aber eine Charaktereigenschaft einer mittlerweile längst untergegangenen Männlichkeit treu: Standhaftig- und Unbeugsamkeit für eine, eigens er-lebte, Meinung gegen den feigen Wahnsinn einer nun unerträglich gewordenen Woke-Diktatur, einer vulgär-ungebildeten und unfähigen post-maoistischen Verlierer-Generation, die mittels „Cancel Culture“ gegen die Leistungen aus Jahrtausenden der europäischen Kultur – aus schlechtem Gewissen – Amok läuft.
EU-Fassaden-Demokratie aus Angst vor Le Pen
Da EU-Parlament hatte nämlich die Geschäftsordnung des Parlaments ändern gelassen, um sie daran zu hindern, das der polternde Len Pen Vorsitz in den Sitzungen führen hätte können: War es doch bis 2009 Tradition, dass das älteste Mitglied die erste Plenartagung des Parlaments leitete, bis zur Wahl eines neuen Präsidenten.
Aus dieser Angst heraus wurde auf Antrag der Mitte-Rechts- und Links-EU-Abgeordneten Änderungen durchgesetzt: Seither wird die erste Tagung vom amtierenden Präsidenten und, falls er nicht wiedergewählt wird, vom ältesten Vizepräsidenten oder dem Mitglied mit der längsten Amtszeit geleitet.
Le Pen: „Dieser Pädophile Cohn-Bendit!“
Insofern aber leitete das Enfant Terrible der französischen Politik eine Trendwende ein, die nun wie eine Welle in Form eines Epochenbruchs in der westlichen Welt die vergreisten alt-linken 68er-Götter aus ihrem wohligen Woke-Himmel vertrieben hat.
Legendär ist Le Pens Auseinandersetzung mit dem ehemaligen französischen Studentenführer Cohn-Bendit: Dieser hatte im EU-Parlament im September 2011 mit den ewigen Floskeln von den Vorteilen der Multikulturalität den alten Le Pen attackiert:
Während einer Debatte über die Terroranschläge in Norwegen zwei Monate zuvor, in welcher Le Pen die Integration von Einwanderern mit den rechtsextremistischen Massaker in Verbindung gebracht hatte, ergriff den beleidigten Daniel Cohn-Bendit die Empörung:
„Es ist unerträglich, dass ein Mitglied des EU-Parlaments willkommen geheißen wird, das solche rassistischen und abstoßenden Bemerkungen macht.“
Daraufhin erwiderte der wütende Le Pen:
„Der Pädophile hat Cohn-Bendit hat mich angegriffen … Ich habe das Recht, daran zu erinnern, dass er verdächtigt wurde, einem Terroristen der Roten Armee Fraktion Unterschlupf gewährt zu haben! Ich habe das Recht, meine Ehre zu verteidigen!„
Insofern markiert aber auch Le Pens trotziges Beharren auf historischer Wahrheit den Beginn vom Untergang nicht nur Cohn-Bendits, sondern auch jenen der ganzen verlogenen Selbstgerechtigkeit der deutschen Grünen, u.a. in deren Verstrickung mit Pädophilie: Geschockt wandte sich Cohn-Bendit mit dem Rücken ab und zerraufte sich erschüttert seine Haare. Damit war Cohn-Bendit von nun an einen gefallenen Gott aus dem grün-linken Firmament. Er zog sich schon bald ins Altenteil zurück.
Erstveröffentlichung bei „Unser Mitteleuropa“.