Seitdem Hilfe aus den Trump-USA kommt, stehen die Chancen für die AfD immer besser, dass sie aus der kommenden Bundestagswahl als stärkste Partei hervorgeht. Doch gleichzeitig steigt die Angst, dass die Kartellparteien dann die Wahlen wegen angeblicher “Einmischung von außen” rückgängig machen wollen. Ein Gastkommentar
Jetzt geht es Schlag auf Schlag: Die Planungen für das mit Spannung erwartete X-Space-Zusammentreffen zwischen Elon Musk und AfD-Chefin Alice Weidel laufen auf Hochtouren. Auch wenn Gerüchte, denen zufolge das als Live-Gespräch geplante Format bereits verbindlich für den 10. Januar terminiert sei, bislang nicht offiziell bestätigt sind, ist das Event wohl ausgemachte Sache. Entsprechend alarmiert ist das linksgrüne politmediale Establishment – und verfällt in Hysterie.
Dabei haben sie maßgeblichen Anteil an dieser Annäherung zwischen Musk und der AfD: Erst die hochneurotischen Reaktionen auf Musks simple Feststellung, dass nur die AfD Deutschland retten könne, hatten diesen getriggert und dazu bewogen, ein besonderes Augenmerk auf die deutsche Politik zu legen, in der er just dieselben degenerativen Fehlentwicklungen von Demokratie und Meinungsfreiheit vorfand, gegen die er gemeinsam mit Donald Trump in den USA ankämpft – und hier in sogar konzentrierter Form.
Nach seinem Debattenbeitrag in der “Welt”, in der er seinen Pro-AfD-Standpunkt näher erörterte, steigerte sich der Shitstorm der Selbstgerechten, Musterdemokraten und woken Gutmenschen gegen Musk und Twitter in solche Höhen, dass dieser nun den Fehdehandschuh aufnahm. Dümmer, strategisch unfähiger, undiplomatischer und infantiler hätte sich das linke deutsche Empörium gar nicht verhalten können gegenüber einem unternehmerischen und technologischen Jahrhundertgenie, der globale Systemrelevanz hat und mit Gewissheit als der auf lange Zeit mächtigste, echte “Influencer” der Welt bezeichnet werden kann. Aber was ist von den Politikern und ihrem Unterstützermilieu auch schon anderes zu erwarten. “Gefährlich ist’s, den Leu zu wecken”, wusste schon Schiller – doch die deutschen Moral-Taliban, erprobt in Geisterfahrten, legen sich ebenso nonchalant mit einem 450 Milliarden Dollar schweren westlichen Industriegiganten an, wie sie den künftigen US-Präsidenten als faschistischen Idioten verleumden.
Exklusivzugang für die AfD
Als Folge davon verfügt die AfD als einzige Realopposition nun einen beneidenswerten “Exklusivzugang” zu Musk mit seinem riesigen Netzwerk X/Twitter, das alleine mehr Menschen erreicht als alle Massenmedien des globalen Westens zusammen. Für die von EU-Zensurgesetzen und neofeudaler Justizwillkür dauerkujonierte kritische Gegenöffentlichkeit hier in Deutschland ist dies mehr als nur ein Hoffnungsschimmer oder Silberstreif am Horizont; die Rückendeckung Musks gibt einer ganzen Bewegung Auftrieb, die Deutschlands Schicksal noch irgendwie zu wenden hofft und als deren einzige Chance die AfD gilt. Musk denkt womöglich gar nicht in diesen Dimensionen, ihn motiviert anscheinend eher die diebische Freude an der Provokation, die Rolle des Enfant Terribles und Systemsprengers: „Warte bis Alice und ich ein X-Spaces-Gespräch führen. Dann verlieren sie ihren Verstand“, antwortete er einer Kommentatorin.
Das ist offenbar bei manchen schon eingetreten, zum Beispiel beim “Deutschen Journalistenverband”. Dessen Bundesvorsitzender Mika Beuster kotzte sich in einer seines Standes gänzlich unwürdigen, arroganten und meinungsfreiheitsfeindlichen Manier über Musks “Wahlkampfeinmischung” aus und nannte seinen Gastbeitrag in der “Welt” eine “als Journalismus verpackte Wahlwerbung für eine rechtsextreme Partei, eine schmeichelnde Distanzierung, die keine ist, und das Kaltstellen der redaktionsinternen Kritiker – unglaublich!“. Beuster, der anscheinend 90 Jahre zu spät geboren ist und ideal in die einstige Reichspressekammer gepasst hätte, forderte weiter von seinen Kollegen, sie sollten “sorgfältig mit Gastbeiträgen” umgehen und sich „nicht als Sprachrohr von Autokraten und deren Freunden missbrauchen lassen“. Den Gipfel seines Rants bildete die Behauptung, die „Welt“ habe sich von Musk „kapern“ lassen.
Unverhoffte Liaison
Auch bei Andreas Audretsch, grüner Wahlkampf-Büttel des Vollversagers im Wirtschaftsministerium Robert Habeck, brannten alle Sicherungen durch: “Elon Musk ist ausgestattet mit Milliarden und ungebändigter Kommunikationsmacht. Sein Aufruf für die AfD hat System: Er will Europa schwächen. Es braucht Begrenzung von Macht: Kein Geschäftsmodell darf unsere Demokratie zerstören. Europa muss seine Macht nun konsequent nutzen.” Mit diesen totalitären Forderungen – “Machtnutzung” ganz im Sinne der von seinem Dienstherrn Habeck geforderten “Regulierung der sozialen Netzwerke” – hat Audretsch bewiesen, wes Geistes Kind er ist. Bleibt zu hoffen, dass Musk sich diese Entgleisungen und die Namen dahinter merken wird.
Für die AfD, die ebenso zu Trump und Musk hält, wie dies umgekehrt der Fall ist (Alice Weidel wurde bereits zur Amtseinführung Trumps am 20. Januar nach Washington eingeladen) ist der öffentliche Austausch mit – respektive der Support durch – Musk von (wahl-)entscheidender Bedeutung. Das Video Naomi Seibts, das Musk teilte und zu dem er sein erstes Pro-AfD-Statement abgab, dürfte rückschauend als wichtigstes Mediendokument der jüngeren deutschen Geschichte gewürdigt werden – denn damit nahm diese unverhoffte Liaison ihren Anfang.
„Einmischung von außen“
Unklar ist allerdings, welche Schockwellen das kommende Musk-Weidel-Gespräch und ein dadurch zu erwartender Stimmenzuwachs für die AfD im deutschen Politestablishment lostreten könnten – denn angesichts ihres drohenden Machtverlustes ist dieses Kartell der “Unsere Demokratie”-Verfechter zu allem entschlossen. Gut möglich, dass dann Ende Februar wirklich Wahlen wegen angeblicher “Einmischung von außen” rückgängig gemacht werden. Dann allerdings wird in diesem Land der Teufel los sein.
Erstveröffentlichung bei ansage.org.
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