(David Berger) Gerade Mitarbeiter von Discounter-Lebensmittelläden in Problemvierteln der Großstädte können ein Lied davon singen: ganz ungeniert wird sich dort fast stündlich von einer immer denselben Personengruppen bedient, ohne zu bezahlen.
Die Polizei tut, was sie kann, aber die Justiz scheint immer öfter mehr die Täter als die Opfer zu schützen oder ist einfach überfordert, da sie zahllose Prozesse gegen Bürger abzuarbeiten hat, die auf Facebook u.a. Politiker der Regierung kritisiert haben.
Eigene Erfahrungen in Berliner Nettomarkt
Viele der Mitarbeiter von Discountern haben inzwischen aufgegeben. Ich habe es selbst, ebenfalls in einem Nettomarkt in den letzten Jahren zweimal erlebt, dass die Mitarbeiter krampfhaft weggeschaut haben, als einmal eine Gruppe „Talahons“ massenweise Alkohol und Kartoffelchips eingesteckt haben, teilweise mit dem Verzehr schon in dem Nettomarkt begonnen hatten. Das andere Mal war es eine Gruppe von laut schreienden Mädchen, augenscheinlich aus dem Roma- und Sinti-Milieu, die erst kräftig alles Mögliche in ihre Jackentaschen steckten, um dann kurz vor dem Ausgang einer alten Frau das Portemonnaie aus der Hand zu reißen und den Supermarkt rasch zu verlassen. Alle verharrten zunächst in Schockstarre, dann entschloss man sich die Polizei anzurufen.
Andere scheinen diese zum Alltag werdenden Situationen nicht mehr zu ertragen, wie vermutlich folgendes, derzeit in den sozialen Netzwerken verbreitetes Video zeigt:
„Nettomitarbeiter des Monats“?
„Netto Mitarbeiter des Monats“ pic.twitter.com/qynExei3tP
— AldousHuxley (@AHuxley1963) October 23, 2024
Versagen der Politik führt zu Selbstjustiz
Wie schon öfter auf diesem Blog möchte ich mich ausdrücklich von jeder Form der Selbstjustiz distanzieren. Psychologisch gesehen habe ich jedoch Verständnis für die objektiv falsche Reaktion des Angestellten. Zumal die Zahl der Übergriffe auf Nettomitarbeiter durch kriminelle Kunden immer mehr zunimmt. Und wir sollten nicht vergessen, dass gerade solche als harmlos erscheinenden klein-kriminellen Vorfälle den gesellschaftlichen Frieden nachhaltig weiter zerstören.
Zu solchen, nun im Internet bejubelten, im Video dokumentierten Aktionen kommt es dann, wenn zuerst Politik, dann Polizei und schließlich Justiz ganz bewusst falsch handeln bzw. falsche Weichen stellen und die ausführenden Organe dann komplett überfordert sind.