Samstag, 21. Dezember 2024

Mr. Bean schlägt Alarm: Zensur tötet Freiheit!

Millionen, wenn nicht gar Milliarden von Fernsehzuschauern erfreute Rowan Atkinson mit seinem britischen Humor. Bereits im Jahre 2012, so stellte er fest, trat eine Beschränkung der Meinungsfreiheit in Kraft, die er in Großbritannien nicht für möglich hielt. Seine Rede fand weltweit Beachtung. Gastbeitrag von Meinrad Müller.

Rowan Atkinson verdeutlicht seine Sorge darüber, dass Menschen mit weniger Einfluss oder Status eher für ihre Äußerungen verfolgt werden, während er selbst aufgrund seiner privilegierten Position wahrscheinlich vor solchen Konsequenzen geschützt ist.

This is a powerful speech by Rowan Atkinson, where he recognizes there are two tiers of justice, and that his public profile protects him from being arrested for free expression, while others suffer. Like the “man arrested for calling a police horse, gay.” pic.twitter.com/IxlCbdBflP

— The Redheaded libertarian (@TRHLofficial) August 11, 2024

Eine kurze Zusammenfassung seiner Rede:

Liebe Mitbürger,

es gibt wenige Dinge im Leben, die wirklich von unschätzbarem Wert sind. An erster Stelle stehen für mich die grundlegendsten Bedürfnisse: ein voller Magen und ein sicheres Dach über dem Kopf. Aber direkt danach kommt für mich das Recht auf freie Meinungsäußerung. Dieses Recht ist es, das uns erlaubt, unsere Gedanken offen zu teilen, unsere Regierung zu kritisieren und unsere Überzeugungen zu verteidigen – ohne Angst vor Repression.

Wenn Kritik zur Straftat wird: beängstigende Beispiele

In meinem ganzen Berufsleben habe ich in diesem Land die Freiheit genossen, mich auszudrücken, ohne befürchten zu müssen, dafür bestraft zu werden. Aber ich mache mir weniger Sorgen um mich selbst. Als bekannte Person bin ich in einer privilegierten Position. Meine Sorge gilt denjenigen, die weniger bekannt und daher verwundbarer sind. Denken Sie an den Mann, der in Oxford verhaftet wurde, weil er ein Polizeipferd „schwul“ genannt hat, oder an den Jugendlichen, der verhaftet wurde, weil er die Scientology-Kirche als Sekte bezeichnete.

Solche Vorfälle sind nicht nur lächerlich, sie sind gefährlich. Denn sie zeigen, wie schnell wir in eine Situation geraten können, in der Menschen für harmlose Meinungen verhaftet werden. Es ist absurd, dass jemand wegen einer simplen Beleidigung vor Gericht gestellt wird, nur um dann wieder freigelassen zu werden, weil die Öffentlichkeit sich über die Lächerlichkeit des Falles empört hat. Aber was ist mit den vielen anderen Fällen, die nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen?

Die Gefahr der neuen Autorität: Wie Worte zur Waffe werden

Das Problem liegt in einem Gesetz, das Beleidigungen kriminalisiert. Was ist eine Beleidigung? Das kann vieles sein: Kritik, Spott, Sarkasmus oder einfach nur eine abweichende Meinung. Und weil dieses Gesetz so vage ist, kann es leicht missbraucht werden, um unliebsame Meinungen zu unterdrücken.

Unsere Regierung – und das ist nicht nur in Großbritannien so – hat sich in den letzten Jahren immer mehr in die Richtung entwickelt, eine Kultur der Zensur zu fördern. Unter dem Vorwand, „Hass“ zu bekämpfen, wird die freie Meinungsäußerung immer mehr eingeschränkt. Dies führt zu einer neuen Art von Intoleranz, die das genaue Gegenteil dessen ist, was eine freie Gesellschaft ausmachen sollte.

Die neue Intoleranz: Wo bleibt die echte Meinungsfreiheit?

Viele Menschen sagen: „Ich bin nicht intolerant, aber ich bin intolerant gegenüber Intoleranz.“ Das klingt erst einmal vernünftig, aber bei genauerem Hinsehen erkennen wir, dass hier einfach eine Form der Intoleranz durch eine andere ersetzt wird. Das ist kein Fortschritt, das ist ein Rückschritt.

Statt Menschen zu verhaften, weil sie sich unpassend geäußert haben, sollten wir die Kraft der Diskussion nutzen. Die Probleme unserer Gesellschaft werden nicht gelöst, indem wir unangenehme Meinungen unterdrücken. Im Gegenteil: Eine robuste Gesellschaft braucht robuste Debatten. Wenn wir eine starke Gesellschaft wollen, müssen wir in der Lage sein, Kritik zu ertragen und uns mit ihr auseinanderzusetzen.

Warum mehr Rede- und weniger Schweigefreiheit nötig ist

Deshalb setze ich mich dafür ein, dass Gesetze, die Beleidigungen kriminalisieren, reformiert werden. Wir müssen verhindern, dass sich eine Kultur der Zensur immer weiter ausbreitet. Es ist Zeit, die Meinungsfreiheit zu verteidigen und sicherzustellen, dass sie auch in Zukunft das Rückgrat unserer Demokratie bleibt.

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Addendum (DB): Besser schweigen?

Meine Nachbarin (85, Altlinke, ganz liebe Frau) heute Morgen zu mir: „David, kannst Du nicht einfach stillhalten? Ich habe solche Angst, dass sie auch dich bald abholen!“ – Ich habe dies auf X gepostet, wo dazu eine rege Diskussion entstanden ist, an der sich auch viele gehässige User beteiligen. Aufschlussreich!

Meine Nachbarin (85, Altlinke) heute Morgen zu mir: „David, kannst Du nicht einfach stillhalten? Ich habe solche Angst, dass sie auch dich bald abholen!“

— David Berger (@DrDavidBerger) August 21, 2024

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Meinrad Müller
Meinrad Müllerhttps://www.amazon.de/-/e/B07SX8HQLK
Meinrad Müller (68), Unternehmer im Ruhestand, kommentiert mit einem zwinkernden Auge Themen der Innen-, Wirtschafts- und Außenpolitik für Blogs in Deutschland. Seine humorvollen und satirischen Taschenbücher sind auf Amazon zu finden.

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