Donnerstag, 21. November 2024

Judenhass: Wieder „die“ Deutschen?

Wenn im Ausland von Hass in Deutschland gegen Juden berichtet wird, vermuten die Leser womöglich, dass es wieder „die Deutschen“ wären. Mit den hier lebenden Judenhassern aus dem arabischen Raum in einen Topf gesteckt zu werden, ist jedoch Unrecht, dem widersprochen werden muss. Ein Gastbeitrag von Meinrad Müller

Vor einer kleinen jüdischen Grundschule in Berlin-Charlottenburg, welche gerade mal von 50 Kindern besucht wird, stehen morgens um 7 Uhr 30 und nach Schulschluss zwei Polizeiautos und vier bewaffnete Polizisten vor dem Eingang.

Die Eltern steigen rasch aus ihren Autos und begleiten die Kleinen bis in die Schule hinein und holen sie auch wieder ab. Kinder, die allein zur Schule kommen, wie in der benachbarten öffentlichen Grundschule, sind nicht zu beobachten.

Zündschnur an jedem Handy

Das explosive Schwarzpulver, das jahrzehntelang integrationsbesoffen mit dem Wattebausch unter den Teppich gekehrt wurde, hat sich am 7. Oktober 2023 an einer 3000 km entfernten Zündschnur mit Benzin entzündet.

Und solange an dieser Zündschnur gezündelt wird, fliegen noch mehr Funken, Scherben, Messer und Kugeln auch in Deutschland und weltweit. Ob das Schwarzpulver mit güldenen Worten, Therapien und Weihwasser unschädlich gemacht werden kann, daran darf aus Erfahrung gezweifelt werden.

Integration – außer Spesen nichts gewesen

Die Reaktion auf diese hässlichen Tumulte von Neukölln bis Dortmund, führte zum alten, aber gescheiterten Konzept, dass einfach mehr gegen Antisemitismus getan werden müsse. Die „Umerziehung“, sprich die Integration der letzten 30 Jahre, ist offensichtlich im Sande verlaufen und wird auch künftig keine Befriedung herbeiführen.

Bei den spezifischen Akteuren der Gewalt nutzt ein Mehr an Integration nicht. Und die deutsche Bevölkerung hasst die Juden nicht. Von wenigen Verrückten mal abgesehen.

Mit welchem Gefühl sollen wir leben, wenn an jeder Hausecke ein Anschlag geschehen kann?

Tonnenschwere Betonsteine vor Weihnachtsmärkten sind bedrückende Denkmale einer verfehlten Politik und fallen den Gutmenschen nun auf die Zehen. Eine persönliche Haftung wird wohl keiner der Willkommensschreihälse übernehmen.

Meinrad Müller
Meinrad Müllerhttps://www.amazon.de/-/e/B07SX8HQLK
Meinrad Müller (68), Unternehmer im Ruhestand, kommentiert mit einem zwinkernden Auge Themen der Innen-, Wirtschafts- und Außenpolitik für Blogs in Deutschland. Seine humorvollen und satirischen Taschenbücher sind auf Amazon zu finden.

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