Der internationale Ruf des WHO-Generaldirektors Tedros Adhanom Ghebreyesus ist bereits seit geraumer Zeit nicht mehr ganz „lupenrein“. Seit Längerem werden ihm gesetzeswidrige Machenschaften als Regierungsmitglied in seinem Heimatland Äthiopien nachgesagt.
Nun scheint man in Tedros Heimatland Äthiopien strafrechtliche Untersuchungen eingeleitet zu haben.
Pikant dabei ist unter anderem, dass Äthiopien vor kurzem BRICS beigetreten ist, nachdem es längere Zeit Aspirant auf eine Mitgliedschaft war.
Bloomberg hatte die Gelegenheit Dokumente einzusehen, die zeigen, dass offenbar eine strafrechtliche Untersuchung, die von der äthiopischen Regierung wie auch dem Friedensnobelpreisträger, Abiy Ahmed, PhD, des Premierministers, gegen den Direktor der Weltgesundheitsorganisation Tedros Ghebreyesus, PhD, eingeleitet wurde.
Abiy Ahmed Ali ist seit April 2018 Ministerpräsident, 2019 wurde ihm insbesondere für seine Aussöhnungspolitik mit dem nördlichen Nachbarland Eritrea der Friedensnobelpreis verliehen.
Hunderttausende Opfer
Vor der Wiederernennung von Ghebreyesus im Jahr 2022 erhob die Regierung Vorwürfe des sexuellen Fehlverhaltens und der Veruntreuung.
Der Konflikt ginge auf Ghebreyesus’ Zugehörigkeit zu der Tigray People’s Liberation Front zurück, die früher das Land regierte, berichtet Bloomberg. Im Jahr 2020 brach der Tigray-Krieg aus, dem Hunderttausende zum Opfer gefallen waren.
Bislang wurde noch keine Anklage erhoben, aber die Dokumente umfassen Kontoauszüge, handschriftliche Zeugenaussagen und E‑Mails zwischen Ermittlern, Zeugen und Banken und wurden an Justizbeamte und die Bundespolizei gesandt.
Belästigung und Vergewaltigung von Frauen
Zu den Vorwürfen, die Ghebreyesus vehement bestreitet, gehören die illegale Beschaffung von HIV-Testkits und Epidemie-Medikamenten, die eigene Bereicherung durch Verträge des Gesundheitsministeriums und der Pharmazeutischen Versorgungsagentur, einschließlich der Annahme von Bestechungsgeldern, sowie die Belästigung und Vergewaltigung von Frauen.
Bloomberg berichtet, dass es bisher keine Beweise für diese Behauptungen gibt und dass der Geheimdienst der Regierung finanzielle Details und Kontoauszüge von Ghebreyesus, seiner Familie und tigrayanischen Beamten angefordert hat.
Der Beitrag erschien zuerst bei „Unser Mitteleuropa“.