Freitag, 26. April 2024

Kein Römischer Kanon: So demütigt Franziskus Papst Benedikt bei seiner Beerdigung

(David Berger) Bei der morgigen Totenmesse wird zum ersten mal seit der Geschichte des Neueren Papsttums nicht der traditionelle Römische Kanon Gebrauch finden. Stattdessen soll das 3. Eucharistische Hochgebet verwendet werden. Auch die feierliche Verkündigung des Evangeliums erfolgt nicht in der Kirchensprache Latein, sondern auf Italienisch.

Man muss es nicht als direkte Demütigung sehen, was Franziskus seinem Vorgänger, dem nun zum Ewigen Vater heimgegangenen Benedikt XVI im liturgischen Bereich angetan hat. Aber es riecht doch sehrt stark danach. Und wer den Charakter von Bergoglio etwas kennt, weiß, dass es nicht ausgeschlossen ist, dass Benedikt von seinem Nachfolger noch einmal bei seinem Requiem gedemütigt werden soll:

Auch das Evangelium auf Italienisch

Bei der morgigen Totenmesse wird zum erste mal seit der Geschichte des Neueren Papsttums nicht der traditionelle Römische Kanon Gebrauch finden. Stattdessen soll das 3. Eucharistische Hochgebet verwendet werden, für Benedikt ein „plattes Produkt des Augenblicks“.

Auch die feierliche Verkündigung des Evangeliums erfolgt nicht in der Kirchensprache Latein, sondern auf Italienisch (Quelle)

Zuvor war ein Interview von Guido Horst mit dem Privatsekretär des Papstes Georg Gänswein bekannt geworden, in dem dieser von einer der tiefen Verwundungen berichtet, die Franziskus Benedikt noch zu Lebzeiten geschlagen hat:

Seinem Herzen schweren Schmerz zugefügt

„Wie der langjährige Privatsekretär des deutschen Papstes, Erzbischof Georg Gänswein, berichtete, hat er den Erlass von Papst Franziskus mit dem Titel „Traditionis custodes“ im Jahr 2021 „mit Schmerz im Herzen“ gelesen. Franziskus schränkte in diesem Erlass die von seinem Vorgänger 2007 verfügten Möglichkeiten für die Feier der sogenannten Alten Messe wieder drastisch ein.

Gänswein bezeichnete diese Maßnahme als „Einschnitt“ für den emeritierten Papst. Benedikt XVI. habe mit seiner Reform von 2007 dafür sorgen wollen, dass die Anhänger der Alten Messe, die in dieser Form der Liturgie ihre Heimat gefunden hätten, „ihren inneren Frieden finden“, sagte der Erzbischof. Damit habe er diese auch „von Lefebvre wegziehen“ wollen. Der verstorbene französische Erzbischof Marcel Lefebvre war der Gründer der Priesterbruderschaft Pius X., die wesentliche Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) nicht anerkennt.

Nahrung für viele Heilige

Gänswein sagte, die Alte Messe sei über Jahrhunderte für viele Menschen die „Quelle ihres geistlichen Lebens“ gewesen, „Nahrung für viele Heilige“. Er könne sich nicht vorstellen, „dass das etwas ist, das nix mehr taugt“. Nicht vergessen werden dürfe auch, dass dies auch für viele junge Leute gelte, „die das ganze Theater um das Konzil gar nicht mehr richtig verstehen“. Ihm, Gänswein, sei „nicht ganz wohl dabei, diesen Schatz den Menschen wegzunehmen“.“ (Quelle)

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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