(David Berger) Viele der Menschen, die in den Ländern der ehemaligen Habsburgermonarchie leben, feiern am 12. September jeden Jahres den Tag der Türkenabwehr vor Wien. An jenem Tag des Jahres 1683 hatte der Blaue Kurfürst Max Emanuel zusammen mit dem polnischen König Jan Sobieski einen entscheidenden Anteil am Sieg über die türkischen Moslems, die unter „Allahu Akbar“-Rufen Wien belagerten.
Und die katholische Kirche feiert(e) mit. Und zwar mit dem Fest Mariä Namen. Es wird ausdrücklich „zum Dank für die Bewahrung des christlichen Abendlandes (insb. 1683) gefeiert.“ (Quelle)
Mit einem Bild der Gottesmutter gegen die Muslime gekämpft
„Papst Innozenz XI. (1676–1689) setzte den Festtag für die ganze Kirche verbindlich fest, nachdem am 12. September 1683 die vereinigten christlichen Heere unter dem Oberbefehl des polnischen Königs Johann III. Sobieski die Zweite Wiener Türkenbelagerung mit der siegreichen Schlacht am Kahlenberg vor Wien beendet hatten“ (Wikipedia).
Chronisten der Geschehnisse berichten, dass dem christlichen Heer vor Wien ein Banner mit dem Bild der Schutzmantelmadonna voran getragen wurde.
Wie der siegreiche Ausgang der Seeschlacht von Lepanto Maria, der Rosenkranzkönigin, zugeordnet wird, so die geschichtlich folgenreiche Niederschlagung der Wiener Türkenbelagerung der Anrufung des Namens der Mutter Jesu.
Es ist erstaunlich, dass die Liturgie-Reformatoren das Fest 1970 aus dem liturgischen Kalender gestrichen haben. Im Hintergrund stand schon damals der Versuch ein Appeasement gegenüber dem Islam durchzuführen, der bereits in den 70-er Jahren bestimmte progressistische Kreise innerhalb der katholischen Kirche antrieb.
Ein Kirchenfest weist auf die Gefahr durch die Islamisierung hin
Offensichtlich war aber dem Vatikan schon 2002 die Aktualität des historischen Hintergrunds bewusst. Denn seitdem ist das Fest auch wieder als Gedenktag im Generalkalender enthalten.
Es wurde aber auch in der Zwischenzeit in Österreich und Deutschland weiterhin von strenggläubigen Katholiken gefeiert. Zu sehr ist ihnen die Gefahr, die von der Islamisierung auf das christliche Abendland ausgeht, stets präsent geblieben. Sie haben – lange bevor das Islamkritiker und AfD taten – vor einer ähnlichen Situation wie im 17. Jahrhundert gewarnt.
Was wäre gewesen, wenn…
Aber auch unabhängig von religiösen Zusammenhängen handelt es sich bei diesem Gegenschlag Europas gegen die Türken um ein paneuropäisches Ereignis, das gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Eine Freundin von mir schreibt dazu:
Ohne dieses Ereignis „wäre vermutlich die Aufklärung wohl nie entstanden, unsere heutigen europäischen Werte, Menschenrechte, Demokratie wären ganz andere und mit Sicherheit nicht die Besseren.“
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Bonustext: Mariä Namen: „Das Fest des heiligsten Namens Mariä
Papst Innozenz XI. hat nach dem herrlichen Sieg über die Türken, der unter dem Beistand der allerseligsten Jungfrau vor den Mauern der Stadt Wien (1683) erfochten wurde, dieses Fest eingeführt“ (Martyrologium). Früher wurde es am Sonntag nach Mariä Geburt gefeiert; seit Pius X. erhielt es den fixen Tag, an welchem Wien befreit wurde (12. September 1683). Das Fest hat eine dreifache Bedeutung: es stellt uns wieder einen unserer teuersten Namen ans Licht, es ist ein echtes Familienfest der Kirche und endlich ist es ein Votivfest.
a) Der Name bedeutet in Liturgie und Bibel mehr als heutzutage in der Welt, er ist Ausdruck des Wesens, der Persönlichkeit. Und gerade die Personen, die in der Heilsgeschichte hervorragen, haben bedeutungsvolle, von Gott gegebene Namen. So können wir wohl annehmen, dass der Name Maria der Gottesmutter nicht von ungefähr, sondern durch Gottes Fügung beigelegt wurde. Der Name Maria ist für uns Christen ein Sakramentale, zu allen Zeiten mit höchster Innigkeit genannt und geehrt. Was Wunder also, dass Kirchenlehrer und Geistesmänner diesen heiligen Namen zu deuten versuchen und mit Lobpreis erheben. In der Liturgie wird der Name Maria verschieden gedeutet: als „Holde“, als „Herrin“ (Petrus Chrysologus in der dritten Nachtwache), als „Meeresstern“. Gerade letztere Deutung hat im Stundengebet die größte Verbreitung gefunden (obgleich sie wissenschaftlich nicht haltbar ist). Der hl. Bernhard baut auf diese seine schöne Predigt, die wir heute in der zweiten Nachtwache hören. Ja, auch in dem lieblichen Vesperhymnus des Marienoffiziums: Ave maris stella, „diesem süßduftenden Veilchen der lateinischen Hymnendichtung“ (Dreves), wird diese Deutung festgehalten und in der dritten Strophe erklärt.
b) Das Fest ist aber auch die Familienfeier der großen Gottesfamilie. Maria als Gottesmutter auch die Mutter der Christenheit. Wie wir also vor wenigen Tagen ihr Geburtsfest begangen, so feiern wir heute ihr Namensfest; und manche unserer Schwestern begehen mit ihrer großen Patronin diesen Festtag.
c) Vergessen wir aber nicht, dass wir auch ein Dankfest feiern. Heute (am 12. September 1683) ist Wien glücklich und fast wunderbar von den Türken befreit worden; Papst Innozenz XI. hat das heutige Fest zum Dank für den der Fürbitte Mariä zugeschriebenen Sieg des Kreuzes über den Halbmond eingesetzt. Wenn dies an erster Stelle uns Osterreicher verpflichtet, so war doch der Sieg eine Angelegenheit von ganz Mitteleuropa, denn mit dem Fall Wiens wären die Länder deutscher Zunge zu einer türkischen Provinz geworden!
Quelle: Pius Parsch, Das Jahr des Heiles, III. Band, Klosterneuburg b. Wien, 1953
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