Politische Clowns, die sich als Märtyrer aufspielen und Millionen von Menschen im Schlepptau gefangen halten, genießen keinen dauerhaften Ruhm. Sie werden selbst zum Fraß für die Löwen. Erstaunlich jedoch ist, wie viele Bürger sich der Konsequenzen nicht bewusst sind und mit fliegenden Fahnen ihrem Leid entgegeneilen. Ein Gastbeitrag von Meinrad Müller
Als Hinweis an die Jugend: Märtyrer ist keine andere Schreibweise für Mehrtürer. Zwar kann man auch in einem Mehrtürer, ob mit Strom oder Benzin betrieben, zu Tode kommen, das jedoch meist eher unfreiwillig.
Märtyrer hingegen gingen ganz und gar freiwillig in den Tod. Nicht etwa durch Selbstmord, sondern durch Gewaltanwendung der Obrigkeit. Womit wir bereits beim DEM Thema des Herbstes 2020 angekommen wären. Das gemeine Volk zeigt sich opferbereit, sehr sogar, und hofft dennoch insgeheim, dass es mit den kalten Wohnungen schon nicht so schlimm werden möge. Die Staatsmedien spielen mit den Bürgern Jo-Jo. Die Gemüter werden mit technischen Details der „Röhren“ aufgeheizt und tags darauf wieder in Eiswasser gesteckt. Dieser Vorgang macht mürbe und das Menschenmaterial zerbrechlich wie Porzellan.
Bewundernswerte Märtyrer
Doch zunächst zu den edlen Motiven eines Märtyrers. Er ist bereit, sein Leben für seine Grundsätze zu geben. Als Beispiel dient hier der Prager Mönch Johannes von Nepomuk. Der Legende nach wurde er vom böhmischen König Wenzel IV. gefoltert und ertränkt, weil er das Beichtgeheimnis der Königin nicht brechen wollte. Für seine Loyalität gegenüber seinem Glauben wurde Johannes am 10. März 1393 verhaftet, gefoltert, durch die Straßen von Prag geschleift und in die Moldau gestürzt, wo er ertrank. Der Leichnam des Priesters wurde nach seiner Bergung im Prager Veitsdom bestattet. Viele der Märtyrer wurden später selig- und heiliggesprochen, um deren Vorbildfunktion für die Menschheit hervorzuheben.
Die Zahl der Priester, welche die ihnen in der Beichte anvertrauten Geheimnisse nicht verraten wollen, auch nicht unter Folter, ist zahlreich. Ehrenhaft und tugendvoll ist es, ein gegebenes Versprechen einzuhalten, koste es, was es wolle, selbst wenn das eigene Leben davon abhängt. Auch Laien, die ihrem Glauben nicht abschwören wollten, kamen unter die Räder oder in die Rachen der Löwen in den römischen Arenen.
Martyrium 2022 sei umschlungen
Zurück zur Ruhe vor dem Sturm im Herbst des Jahres 2022. Die Bevölkerung ist, wie 1914 keineswegs kriegsmüde, die Trommeln der Propaganda taten deren Wirkung und machten die Menschen zudem bereit zu Opfern an der „Heimatfront“. Die Ausgestaltung der mit Hurra herbeigesehnten Kriegsfolgen ist jedoch je nach Wahlverhalten anders.
Wähler der Ampelkoalition, „in unzerbrüchlicher Treue“ zu Ihrer Wahlentscheidung stehend, geben sich im „im Glauben fest wie eine Burg“ und verteidigen im Voraus das künftige Leid. Noch. Zumindest.
Wie viele angehende Märtyrer der 2000-jährigen Geschichte, die über glühenden Kohlen qualvoll zu Tode kommen sollten, doch lieber, um den unsäglichen Schmerzen auszuweichen, deshalb ihre Treueschwüre brachen, ist nicht bekannt. Wie viele unserer derzeit noch „Sieg“ schreienden potenziellen Kälte-Märtyrer dann auch tatsächlich zum Märtyrertod bereit sind, das darf angezweifelt werden.
Geistige Kapitulation nach Schmerzen
Ausgegangen werden kann, das gilt als sicher, dass die verweichlichte Wählerschaft trotz rot-grün-gelben dreifachen Strickpullovern die weiße Fahne der Kapitulation hissen wird. Ob der Tod von Kameraden, der im Schützengraben hautnah miterlebt wurde oder das Weinen der Kinder, Kranken und Alten im kalten Zimmer, die „feste Burg“ der falschen Ideologie wird zusammenbrechen wie ein Kartenhaus.
Politische Clowns, die sich als Märtyrer aufspielen und Millionen von Menschen im Schlepptau gefangen halten, genießen keinen dauerhaften Ruhm. Sie werden selbst zum Fraß für die Löwen. Erstaunlich jedoch ist, wie viele Bürger sich der Konsequenzen nicht bewusst sind und mit fliegenden Fahnen ihrem Leid entgegeneilen.