Freitag, 29. März 2024

Vor zwei Jahren: Gesundheitsministerium warnte vor Fakenews, die kommenden Lockdown vorhersagen

(David Berger) Heute auf den Tag genau vor zwei Jahren machte ein Post des Bundesgesundheitsministeriums in den sozialen Netzwerken die Runde. Kurz vor dem ersten harten Lockdown wurden jene, die vor eben diesem warnten, als Fakenewsverbreiter an den Pranger gestellt. Schon zwei Tage später wurden die Grenzen, Kitas und Schulen geschlossen.

Nach einer geradezu ewig erscheinenden Zeit der Kanzlerschaft Merkels und noch stärker nun unter einem Gesundheitsminister Lauterbach und einem Kanzler Scholz hat sich bei deutschen Politikern die Mentalität verdichtet: Wer als Politiker so erfolgreich sein will wie Merkel, der muss vor allem eines gut können: schamlos lügen.

„Du hast die Haare schön“

(c) Collage unter Verwendung Screenshot YT

Das mit dem Lügen wurde mir bei Spahn zum ersten mal sehr deutlich. Das liegt vielleicht an früheren Zeiten, wo wir uns nicht nur einmal auf „Partys“ begegneten und ich daher seinen Werdegang besonders aufmerksam verfolgte. Aber vielleicht hat es seinen Grund auch schlicht in der Tatsache, dass er selbst und sein Ministerium – ähnlich wie Merkel – immer wieder seltsame Versprechungen machen, bei denen halbwegs Weitsichtigen schon klar ist, dass man sie innerhalb absehbarer Zeit brechen wird.

Erinnert sei hier an die nicht allzu lang zurückliegende Rede Spahns, die ankündigte, einen Lockdown mit Schließung der Frisöre und des Einzelhandels werde es in Deutschland nicht mehr geben. Man sei inzwischen klüger geworden und habe dazu gelernt (Foto l.).

Wir lügen, aber bitte vertraut uns!

Etwas ähnliches ereignete sich ein halbes Jahr früher. Heute vor genau einem Jahr sorgte ein Post des Bundesgesundheitsministeriums für Aufregung. In diesem hieß es:

„Achtung Fake News: Es wird behauptet und rasch verbreitet, das Bundesministerium für Gesundheit / die Bundesregierung würde bald massive weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens ankündigen. Das stimmt NICHT! Diese und ähnliche Falschinformationen verunsichern gerade viele Bürgerinnen und Bürger. Bitte helfen Sie mit, ihre Verbreitung zu stoppen und sie richtig zu stellen. Lassen Sie uns gerade jetzt besonnen bleiben und einander auch unter Stress vertrauen.“ (Quelle)

Quelle: Facebook

Es sei ausreichend, sich die Hände ordentlich zu waschen, Masken seien Virusschleudern, war die offizielle Doktrin, die man aus dem Ministerium hörte.

Schon am 16. März kamen „massive weitere Einschränkungen“

Was danach kam, soll hier noch einmal für die Verdächtigen rekonstruiert werden:

Schon zwei Tage (16. März) nach der Warnung vor Fakenews durch das Ministerium werden die Grenzen zu Frankreich, Österreich, Luxemburg, Dänemark und der Schweiz „geschlossen“ Auch Schulen und Kitas werden in vielen Bundesländern zugemacht.

Am 22. März werden Ansammlungen von mehr als zwei Personen werden in ganz Deutschland verboten usw. Hier nur ein kurzer Einblick in die Anordnungen, die den ersten Lockdown grundlegten:

Drei Tage nach dem Beschluss wurde dann dem Bundestag mitgeteilt, dass man sich in einer Epidemie mit nationaler Tragweite befinde und daher die extremen Maßnahmen unumgänglich sein. Der Bundestag durfte dann seine Meinung zu den längst beschlossenen weitreichenden Einschränkungen von Grund- und Bürgerrechten äußern.

Alle, die damals sagten, dass sei erst der Anfang einer Abfolge von Covid-Erkrankungen und zahlreicher weiterer Lockdowns wurden verlacht, als Hysteriker und pessimistische  Dunkelmänner hingestellt…

„Geimpft, genesen oder verstorben“

Seine Fortsetzung fand die dreiste Neigung zu gelegen kommenden Falschinformationen und seltsamen Angstprophezeiungen aus perversem Kalkül in seiner Ankündigung, dass Ende des Jahres 2021 alle „Geimpft, genesen oder gestorben“ sein könnten.

Passenderweise nahm Lauterbach das Paradigma auf, verlängerte unsere Lebensdauer dann aber bis zum 1. März. Mit einem ähnlich peinlich ausgehenden Hellsehergestus wie er Spahn dann eigen war. Einem Volk, das zunehmend dem Wahn einer suizidalen apokalyptischen Sekte verfällt, sind solche Politiker die neuen Hohepriester…

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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