Mittwoch, 18. Dezember 2024

EZB steigert Anleihenkäufe noch bei Rekordinflation

Die Europäische Zentralbank (EZB) belässt Leitzins bei null Prozent und den Einlagezins sogar bei minus 0,5 Prozent. Die EZB hat offensichtlich nicht das richtige Gleichgewicht gefunden, sondern handelt definitiv zu spät und entgegen ihrem Mandat angesichts der hohen und weiter steigenden Inflation, die sie mit ihrer expansiven Geldpolitik noch befeuert. Ein Gastbeitrag von Prof. Alexander Dilger

Zwar liegt die ‚Deutsche Inflation bei 5,1 Prozent noch ohne Kriegseffekte‘ und in der Eurozone sogar bei 5,8 Prozent, aber die „EZB belässt Leitzins bei null Prozent“ und den Einlagezins sogar bei minus 0,5 Prozent. Das gilt nominal, für den stark negativen Realzins ist außerdem die hohe Inflationsrate abzuziehen.

Inflationssteigernde Planungen

„Die Europäische Zentralbank (EZB) fährt ihre Anleihenkäufe schneller zurück als bisher geplant.“ Das liegt aber nur an ihren inflationssteigernden Planungen. Faktisch findet erst einmal eine Erhöhung statt: „Die monatlichen Anleihenkäufe im Rahmen des APP sollen im April aber noch mal auf 40 Milliarden Euro verdoppelt werden.

Im Mai will die EZB 30 Milliarden Euro investieren, im Juni dann noch 20 Milliarden Euro. Einst sollten auch im dritten Quartal 2022 noch 30 Milliarden Euro ausgegeben werden.“ Aktuell ist dann ein Auslaufen geplant, vor dem es keine Zinserhöhungen geben soll.

Zu spät

EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel hatte – noch vor der russischen Invasion in die Ukraine – aufgezeigt, wie schwierig es für Europas Währungshüter ist, die richtige Balance zu finden: Es gebe sowohl das Risiko eines zu frühen Handelns als auch das Risiko, dass die EZB zu spät handle: »Wir müssen das richtige Gleichgewicht zwischen diesen beiden Risiken finden.«

Die EZB hat offensichtlich nicht das richtige Gleichgewicht gefunden, sondern handelt definitiv zu spät und entgegen ihrem Mandat angesichts der hohen und weiter steigenden Inflation, die sie mit ihrer expansiven Geldpolitik noch befeuert.

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog von Prof. ALEXANDER DILGER.

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