Kaum hatte Gil Ofarim vor wenigen Wochen sein Video hochgeladen, in dem er behauptete, wegen des Tragens einer Kette mit einem Davidsstern habe man ihn in einem Hotel abgewiesen, schon standen sie alle solidarisch neben ihm: Das komplette Linkstwitter von Antifa bis SPD, die Bundesregierung, zahlreiche Journalisten und Schauspielkollegen. Nun sind Bilder einer Überwachungskamera aufgetaucht, die belegen: Ofarim hat das Schmuckstück im Hotel gar nicht sichtbar getragen. Ein Gastbeitrag Michael van Laack
Warum hat er sich diese Geschichte nur ausgedacht? Fehlte es ihm an Publicity für seine eigenen neuen Produktionen? Ofarim gibt in diesen Stunden selbst einen Hinweis, welches Motiv ihn geleitet haben könnte: „Es gehe um etwas Größeres!“, sagt er. Soll heißen, in Deutschland werden Juden in der Öffentlichkeit allerorts bedrängt. S Ihnen wird die Kippa vom Kopf oder Schmuckstücke von der Brust gerissen; sie werden verbal beleidigt, bespuckt und körperlich attackiert.
Mehr als nur ein Bärendienst
Das alles stimmt freilich! Aber Ofarims falsche Anschuldigungen, das Erfinden eines so nie geschehenen Sachverhalts, wird die Feinde der Juden im Besonderen und Israels im Allgemeinen verstärkt auf den Plan rufen. So wird es bald heißen „Seht, die Juden lügen alle. Das sieht man bekanntlich am Beispiel Ofarim.“ Und so wird sich der Antisemitismus – ganz gleich, ob von links, rechts oder Muslimen – im öffentlichen Raum in den kommenden Wochen und Monaten möglicherweise verstärken.
Gewiss darf man nicht sagen: „Du, Gil Ofarim, bist nun mitverantwortlich dafür, was Deinen Glaubensgeschwistern in nächster Zeit passiert, denn das würde die Täter entlasten. Ofarim aber hat hier der ohnehin schon bedrängten jüdischen Community mehr als nur einen Bärendienst erwiesen. Er gibt den Antisemiten aller Farben Nahrung für die Behauptung, auf die sie seit Jahrhunderten ihrer Mär vom ewig schlechten Juden in die Welt tragen: „Seht, so sind sie, alles Lügner, alle auf ihren Vorteil bedacht. Sie sind schlecht und wollen uns Gute als schlechte Menschen darstellen.“
Schämen Sie sich in Grund und Boden, Herr Ofarim!
Und so passt auch an den Schluss dieses kurzen Artikels nicht die Phrase: „Danke für nichts, Gil Ofarim!“ Denn nichts ist es nicht, was ihr Lügengewebe hinterlässt. Es hinterlässt die Verstärkung von Vorurteilen und erhöht die Gefahr von Straftaten gegen Menschen jüdischen Glaubens. Ist dies das „Größere“, dass Sie mit Ihrer Aktion im Sinn hatten, Herr Ofarim? Schämen Sie sich in Grund und Boden. Bitten sie den gnädigen Gott um Verzeihung für die Last, die Sie mit Ihrem unsinnigen Tun auf die Schulter der Juden in Deutschland gelegt haben.
Der Beitrag erschien zuerst bei Wissenblogt.
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