Donnerstag, 21. November 2024

Der Abschied des Westens

(Dieter Stein) Der Westen verabschiedet Schritt für Schritt von der politischen Weltbühne. Die westliche Werteordnung erodiert zusehends. Das Fiasko in Afghanistan beschleunigt diesen Prozess noch. Welche Folgen wird das für Deutschland und Europa haben?

JF-Redakteur Moritz Schwarz hat den Kriminologen Professor Daniel Zerbin in der neuen „Jungen Freiheit“ dazu interviewt. Zerbin äußert sich zu den eklatanten Lage-Fehleinschätzung der Deutschen in Afghanistan und zu den Folgen, die ein Zuwanderung von Afghanen für unsere Gesellschaft haben kann. „Je fragmentierter eine Gesellschaft ist, desto mehr nehmen Spannungen und Gewalt zu. Leider leben wir aber in der Vorstellung, es sei selbstverständlich, daß wir eine vergleichsweise so friedliche und funktionierende Gesellschaft haben. Das aber ist ein gefährlicher Irrtum“, so Zerbin.

„Friedhof der Imperien“

Als „Friedhof der Imperien“ sieht Bruno Bandulet Afghanistan. In seinem großen Forum-Beitrag „Nur ein weiteres Grab“ erklärt Bandulet die Gründe für das Scheitern des Westens und dessen Auswirkungen. „Zu konstatieren bleibt, daß der Zusammenbruch der amerikanischen Marionettenregierung in Kabul eine weltpolitische Zäsur markiert, daß der Westen sein Gesicht verloren hat, daß sich die Idee einer liberalen Weltordnung als Chimäre herausgestellt hat…“, meint Bandulet.

Ins gleiche Horn stößt Thorsten Hinz in seinem Leitartikel „Die Illusionen sind widerlegt“ auf der ersten Kultur-Seite: Der Westen müsse zur Kenntnis nehmen, daß in der Welt Kulturräume existierten, in denen seine Maßstäbe und Werte nicht griffen. „Der Westen hat sein Imperium nicht nur politisch, militärisch und wirtschaftlich, sondern auch moralisch und geistig-kulturell überdehnt“, analysiert Hinz.

Fachkräftemangel

Kommen wir abschließend zu einem nur scheinbar profaneren Thema: Haben Sie kürzlich mal versucht einen Handwerker zu bekommen? Wenn Sie keine besonders guten Kontakte zu Handwerksbetrieben haben, dann waren Sie vermutlich nicht erfolgreich. Kein Wunder, denn immer weniger Jugendliche beginnen eine Lehre. Wenn diese Entwicklung nicht gestoppt wird, dann droht Deutschland ein ernsthafter Fachkräftemangel. JF-Reporterin Martina Meckelein hat mit dem gestandenen Handwerksmeister Jürgen Grapp über seine Erfahrungen gesprochen. Grapp sieht große Defizite bei der schulischen Bildung und bei den Eltern, die sich häufig nicht mehr dafür interessieren würden, ob ihr Nachwuchs einen Abschluß macht oder nicht.

Hier können Sie die aktuelle „Junge Freiheit“ auch online lesen.

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