Donnerstag, 21. November 2024

Trier: Warum Linke und der Staatsfunk heimliche Freude über die Tat empfinden

(David Berger) Mittlerweile fünf Tote, darunter ein Baby und zahlreiche Verletzte forderte die Amokfahrt von Trier. Statt Trauer löst die Tat bei Linken diesmal eine bizarre Freude aus: Diese Netzhetzer erfreuen sich daran, dass es kein Islamist war und anonyme rechte Hetzer jetzt nichts zu hetzen hätten.

Nach all der Trauer und dem Mitgefühl, dass jeder unverbildete Mensch angesichts der verheerenden Amokfahrt von Trier aufbringen wird, ist es für den analytischen Betrachter der Lage spannend festzustellen, wie nun die Menschen in den (a)sozialen Netzwerken reagieren. Dort, wo – trotz Zensurgesetzen – doch keine ideologisch vorbestimmte Auswahl der O-Töne, wie etwa bei den Öffentlich-Rechtlichen, stattfindet und die Menschen sehr spontan schreiben, was sie gerade denken.

Fünf Tote, darunter ein Baby

Knapp und rustikal, aber sehr treffend hat dazu Richard Feuerbach festgestellt:

„Da stirbt in Trier u.a. auch ein Baby, weil irgendein verkacktes Arschloch sein Leben nicht im Griff hat und Amok fährt und unzählige anonyme, linke Hetzer im Netz erfreuen sich daran, dass es kein Islamist war und anonyme rechte Hetzer jetzt nix zu hetzen hätten. Krank.“

Und in der Tat: Spätestens seitdem sich gestern Regierungssprecher, Politiker u.a. ungewöhnlich schnell über das Vorgefallenen pflichtgemäß echauffierten, war klar: Hier haben wir keinen Vorfall wie in Dresden oder Berlin (Amokfahrer auf Stadtautobahn), der angeblich zum „Futter für rechte Propaganda“ werden könnte. Oder anders gesagt: Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei dem Deutschen um einen fanatischen Moslem auf Amokfahrt gehandelt haben könnte, sank weit in den Keller.

Freude bei Linkstwitter

Innerhalb weniger Minuten kam Freude bei Linkstwitter und all den Bessermenschenaccounts bei Facebook auf. Nicht die berechnende, schlecht verdeckte Freude über angeblich rechtsextreme Taten wie in Hanau und den danach einsetzenden Geldregen für die Kämpfer „gegen Rechts“.

Sondern die ganz normale spontane Freude, darüber dass nun angeblich die „Rechten“ bzw. die „AfD“ um ihre Freude gebracht sei, die ausgebrochen wäre, wenn es sich um eine Tat mit islamischen Hintergrund gehandelt hätte. Wie etwa bei dem LKW-Massaker vom Breitscheidplatz, wo es ein ganzes Jahr dauerte bis Merkel den Tatort besuchte und von dort den Angehörigen ihr Beileid aussprach.

CDU-Politiker: Kein Aufschrei, weil Täter deutsch ist

Ein Kommentar von vielen: „Täter deutsch=kein Aufschrei, keine Hetzjagd aber auch kaum Anteilnahme.“ (Benjamin Grimm, CDU!) Ganz ähnlich tönt der auch türkischsprachige Account „Hunnensturm“: „Das ist Terroranschlag. Achso Moment. Täter kein Migrant, Täter deutscher. Dann nix Terror. Armer deutscher, bestimmt psychisch krank. Doppelmoral=DE-Leitkultur!“

Ein anderer Account wiederholt eine Lüge, die hunderte vor ihm auf Twitter verbreitet hatten: „Die AfD schweigt zu Trier. Biodeutsche als Massenmörder passen nicht ins Konzept. Da hat man auch kein Mitgefühl mit den Opfern.“ Ähnlich ein „Niklas“: „Den Intelligenzphänomenen der AfD ist die Tat per se egal, das einzige wonach sie suchen, ist Herkunft des Täters; Brennstoff für ihre Naziphantasien. Ist es ein Alman, wie in diesem Fall, sind sie durch Schweigen gekennzeichnet. FCK AFD“ – wobei, das sei hier nur nebenbei bemerkt, das Fck AfD in einem seltsamen Kontrast zu dem Motto: „Kein Sex mit Nazis“ steht.

Und schließlich: „Da vergeht euch das Lachen ihr AfD-Arschlöcher: Kein Moslem als Täter, sondern einer von euch Deutschen! Dann bleiben die Champagnerflaschen heute im Kühlschrank“.

Und nachdem ich den gestrigen Kommentar von Michael van Laack geteilt hatte, tauchten auf meinem Twitteraccount zahllose Kommentare von Twitteraccounts (mit 1-10 Followern, siehe Foto (c) Screenshot Twitter) auf, die z.B. schrieben: „Berger gehört zu den ersten, die sich über solche Vorfälle freuen. Endlich wieder Klicks für seine Jauchegrube.“ Oder: „Ja scheisse, wenn der Rassist aus der Schweiz nicht hetzen kann. Kümmer Dich um Deinen Mist, Du Kasper.“ Und: „Oh verstört es Sie, das der Täter reinrassig deutsch ohne Migrationshintergrund ist? Gut so. Und jetzt trauern Sie um die Opfer. Heute gibt es nix zu hetzen.“

ZDF missbraucht Opfer von Trier für Rechtfertigung der Corona-Maßnahmen

Aber es gibt auch andere Formen des schamlosen Missbrauchs der Opfer von Trier für die eigene ideologische Agenda. Der Soziologe Andreas Kemper etwa kann dort seine Männerfeindlichkeit ausleben: „Gäbe es nur Frauen, wäre die Zahl der Morde wie in Trier um 99% gesenkt. Es sind fast immer Männer, die so etwas machen. Damit möchte ich sagen, dass die Männlichkeit hinterfragt werden muss, die zu den Morden führt.“

Ganz vorne bezüglich perfide-dummer Instrumentalisierung der Opfer – diesmal für die Corona-Maßnahmen des Systems Merkel – liegt zur Stunde noch das ZDF. Dort hatte die Kommentatorin die Toten von Trier dazu benutzt, die Coronamaßnahmen schönzureden: Hätte es die pünktlich zum 1. Dezember einsetzenden neuen strengen Auflagen nicht gegeben, wären nun noch viel mehr Opfer zu beklagen, mutmaßte sie mit der bekannten Staatsfunklogik.

Unfassbar dummer Kommentar zu #Trier. Am besten wir bleiben alle Zuhause, denn kann nichts mehr passieren. https://t.co/pTxPSVzBkw

— Trstn (@BrotArtist) December 2, 2020

Und schließlich bleibt für eine Steigerung der Freude bei den Linken noch ein kleiner Hoffnungsfunke. Auf Twitter schnuppern einige heute schon Morgenluft und bemerken: „In Hanau wurde uns der Täter auch als Psycho präsentiert und dann stellte sich heraus, dass er ein Nazi ist!“

Dunkel ist das Land

Diese Darstellung der linken Freude soll nicht verdecken, dass es nicht auch auf den Accounts von „Rechtstwitter“ die üblichen Hasskommentare und Instrumentalisierungen der Opfer gab und gibt. Aber diese werden von Twitter und Facebook radikal zensiert und ein ganzes Heer von Gesinnungs-Stiftungen, „Faktencheckern“ mit einem Millionen-Etat nimmt sich dieser Wirrköpfe bereits an. Während man Hass und Hetze, die von Linkstwitter ausgehen noch als Zivilcourage feiert.

Deshalb möchte ich mit einem Twitterkommentar schließen, der mir heute Morgen als erstes ins Auge fiel (von „Citoyenlady“):

„Wem nutzt in diesen Momenten das instrumentalisieren dieser Tat? Dieses Lagerdenken, rechts/links/Passdeutscher/Deutscher,gut/böse, weiß/schwarz nutzt niemandem. Am allerwenigsten den Opfern. Es radikalisiert die Gesellschaft und spaltet sie noch mehr. Dunkel ist das Land!“

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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