Freitag, 29. März 2024

Die Mullahs und die Hisbollah: Meister des Drogenschmuggels

Wenn Regierungen oder Organisationen, die unter der Legitimität eines Staates operieren, sich am Drogenschmuggel beteiligen, können die negativen Folgen für andere Nationen verheerend sein. Das iranische Regime und sein Stellvertreter – die Hisbollah – scheinen ihre Bemühungen zu verstärken, illegale Drogen in andere Länder zu schmuggeln, insbesondere in den Westen. Ein Gastbeitrag von Majid Rafizadeh.

Vor kurzem wurde ein libanesischer Staatsbürger namens Ghassan Diab von Zypern an die Vereinigten Staaten ausgeliefert, weil er für die Terrorgruppe Hisbollah Drogengelder gewaschen haben soll. Nach Angaben des US-Justizministeriums wird Diab vorgeworfen, „sich der Konspiration zum Zwecke sowie der Beteiligung an Geldwäsche von Drogenfinanzen schuldig gemacht zu haben, indem er die Schwarzmarkt-Peso-Börse zur Unterstützung des globalen kriminellen Unterstützungsnetzes der Hisbollah benutzte“.

Captagon (Fenethyllin) als Exportschlager

Die italienischen Behörden gaben am 1. Juli 2020 bekannt, dass sie 15,4 Tonnen gefälschte Captagon-Pillen beschlagnahmt hatten, die in Syrien hergestellt wurden. Syrien gilt Berichten zufolge als der größte Produzent und Exporteur von Captagon (Fenethyllin). Die beschlagnahmten 15,4 Tonnen gefälschter Captagon-Pillen haben einen geschätzten Wert von 1,3 Milliarden Dollar.

Captagon – ein Amphetamin – ist in vielen Ländern wegen seines Suchtpotenzials verboten. Berichten zufolge wurden die beschlagnahmten Drogen so sorgfältig versteckt, dass sie von den Flughafenscannern nicht erkannt wurden, so Commander Domenico Napolitano von der neapolitanischen Finanzpolizei. Es war das Abhören von Anrufen einiger Krimineller, die die örtliche Polizei bei der Beschlagnahme der Drogen unterstützten.

Im Juli 2020 beschlagnahmten die griechischen Behörden eine grosse Ladung Captagon-Pillen im Wert von mehr als einer halben Milliarde Dollar, die ebenfalls aus Syrien stammten. Die griechische Einheit für Finanzkriminalität erklärte darauf:

„Es handelt sich um die grösste Menge, die jemals weltweit beschlagnahmt wurde, wodurch der organisierten Kriminalität Erlöse entzogen wurden, die 660 Millionen Dollar (587,45 Millionen Euro) überschritten hätten.“

Syrien: Epizentrum für die Herstellung illegaler Drogen

Warum ist Syrien zum Epizentrum für die Herstellung illegaler Drogen und deren Export in andere Länder einschließlich des Westens geworden? Möglicherweise, weil der Iran und die Hisbollah einen bedeutenden Einfluss in Syrien ausüben und es kaum eine glaubwürdige internationale Organisation gibt, die die Geschehnisse dort überwacht. Dieses Versäumnis macht es schwierig, diese Art von kriminellen Aktivitäten aufzudecken.

Der sich finanziell in einer schwierigen Lage befindende Iran und die Hisbollah sind verzweifelt auf der Suche nach Geld. Die von der Trump-Administration gegen das iranische Regime verhängten Sanktionen haben die Mullahs und ihre Stellvertreter hart getroffen. Der iranische Präsident Hassan Rouhani hat kürzlich zugegeben, dass die Islamische Republik die schlimmste Wirtschaftskrise seit ihrer Gründung im Jahr 1979 durchmacht, da die iranische Währung, der Rial, weiter an Wert verliert. Jüngsten Berichten zufolge haben die US-Sanktionen den Iran auch veranlasst, die Mittel für seine Milizen in Syrien zu kürzen. Die pro-iranischen Kämpfer erhalten weder ihre Gehälter noch ihre Leistungen, was es für sie extrem schwierig macht, weiter zu kämpfen und die Region zu destabilisieren. Hassan Nasrallah, der Anführer des iranischen Stellvertreters der Hisbollah, spürt den Druck der Sanktionen auf den Iran und hat den Geschäftspartner seiner Gruppe aufgefordert, „den Dschihad mit Geldern zu versorgen und bei diesem andauernden Kampf zu helfen“.

Die Beziehungen zwischen der Hisbollah und dem Iran, insbesondere den Islamischen Revolutionsgarden (IRG), reichen beim Drogenschmuggel bis in die frühen 1980er Jahre zurück. Nach dem Buch Hisbollah: The Global Footprint of Lebanon’s Party of God von Matthew Levitt:

„Nach der Gründung der Hisbollah – die sich stark aus den wichtigsten Stämmen und Familien des Bekaa-Tals rekrutierte – Anfang der 1980er Jahre profitierte sie von einem religiösen Edikt bzw. einer Fatwa, welche Mitte der 1980er Jahre erlassen wurde und eine religiöse Rechtfertigung für die ansonsten unreine und illegale Aktivität des Drogenhandels lieferte. Die vermutlich von iranischen Geistlichen erlassene Fatwa stellt klar: „Wir stellen Drogen für Satan her – Amerika und die Juden. Wenn wir sie nicht mit Gewehren töten können, werden wir sie mit Drogen töten“.

Islamischer Führer: Drogenhandel als Teil der Kriegsführung moralisch akzeptabel

Laut einem FBI-Bericht, der im November 2008 freigegeben wurde, „hat der geistliche Führer der Hisbollah … erklärt, dass der Drogenhandel moralisch akzeptabel ist, wenn die Drogen als Teil des Krieges gegen die Feinde des Islam an westliche Ungläubige verkauft werden“.

Mit anderen Worten, durch den Drogenschmuggel in den Westen zielen die Hisbollah und der Iran auch darauf ab, „Ungläubige“ zu töten und den westlichen Ländern zu schaden. Die Vereinigten Staaten sind nicht immun gegen die drogenbezogenen kriminellen Aktivitäten der Hisbollah und des Iran.

Iran und die Hisbollah haben auch ihre Zusammenarbeit mit lateinamerikanischen Drogenkartellen verstärkt. Auch scheinen einige lateinamerikanische Regierungen – wie z.B. Venezuela – mehr als bereit zu sein, Islamisten einen sicheren Hafen für ihre kriminellen und drogenbezogenen Aktivitäten zu bieten. Das in Washington ansässige Center for a Secure Free Society veröffentlichte einen Bericht mit dem Titel „Canada on Guard: Assessing the Immigration Security Threat of Iran, Venezuela and Cuba“. Darin heißt es, Venezuela habe radikalen Islamisten eine Menge von Pässen ausgestellt. Diese Pässe könnten leicht für Reisen nach Nordamerika oder Europa verwendet werden.

Die internationale Gemeinschaft, die Vereinten Nationen und insbesondere ihr Büro für Verbrechen und Drogen schweigen sich völlig über den groß angelegten weltweiten Drogenhandel der Hisbollah und des Iran aus.

Dr. Majid Rafizadeh ist ein iranisch-amerikanischer Politikwissenschaftler, Harvardgelehrter und Vorsitzender des International American Council on the Middle East. Sein Beitrag erschien zuerst bei Gatestone Institut. Übersetzung Audiatur Online

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