(David Berger) Am heutigen Tag wird im Hohen Dom zu Fulda das Jahresgedächtnis für den vor genau 20 Jahren, am 23. Juli 2000 plötzlich verstorbenen Erzbischof Johannes Dyba begangen. Gerade angesichts der Tatsache, dass derzeit einige gleichgeschaltete deutsche Bischöfe, die bereits in der Corona-Krise bodenlos versagt haben, nun den Aufstand gegen den Vatikan proben, Zeit an den mutigen Bekennerbischof aus Fulda zu erinnern.
Prof. Cornelius Roth hat dies in einem Beitrag für den „Bonifatiusboten“ getan: „Heute – 20 Jahre danach – hat die Kirche einen nicht für möglich gehaltenen Missbrauchsskandal hinter sich und gerät gesellschaftlich in immer größere Bedeutungslosigkeit.
Die Corona-Pandemie hat sie in zusätzliche Unsicherheit gestürzt – finanziell und vom Selbstverständnis her.
Er scheute die klaren Worte nicht
Was können wir da von einem Bischof lernen, der wie kaum ein anderer im deutschen Episkopat eine klare Sicht auf die Dinge hatte und auch klare Worte nicht scheute? Der aber darüber hinaus auch menschenzugewandt war und sich immer Zeit für diejenigen nahm, die ihn brauchten?
(Foto: Dom zu Fulda © Pixabay CC0)
Man kann sich vorstellen, was Erzbischof Dyba zum Synodalen Weg und anderen Entwicklungen in der momentanen Kirche gesagt hätte. Aber darum soll es hier nicht gehen.
Vielmehr tut vielleicht gerade heute, wo die Unsicherheiten in der Kirche zunehmen, ein Blick auf das Wesentliche unseres Glaubens gut, den er wie kaum ein anderer hatte. „Mensch, werde wesentlich.“
Selbstbewusst, mutig und attraktiv
Dieses Wort von Angelus Silesius war dementsprechend auch eines seiner Lieblingsworte in den letzten Jahren.
Heute wesentlich zu sein und zu glauben bedeutet keinen Rückzug zu alten Formen vergangener Generationen (um den es Erzbischof Dyba nie ging), sondern zu erkennen, wie wichtig es ist, dass wir die Botschaft des Evangeliums neu in die Welt bringen – selbstbewusst, mutig und attraktiv.
Heute wesentlich zu glauben bedeutet nicht ständiges Kreisen um sich selbst, sondern den Weg ins eigene Innere zu gehen, um dort zu einer neuen persönlichen Christusbeziehung zu finden und diese dann nach außen fruchtbar zu machen.“ (Quelle)
Diese Ansage gewinnt angesichts geschlossener Kirchen, aus Angst vor Corona und der Hohepriesterin der Epidemie sich versteckender Priester sowie auf das Minimum reduzierter Sakramentenspendung eine ganz eigene Bedeutung: Bleibt Katholiken, die ihren Glauben aufrecht leben wollen, derzeit nur noch der Rückzug in die „Innere Emigration“ auch in der deutsch-katholischen Kirchensteuergemeinschaft?
Kämpft gegen die Angst…
Bereits vor einigen Jahren hat der Nachfolger Dybas, Bischof Algermissen im vollbesetzten Dom zu Fulda eine Predigt gehalten, die den Bekennerbischof gut würdigt – und einen höchst aktuellen Aspekt erwähnt:
Der Ruf Jesu und Papst Johannes -Pauls II. bei seiner ersten Ansprache als Papst „Habt keine Angst“ (vor Krankheit und Tod) ist das christkatholische Gegenprogramm zu den derzeitigen Machthabern, die eine Konferenz nach der anderen abhalten, in der sie überlegen, wie sie den Menschen möglichst effektiv Angst machen können:
… vor Tod und Krankheit
„Was ist der Tod?“, fragen wir und hören die Antwort, diskret und vorsichtig: „Umzug aus dem Zelt in die ewige Wohnung von Gott, aus der Fremde in das Vaterhaus.“
Wenn wir diese Antwort ernst nehmen, werden entscheidende Fragen in uns wach, die unsere gewohnte Lebensweise in Frage stellen und die wir darum gern beiseite schieben:
Ist das, was uns zurzeit innerlich so sehr beschäftigt, was wir mit Leidenschaft erstreben, wirklich erstrebenswert? Ist das, was uns bedrückt und worum wir uns Sorgen machen, wirklich diese Sorge wert?… Vor dem Horizont der Ewigkeit bekommen die Dinge ihre wahre Dimension, wird manches aufdringlich Große klein, anderes Kleine sehr wichtig.
Diese Wahrheit relativiert so vieles …“
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