Samstag, 23. November 2024

SPD-Politiker: Warum der Talk mit Sawsan Chebli auf einmal abgesagt wurde…

(David Berger) Der Anschlag auf das Wahlkreisbüro des Wuppertaler SPD-Abgeordneten Helge Lindh wurde vorschnell rechtsextremen Kreisen zugeordnet – bis sich die Antifa auf Indymedia stolz dazu bekannte. Peinlich für Lindt, der bereits das Geschehene politisch in einem Talk mit seiner Berliner Genossin Sawsan Chebli instrumentalisieren wollte.

Der Celler AfD-Bundestagsabgeordnete Thomas Ehrhorn, Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, hat sich heute in extrem noböer Art zu den offenbar linksextrem motivierten Anschlägen auf den Wuppertaler SPD-Abgeordneten Helge Lindh sowie das Ordnungsamt des Landkreises Celle geäußert und sich solidarisch auf die Seite von Lindt gestellt.

Er schreibt: „Der linke Terror ist seit Jahrzehnten eines der größten Probleme in unserem Land. Unverzeihlich ist, dass er nicht nur medial zumeist verharmlosend wie eine folkloristische Eigenart behandelt, sondern auch noch mit Millionen von Steuergeldern finanziert wird.

Es gibt keine Stadt in Deutschland, die der linksextremen Szene nicht ein ‚Kulturzentrum‘ zur Verfügung stellt, und linksextreme Projekte erhalten allenthalben staatliche Förderung. Nicht zuletzt das vom Bundesfamilienministerium aufgelegte Programm ‚Demokratie leben‘ fördert, trotz unserer massiven Kritik daran, regelmäßig den linken Extremismus, der in Wahrheit der Totengräber unserer Demokratie ist.

Kein rechts-, sondern linksmotivierter Anschlag

Dass nun in Wuppertal das Wahlkreisbüro des Kollegen Helge Lindh aus der SPD-Fraktion mit Steinen und Farbbeuteln mutmaßlich aus Antifakreisen angegriffen und in meiner Heimat die Ausländerstelle ebenfalls von diesen beschmiert wurde, nachdem im November letzten Jahres sogar ein schwerer linksmotivierter Brandanschlag die Göttinger Ausländerbehörde getroffen hatte, zeigt, dass unser Staat und seine Akteure gar nicht links genug stehen können, als dass es die Linksextremen besänftigen würde.

Extremismus ist auf allen Seiten staatlich zu bekämpfen und deshalb muss endlich angefangen werden, den Sumpf auch links trockenzulegen.“

Hintergründe der klugen Stellungnahme Ehorns

Soweit die Stellungnahme von Thomas Ehrhorn. Einen anderen Ton in der Sache schlägt übrigens seine Parteikollegin Ulrike Schielke-Ziesing, MdB an, die folgendes Video mit den Worten kommentiert:

„Ach Helge, fast tut er mir leid. Da bemüht er sich so, aber die „coolen Jungs“ wollen trotzdem nicht mit ihm spielen. Dabei macht er doch alles richtig! Als Abgeordneter seiner Fraktion (SPD), zeigt er „Haltung“ und „Gesicht“! Gegen „Rechts“ natürlich. Und für das Gute und Edle, also für Flüchtlinge. So, wie es sich gehört. 2015 hat er sogar eine Arbeitsgruppe „Migration und Vielfalt“ gegründet.

Im Plenum redet er sich in Rage, von seinem selbstgerechten Furor könnten Hassprediger noch etwas lernen. Er fordert Empathie und Großzügigkeit, also, was den ungebremsten Zuzug von Flüchtlingen angeht, sonst natürlich nicht. Denn das Übel der Welt, das ist die AfD, davon ist er überzeugt. Und so kam es, wie es kommen musste. Dumpfe Gestalten fühlten sich herausgefordert und warfen in feiger nächtlicher Aktion Steine und Farbbeutel auf sein Wuppertaler Wahlkreisbüro.

Einen schöneren Beweis für die Schändlichkeit rechten Gedankenguts kann es doch nicht geben, oder? Um das zu feiern, reicht der solidarische Tweed von Saskia Esken natürlich nicht aus („ Lieber Helge, wir stehen solidarisch an Deiner Seite, und wir lassen es nicht zu, dass unsere Abgeordeten und andere aktive Kämpfer für die #Menschlichkeit durch #RechteGewalt eingeschüchtert werden.“ )

Sawsan Chebli war eingeplant

Da muss die ganz große Empörungsmaschinerie angeworfen werden, am besten „live“, am besten mit einer geübten Mitstreiterin wie Sawsan Chebli. „Nicht verpassen. Heute, 19 Uhr: Einschalten! Sawsan Chebli und ich reden über den #Anschlag auf mein Wahlkreisbüro, die Lage der Welt, bürgerschaftliches Engagement… Seid dabei!“

Die Vorfreude war mit Händen zu greifen, doch dann die Enttäuschung! So ein Sch… , der feige Anschlag kam gar nicht von den bösen Rechten, sondern von der ANTIFA. Rumms! Von der ANTIFA, also, von den Brüdern im Geiste, die ja irgendwie schon das Richtige – also das Linke – wollen, und gerne mal dafür geadelt werden durch kleine Anstecknadeln am Revers linker Abgeordneter im Parlament.

Und in ihrem Bekennerschreiben auf der linksextremen digitalen Hauspostille „Indymedia“ haben die Täter auch verkündet, wofür man dort den Kollegen Lindh hält. Kurz gesagt, für ein verräterisches Weichei. Für „eine „Schande für jede antirassistische und antifaschistische Bewegung“, denn…“

Die SPD ist genauso verantwortlich für das Verbrechen, was an den Menschen auf den griechischen Inseln und an der EU-Auengrenze begangen wird, wie die CDU.“ Und nun?

Nun, man könnte diese interessante Konstellation dafür nutzen, sich live Gedanken über linke Gewalt zu machen, die nicht – nein, wirklich nicht! – auch nur ein Bisschen besser ist als Gewalt von Rechts. Auch könnte man darüber sprechen, ob die Welt wirklich so schwarz und weiß ist, wie es sich die Linken vorstellen, und ob es nicht vielleicht sogar angebracht wäre, mit Andersdenkenden zu reden, statt sie zu verteufeln (und damit meine ich nicht irgendwelche Islamverbände.)

Aber dafür hat‘s dann doch nicht gereicht. Sang und klanglos verschwand der Termin aufgrund „kurzfristiger Verpflichtungen“ aus dem Kalender. Ich meine: Also, das mit der Feigheit, da hat die ANTIFA ausnahmsweise gar nicht mal so Unrecht!“

 

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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