Donnerstag, 21. November 2024

Herausgeber von „Charlie Hebdo“: Linksintellektuelle sind Kollaborateure des Islamismus

(David Berger) Fünf Jahre nach dem Anschlag auf die Redaktion der Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ übt deren (ebenfalls linker) Herausgeber scharfe Kritik am Umgang der Linksintellektuellen mit dem Islam.

Unser Fundstück der Woche kommt aus der gestrigen Printausgabe der „Welt“. Dort findet sich – angesichts des fünften Jahrestags des islamistischen Anschlags auf das Satiremagazin – ein ganzseitiges Interview mit dem derzeitigen Herausgeber von “Charlie Hebdo”, Laurent «Riss» Sourisseau (53).

Darin äußert sich der Herausgeber auch in sehr deutlicher Weise zu seinen linksintellektuellen Genossen, die die Ideen von „Charlie Hebdo“ verraten haben und zu Kollaborateuren der islamistischen Gewalttäter wurden und werden.

Die Linken müssten die ersten sein, die Widerstand gegen Islamisierung leisten

Die „Welt“ fragt: „Sie gehen hart mit den Intellektuellen Frankreichs ins Gericht, sie sprechen von Kollaborateuren. Wer ist gemeint?“

Riss daraufhin: „Und Im Prinzip haben die Intellektuellen gerade in Krisensituationen wie diesen das bessere Handwerkszeug als wir Normalsterblichen, um zu verstehen, was passiert. Ich habe von ihnen viel erwartet. Manche haben sich bemüht. Andere haben in dieser Zeit dieselbe Strategie verfolgt wie während des Zweiten Weltkrieges und den Kopf in den Sand gesteckt. Sie vermeiden, über Islamismus, Radikalisierung und Religion allgemein zu sprechen. Aufgrund ihrer Vorsicht und Vermeidungsstrategie kann man gewisse Intellektuelle ganz objektiv als Kollaborateure bezeichnen. Auch wenn sie selbst  dieser totalitären Ideologie nicht anhängen, bestärken sie den ideologischen Prozess. Sie tragen zur Verbreitung einer intoleranten Ideologie bei, obwohl sie die Ersten sein müssten, die Widerstand leisten. Die Linksintellektuellen reden nicht gern über Religion und schon gar nicht über den Islam. Es ist wie in den 50er-Jahren, als die Linksintellektuellen blind gegenüber dem Stalinismus waren.“

„Es ist eine ideologische Verdrängung am Werk“

Die „Welt“ weiter: „Hat sich da inzwischen nicht etwas verändert, haben sich die Zungen nicht gelöst?“

Riss: „Sicher, aber die Lage ist komplex, weil die Populisten überall in Europa die Situation ausnutzen und dafür sorgen, dass man Islam und Islamismus verwechselt. Es ist eine ideologische Verdrängung am Werk: In Frankreich verbindet eine gewisse Linke den Islam mit der Einwanderung. Aber  es gibt Parallelgesellschaften. Wer das nicht sehen will, macht sich strafbar. Das einfach so vom Tisch zu wischen, weil man nicht in den Verdacht kommen will, islamfeindlich zu sein, ist keine Lösung. Aspekte des Islams zu kritisieren, bedeutet für viele Linksintellektuelle, Rassist oder islamophob zu sein. Das kann so nicht weitergehen. Es darf in Sachen Meinungsfreiheit keine rechtsfreien Grauzonen geben, und man muss die Dinge beim Namen nennen.“

Gestern haben auch wir an zwei Beispielen gezeigt, wie sehr die Rechnung der islamistischen Attentäter auch im Fall von „Charlie Hebdo“ aufgegangen ist (hier nachzulesen).

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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