Donnerstag, 26. Dezember 2024

Judenfeindlichkeit: Attitude der Missgunst sowie Gehässigkeit von Dummköpfen und Halunken

 …gleich welcher Herkunft, Religion oder Weltanschauung. Ein Gastbeitrag von Herwig Schafberg

Dabei denke ich nicht bloß an den Dummkopf sowie Halunken, der sich neulich in Halle per Videoaufzeichnung vor seinen Mitspielern im Internet mit einem Massenmord als Gewinner aufspielen und insofern mehr sein wollte als nur „ein armseliger Spieler, der sich für ein Stündchen spreizend und knirschend auf der Bühne breit macht und dann nicht mehr gehört wird – mit seinen wahnhaften Ideen, die er voller Lärm und Wut, aber ohne jede Vernunft von sich gibt“ (frei nach William Shakespeare: Macbeth)

So könnte die Geschichte in Halle zu Ende gegangen sein, wenn der tollwütige Dummkopf es bei seiner  Videobotschaft belassen hätte und damit nicht mehr gewesen wäre als einer von Millionen armer Irrer gleich welcher Herkunft, Religion oder Weltanschauung, für die „der Jude“ (!) an allem Schuld hat und somit auch am Feminismus, der nach Einschätzung jenes Dummkopfes zum Rückgang der Geburtenrate führte, und an der Massenmigration, die nach seiner Befürchtung auf einen planmäßigen „Bevölkerungsaustausch“ hinaus läuft. Aber so einfach, wie er sich das ebenso wie Gleichgesinnte vorstellt, ist der Lauf der Dinge nicht.

 Solche Irren sind nicht die einzigen, aber gefährlichsten von all den Idioten,

… denen es an Einsichtsfähigkeit mangelt, um Ursachen für Geschehenes zu begreifen, aber leicht fällt, vermeintliche Urheber ausfindig zu machen und diesen die Schuld an Geschehenem zu geben.

Und wenn sich kein anderer finden läßt, muß „der Jude“ herhalten, der sich nicht nur weigert, Jesus Christus als Sohn Gottes, sondern auch Mohammed als Gesandten Gottes (Allahs) anzuerkennen, und deshalb verflucht sein soll. Da aber wissenschaftliche Erkenntnisse selbst an religiösen Idioten nicht spurlos vorbei gegangen sind, lasten die meisten „dem Juden“ nicht mehr die Auslösung von Erdbeben und Epidemien an; viele sehen in ihm jedoch den Urheber von Revolutions-, Emanzipations- sowie Migrationsbewegungen und sind sich darin einig mit irreligiösen Rassisten, die ebenfalls auf der Suche nach einem Sündenbock sind, dem sie die Schuld für etwaige Fehlentwicklungen geben können.

Überfüllte Irrenhäuser

Sämtliche Irrenhäuser dieser Welt würden nicht ausreichen, um alle irrlichternden Christen, Islamisten und sonstigen Rassisten dorthin zu verbringen.

Man muß sich etwas anderes ausdenken, um ihrem Treiben ein Ende zu bereiten; denn „gefährlich ist`s, den Leu zu wecken; verderblich ist des Tigers Zahn;  das Schrecklichste der Schrecken ist jedoch der Mensch“ im religiösen oder irreligiösen Rassenwahn. Dann werden Männer „zu Hyänen und treiben mit Entsetzen Scherz, noch zuckend mit des Panters Zähnen zerreißen sie des Feindes Herz“ (frei nach Friedrich Schiller: Das Lied von der Glocke),

Gewalt als Sexualersatz

Schreckliches hatte auch der Möchte-gern-Massenmörder von Halle vor, der zu einer Gruppe junger Männer gehört, die sich zu sexueller Enthaltsamkeit verpflichtet hatten, wie er in seiner Videobotschaft wissen ließ.

Er litt daher möglicherweise „an einem überspannten Erregungszustand, den er zu meistern gezwungen“ war (frei nach Wilhelm Reich: Die Massenpsychologie des Faschismus). Wir wissen nicht nur aus der Psychologie, sondern auch aus der Geschichte, daß sexuell asketisch lebende Krieger wie beispielsweise die Janitscharen im Kampf besonders aggressiv sind. Und die Hemmschwelle zum Töten wird durch die Aussicht auf Gewinne sowie die Wirkung von Feindbildern weiter gesenkt.

War es zur Kompensation sexueller Spannungen, daß der mörderische Triebtäter von Halle im Internet an einem Gewinnspiel teilnahm, in dem es Punkte für die Tötung von Menschen zu gewinnen gab? Der Erregte, der nach seiner eigenen Aussage bis dahin stets ein „Verlierer“ gewesen war, wollte wohl endlich eine Meisterschaft gewinnen und – ebenso wie etwa der Massenmörder von Christchurch – sein geplantes Massaker per Videoauszeichnung vor den Augen seiner Mitspieler inszenieren, als gäbe es nicht schon mehr als genug Bildzeugnisse für schreckliche Defizite in der Entwicklung des Mensch gewordenen Affen..

Doch der Möchte-gern-Massenmörder von Halle blieb ein „Verlierer“,

…wie er im Laufe der Videoaufzeichnung beklagte.

Er hatte zu Beginn seiner Aufzeichnung bestritten, daß es einen Holocaust gegeben hätte. Das wollte er anscheinend auf eigene Faust nachholen, setzte zum Sturm auf die Synagoge von Halle an, um ein Massaker unter den dort versammelten Juden zu veranstalten. Er schaffte es aber – glücklicherweise – nicht einmal, die verschlossene Tür zur Synagoge frei zu schießen.

Da blieb dem „Verlierer“ nichts anderes übrig, als eine zufällig vorbei gehende Frau zu erschießen, dann auf der Fahrt durch die Stadt an einem Döner-Laden zu halten und dort einen Mann umzubringen. Anscheinend waren weder die Frau noch der Mann Juden, auch keine muslimischen Einwanderer und paßten also nicht einmal ins Feindbild des Halunken. Aber sie waren zur falschen Zeit am falschen Platz und wurden umgebracht, als ob es in dem makabren Gewinnspiel doch noch etwas zu gewinnen gäbe.

Verlierer unter sich

Nun sitzt der Spielverlierer im Hallensischen Untersuchungsgefängnis und teilt sich diese Unterkunft mit anderen Verlierern unterschiedlicher Herkunft, Religion und Weltanschauung.

Unter denen gibt es vermutlich auch Türken, Araber sowie andere Muslime und somit lauter Akteure im Rahmen des „Bevölkerungsaustausches“, gegen den der wild gewordene Halunke angehen wollte. Möglicherweise hassen sie ihn deswegen und nehmen ihm übel, daß er einen Döner-Laden überfiel. Vielleicht halten einige ihn für einen miesen kleinen Versager, weil er es nicht schaffte, in die Synagoge einzudringen, andere hingegen für einen Helden, weil er es wenigstens versuchte; denn Juden stehen für ein Feindbild, daß die einen wie die anderen mit dem Möchte-gern-Massenmörder teilen.

Man darf vor lauter Entsetzen über das Geschehen in Halle nicht aus dem Auge verlieren, daß viele Muslime ebenfalls zur Gewalt gegen Juden neigen, auch wenn sie sich bisher damit begnügt haben, auf ihre jüdischen Opfer einzuschlagen.

Araber vor Gericht

Erst einen Tag nach dem versuchten Attentat auf die Juden in der hallensischen Synagoge saßen in Berlin wieder mal ein paar junge Araber vor Gericht und waren angeklagt, einen anderen verprügelt zu haben, den sie für einen Juden und dann auch noch für homosexuell gehalten hatten. Falls sie schuldig gesprochen werden, wird das aber wohl nicht ausreichen, um sie des Landes zu verweisen; denn das Asylrecht nimmt so gut wie keine Rücksicht auf die Straffälligkeit eines Asylbewerbers, die wir halt „akzeptieren“ müßten, wie die Kanzlerin uns einreden wollte.

Für einen Staatsmann vom Format eines Konrad Adenauer war es noch selbstverständlich, daß es die vornehmste Aufgaben des Staates wäre, seine Bürger zu schützen.

Als in den 1950er Jahren Jugendliche mit judenfeindlichen Aktivitäten auffielen, versicherte der damalige Bundeskanzler Adenauer in einer Radioansprache seinen jüdischen Mitbürgern, daß die ganze deutsche Staatsmacht hinter ihnen stände. Und als Sohn eines „völkischen“ Antisemiten füge ich hinzu: Es gehört zur historischen Verantwortung des deutschen Staates, radikal und – wenn es sein muß – auch brutal darauf hinzuwirken, daß Juden in Deutschland vor Anfeindungen geschützt werden.

Mein Gott, was soll aus Deutschland werden?

Adenauer empfahl allerdings seinen nichtjüdischen Mitbürgern mit Blick auf Antisemiten: „Wenn Sie solche Lümmel auf frischer Tat erwischen, dann geben Sie Ihnen am besten gleich an Ort und Stelle eine Tracht Prügel; denn das ist die Strafe, die sie verdient haben!“  Wenn Ihr seiner Empfehlung folgen wollt, Mitbürger, dann vergeßt bitte nicht, daß Halunken gleich welcher Herkunft, Religion oder Weltanschauung, die heute über Juden herfallen, bewaffnet sind und viele von ihnen nicht einmal vor Mord zurückschrecken.

Mein Gott, was soll aus Deutschland werden, fragte Adenauer besorgt. Und die Antworten, die mir dazu einfallen, sind nicht ermutigend.

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