Sonntag, 24. November 2024

Von den Schwierigkeiten Solidarität zu zeigen: Kippa, Kreuz und die Fahne Israels

Säkulare Juden und Christen tragen demonstrativ die Kippa – warum nicht die Fahne des „Judenstaates“? Das Herumlavieren von Antisemitismusbeauftragten ist unehrlich. Ein Gastbeitrag von Albrecht Künstle

Wieder einmal sprach der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein aus, was allgemein bekannt ist: Das Tragen der Kippa ist auch an vielen Orten in Deutschland nicht ungefährlich, es kann zu den bekannten und schmerzlichen Attacken führen, in einigen muslimischen Ländern sogar zum Tod. An anderer Stelle sagte er aber, selbstverständlich gehöre die Kippa zu Deutschland.

Dann kam der alljährliche Al-Kuds-Marsch von Muslimen in Deutschland, an dem nicht nur zur Vernichtung der Kippaträger Jerusalems aufgerufen wird, sondern ganz Israel vernichtet werden soll. Da hieß die politische Devise in Berlin plötzlich, „solidarisches Tragen der Kippa“, auch von Nichtjuden. Jedoch sind die meisten Juden säkular oder gar „ungläubig“, also Juden nur durch Geburt, und stehen solchen Ritualen reserviert gegenüber. Andererseits sollten nun auch Christen Kippa tragen, die sich aber ansonsten weigern, offen oder nur am Halskettchen, ein Kreuzchen zu tragen. Wie glaubwürdig solche Symbolgesten sind, muss jeder selbst beantworten.

Selbst war ich auch einmal versucht, eine solche zu begehen. Ich wollte von Kroatien aus nach Dubrovnik, was durchs muslimische Bosnien-Herzogowina geführt hätte. Meine Kippa vom ersten Israel-Besuch 1970 hatte ich mitgenommen und wollte sie durch dieses zwielichtige Land tragen, zumindest während der Grenzkontrolle. Ich wollte testen, was dann passieren würde. Doch verzichtete ich schließlich darauf, weil ich das religiöse Symbol einer anderen Religion nicht für mein politisch motiviertes Experiment gebrauchen wollte.

Das Tragen der jüdischen Kippa ist zweifellos ein religiöses Symbol, keine Folklore. Wobei dessen Tragen nur innerhalb einer Synagoge, auf ihren Friedhöfen und heiligen Orten wie auf dem Tempelberg vorgeschrieben ist. Nur orthodoxe Juden tragen ihren bekannten Hut, und das überall. In Israel ist er auch ein tauglicher Sonnenschutz, bei uns müsste das nicht sein. Jahwe erkennt einen besonders gläubigen Juden sicher auch ohne seinen schwarzen Hut.

Um was es aber hauptsächlich geht: Säkulare Menschen, die wirklich Solidarität mit den Juden zeigen wollen, sollten besser mit der Fahne des säkularen Staates Israel demonstrieren, statt mit einer Kippa. Wir würden doch auch nicht erwarten, dass Juden Solidarität mit Christen zeigen, indem sie sich ein Kreuz umhängen. Sowieso nicht, wenn unsere Oberchristen ihr Kreuz abnehmen wie in Jerusalem geschehen.

Also Leute, legt euch für die nächste Solidaritätsaktion eine Israelfahne zu und hebt die Kippa für die Synagoge auf, auch wenn ihr sie dafür selten braucht – in die Moscheen pilgert ihr sowieso lieber. Ebenso ist es höchste Zeit, den Al-Kuds-Brüdern das Handwerk zu legen mit dem § 111 StGB, Öffentlicher Aufruf zur Gewalt, und sie zu verbieten, am besten ganz.

Zu unguter Letzt: Das antisemitische Treiben der 1.200 Muslime in Berlin wird in der Mogel-Statistik so erfasst werden, als ob nur ein Einziger diesen Israel- und Judenhass gezeigt hätte.

PP-Redaktion
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Eigentlich ist PP nach wie vor ein Blog. Dennoch hat sich aufgrund der Größe des Blogs inzwischen eine Gruppe an Mitarbeitern rund um den Blogmacher Dr. David Berger gebildet, die man als eine Art Redaktion von PP bezeichnen kann.

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