Donnerstag, 21. November 2024

Weihnachten: Was tun, wenn die Nazi-Verwandten zu Besuch kommen?

Was tun, wenn beim anstehenden Weihnachtsfest einer der lieben Verwandten eine rechtspopulisitische Äußerung zwischen Gänsebraten und Bratapfel am Tisch fallen lässt? Damit es Sie nicht unvorbereitet trifft, hat Lasse Petersdotter von den Grünen schnell eine zehn-seitige Argumentationshilfe für Sie zusammengestellt. Damit können Sie den Nazis unterm heimatlichen Weihnachtsbaum so richtig Zunder geben. Ein gesegnetes Fest!

„Es ist wieder so weit: Das alljährliche Weihnachtsessen mit der ganzen Familie steht an. Die Stimmung ist famos, Essen und Trinken vorzüglich. Nach einem üppigen Festmahl könnte man sich ja entspannt bei einer Tasse Espresso zurücklehnen, doch stattdessen trifft eine verwandte Person folgende Äußerung:

„Kinder, Kinder, wer weiß, ob wir noch so oft so gemütlich zusammensitzen werden. Wenn wir nichts dagegen tun, werden sich bald nur noch die da oben die Bäuche vollschlagen und außer den Ausländern wird es sonst niemandem mehr gut gehen.“

Mit „Nazi-Verwandschaft“ den Weihnachtsbraten teilen müssen

Grünen-Politiker Lasse Petersdotter bleibt bei der Vorstellung im Halse stecken und Fassungslosigkeit macht sich in seiner Brust breit. Was tun, wenn Freund*innen, Familie und andere Verwandte „rechtsgerichtete“ Einstellungen, bewusst oder unbewusst, aber auf jeden Fall offenkundig, an den Tag legen?

Den Politologen, Islamwissenschaftler und Landtagsabgeordneten der Grünen im schleswig-holsteinischen Landtag macht der Gedanke, mit „Nazi-Verwandschaft“ den Weihnachtsbraten teilen zu müssen, derart fertig, dass er schnell noch vor Heiligabend eine zehn-seitige Argumentationshilfe ins Netz gestellt hat.

Das faschistoide Familienpack in Grund und Boden argumentieren

Nach dem Lesen des Zehn-Punkte-Kampfplans gegen „rechtspopulistische Aussagen am Weihnachtstisch“, den man sich gemütlich auf der Bahnfahrt zum Familienfest zu Gemüte führen könne, ist man dann bestens gerüstet, um das faschistoide Familienpack unter dem Christbaum in Grund und Boden zu argumentieren.

Nicht nur die Publizistin und Autorin Birgit Kelle freut sich über Petersdotters Handreichung:

Oh ich mag die Broschüre, sie reiht sich so wunderbar ein in all die anderen Finde-den-Nazi-Broschüren, die derzeit aufgelegt werden. https://t.co/JzmFc2tabI

— Birgit Kelle (@Birgit_Kelle) December 21, 2018

Der eine oder andere Kommentator auf Petersdotters Twitteraccout wäre ebenso dankbar über eine Argumentationshilfe, um sich der linksextremistischen Verwandschaft zu erwehren.

Andere wiederum sind sich sicher, dass so ein Rechtspopulist bei diesen messerscharfen, grünen Gegenargumenten zusammenklappt wie ein Cocktailschirm und hofft, dass noch Teil 2 der Broschüre kommt, falls da einer von diesen Nazis Gegenargumente bringt.

Oma sucht Weihnachten nach Pfandflaschen

Ein weiterer wartet noch auf eine linksgrüne Argumentationsanleitung, wie er seiner gierigen Oma antworten kann, wenn sie sich zu Weihnachten wieder über die Regierung aufregt, weil sie mit ihren 480€ Rente nicht klar kommt und deshalb Mülleimer nach Pfandflaschen durchwühlen muss.

Aber Gott sei Dank weiß der grüne Lasse, wie man mit diesem Pack umgeht:

Bei meinem letzten Termin in diesem Jahr haben wir meine Argumentationshilfe gegen rechtspopulistische Aussagen am Weihnachtstisch vor dem Kieler Hauptbahnhof verteilt.Ich hoffe sie bietet guten Lesestoff auf der Zugfahrt zur Familie. Ich wünsche allen eine friedliche Weihnachten pic.twitter.com/OtUzEhTFan

— Lasse Petersdotter (@L_Petersdotter) 21. Dezember 2018

Der Beitrag erschien zuerst bei JouWatch
PP-Redaktion
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Eigentlich ist PP nach wie vor ein Blog. Dennoch hat sich aufgrund der Größe des Blogs inzwischen eine Gruppe an Mitarbeitern rund um den Blogmacher Dr. David Berger gebildet, die man als eine Art Redaktion von PP bezeichnen kann.

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