(René Springer) Thomas Baumann, stellvertretender ARD-Chefredakteur, moderierte kürzlich den Bericht aus Berlin mit Heiko Maas als Studiogast. Dabei fiel auf, dass der Moderator dem Außenminister verbal den roten Teppich ausrollte, über den jener nur noch mit seinen Argumenten zum Thema „Global Compact for Migration“ schreiten musste.
Von einem hochrangigen ARD-Funktionär und Journalisten dürfen die Zuschauer Distanz zum eingeladenen Politiker erwarten. Baumann hat in seiner Anmoderation den Migrationspakt positiv dargestellt und Maas vorgehalten, dass die Regierung nicht rechtzeitig über den Pakt informiert hätte.
Darüber hinaus seien die Vorteile der internationalen Vereinbarung nicht ausreichend der Öffentlichkeit nahegebracht worden. Außerdem hätte die Regierung es versäumt ‚rechte Kampagnen‘ zu verhindern, die den Pakt kritisch sehen. Für Heiko Maas schöne Vorlagen, die er dann abgearbeitet hat.
Allerdings muss sich der Moderator vorwerfen lassen, dass kaum über den Inhalt des Paktes gesprochen wurde und lediglich das Mantra Migration sei per se gut gesungen wurde.
Für einen öffentlich-rechtlichen Sender ist das ein Armutszeugnis, zeigt das Interview doch erneut die Nähe von ARD und ZDF zur etablierten Politik. Stellvertretend für viele Gebührenzahler fordern wir mehr Sachlichkeit und Ausgewogenheit in der Berichterstattung sowie professionelle Distanz zu politischen Gästen.
Die Zuschauer wollen sich ihre Meinung selbst bilden, ohne sie bereits durch die Öffentlich-Rechtlichen vorgekaut zu bekommen.
Zum Autor: René Springer ist Vorsitzender von GenugGEZahlt! e.V.
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