(David Berger) Mit einem kurzen, eher undifferenzierten Kommentar auf Twitter sorgt Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz derzeit v.a. bei seinen Wählern in Österreich und seinen Fans in aller Welt für Verunsicherung. Seine politischen Gegner dagegen deuten sein Appeasement als Eingeständnis eigener Fehler und treten nun erst recht hart zu.
Gestern Nachmittag twitterte Kurz: „Ich bin erschrocken über die neo-nazistischen Ausschreitungen in Chemnitz. Vorfälle wie diese sind auf das Schärfste zu verurteilen!“
Ich bin erschrocken über die neo-nazistischen Ausschreitungen in #Chemnitz. Vorfälle wie diese sind auf das Schärfste zu verurteilen!
— Sebastian Kurz (@sebastiankurz) August 27, 2018
99% haben friedlich demonstriert
Welche Vorfälle er damit genau meinte, bleibt unklar. Entsprechend mahnen ihn seine Follower dann auch zur Zurückhaltung mit solch undifferenzierten Aussagen. Die dem konservativen Flügel der Union nahe stehende Aktion „linkstrend stoppen“ schreibt:
„Lassen Sie sich nicht täuschen. Auch schon gestern kam es nur zu zwei Anzeigen am Rande der spontanen Demo – selbst die Freie Presse Chemnitz berichtete die Zahl. Jetzt haben bis zu 8.000 Menschen zu 99% friedlich demonstriert. Fragen Sie die Polizei Sachsen wie es aussieht.“ Und ein anderer Follower Kurzs: „Lassen sie sich nicht von den deutschen Medien instrumentalisieren. Das war zu 99% friedlich.“
Hochgejazzte Propaganda der Regierungsmedien
Der sehr beliebte Account Coworking-Management ähnlich: „Gewalt ist kein Mittel politischer Auseinandersetzung. Was über Chemnitz berichtet wird, ist jedoch hochgejazzte Propaganda der Regierungsmedien. Da fehlen viele Fakten.“
Unbeantwortet lässt das Twitterteam von Kurz dann auch die immer wieder so oder ähnlich gestellte Frage: „Hallo Herr Kurz… haben sie Quellen für diese „nazistischen Ausschreitungen“… aktuell sind weder Opfer noch Videos verfügbar… (außer von dem toten Deutschen vom Vorabend)… und außer einer 15sec Szene über einen Volks-Fest-Krawall…“
„Dazu gehörst auch Du, kleines Scheißerchen …“
Aber auch seine Kritiker von der Linken, bei denen er sich wohl durch diesen Tweet beliebt machen wollte, nehmen ihm seine Neuorientierung nicht wirklich ab. Einer von ihnen schreibt: „Dann koalier nicht mit solchen Leuten wie Kickl, dann bleibt auch Österreich friedlich! Die Ultrarechten werden die Situation auch in Österreich soweit bringen, dazu gehörst auch Du, kleines Scheisserchen 😀 Mach mal ne Ausbildung erst und dann wenn was gelernst, hast arbeite mal“.
Und der Account „Identitäre Gegenbewegung“ schnuppert auch Morgenluft und lässt wissen. „Dann schmeiß doch mal den bekennenden Neonazi Strache raus und höre auf gegen Migranten zu hetzen. Chemnitz ist das Ergebnis IHRER Politik.“
Eine Erfahrung, die sich anbiedernde Konservative immer wieder machen müssen
Sebastian Kurz macht nun mit seinem Tweet eine ganz ähnliche Erfahrung, wie sie viele Konservative immer wieder machen müssen, wenn sie sich im Links-Appeasement versuchen und dafür nach rechts treten. Dieses Anbiedern wird keineswegs als Friedens- oder Gesprächsangebot angenommen.
Linksradikale kennen keine Gnade und keine Vergebung. Es wird als Schwäche und Täuschmanöver ausgelegt, um dann noch kräftiger und heftiger zuzutreten als bislang.
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