(David Berger) Unser Fundstück der Woche kommt von dem bekannten, im vergangenen September verstorbenen Politiker Heiner Geißler – und zwar aus seinem Buch „Sapere aude!“ (S. 146 f).
Eher dem linken Flügel seiner Partei (CDU) zugeordnet, bemerkte er der radikalen Wandel der Gesamtpartei hin zu anti-liberalen Positionen, für die sie bei SPD und Grünen wichtige Gesinnungsgenossen fanden. Es gehört mit zu dieser Distanzierung von der neuen CDU, dass er im Jahr 2007 der globalisierungskritischen Organisation attac beitrat. (Foto (c) Heike Huslage-Koch, CC BY-SA 4.0, from Wikimedia Commons)
Hier nun unser Fundstück der Woche aus dem genannten Werk:
„Gerne propagiert die Politik das Ideal des freien und aufgeklärten Bürgers. Aber das sind Lippenbekenntnisse, ruft die Politik den mündigen Bürger doch vor allem dann auf, wenn es darum geht, dass er Einsicht in die Notwendigkeit der neuesten ihm zugedachten Zumutungen zeigen soll.
Tut er das nicht, wird er schnell als Querulant, Gestriger, Bremser etc. abgestempelt. Wir der unbequem, mischt sich ein und hinterfragt gar Parlamentsbeschlüsse, heißt es, er gefährde die Demokratie.
Dabei beweist er den Mut, von seiner Vernunft öffentlich Gebrauch zu machen. Der Wutbürger, und nicht der Wähler, der sich am Ring in der Nase durch die politische Manege ziehen lässt, ist der wahrhaft aufgeklärte Bürger und unverzichtbarer Bestandteil einer funktionierenden Demokratie, die einer kritischen Öffentlichkeit bedarf und davon lebt, dass die Bürger sich einbringen und notfalls für ihre Belange kämpfen.“
Schöner hätte Geißler die Bedeutung der APO2018 nicht beschreiben können.
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