Ein Gastbeitrag von Jürgen Fritz
„Also total widerlich. Total widerlich mit 20 Ausrufezeichen finde ich die Plakate der AfD“. So lautete die Antwort der hübschen und äußerst sympathischen, vor allem nie fassungslosen Eva Högl (SPD) auf die Frage: „Was ärgert Sie während der Wahl besonders?“
„Indiskutabel, ja“, fuhr die so Tolerante und Liberale fort. „‚Bikini statt Burka‘ – ich mag’s gar nicht wiederholen, weil mir schlecht wird, wenn ich’s wiederhole. Aber das ist im Straßenbild wirklich ein Schande und wo ich denke: ‚Das möchte ich im Straßenbild nicht sehen’“, so die mit hoher Wahrscheinlichkeit zukünftige Bundessozialministerin (oder gar Bundesjustizministerin?). Wenn Sie also dachten, schlimmer als Heiko Maas könne es unmöglich kommen, dann haben Sie vielleicht Eva Högl noch nicht so richtig gekannt.
Die schöne Eva im Original
20 Sekunden, die es in sich haben. Hören Sie der schönen Sozi-Eva bitte mal genau zu, was sie hier sagt.
Das „widerliche Plakat“
Hier sehen Sie dieses „widerliche, total widerliche (mit 20 Ausrufezeichen!) Plakat“ der AfD, welches so auf Dauer nicht geduldet werden wird in deutschen Straßenbildern. In Riad, Teheran und Ankara gibt es so was ja schließlich auch nicht.
Damit wird bald schon Schluss sein
Und was machen so richtige Sozis, die immer richtig ticken, mit solch „widerlichen“ Zeitgenossen, die solch „widerlichen (mit 20 Ausrufezeichen!) Plakate“ aufhängen, welche eine „Schande“ darstellen – was ein richtiger Sozi so auf Dauer nicht dulden wird im Straßenbild? Überlegen Sie mal ganz scharf (ohne Ausrufezeichen).
Nachtrag vom 15.03.2018: Eva Högl legt mal wieder nach
Nur einen Tag nach der schwarz-roten Regierungsbildung entbrannte bereits ein Streit der alten, neuen Partner um den Abtreibungsparagrafen 219a. Wahrscheinlich um den mühsamst geschlossenen schwarz-roten Koalitionsfrieden zu wahren, hatte die SPD Anfang der Woche ihren Antrag zur Streichung des Paragrafen 219a zurückgerufen. Dieser verbietet die Werbung für Schwangerschaftsabbrüche. Die SPD wollte also Werbung für Schwangerschaftsabbrüche zulassen. Dies wurde von einigen kritisiert und als Rückzieher der SPD interpretiert.
Der stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Eva Högl, die zeitweise auch als Bundesministerin gehandelt wurde, dann aber völlig leer ausging, passte diese Interpretation gar nicht. Am frühen Donnerstagmorgen setzte sie einen Tweet ab. Darin nimmt die SPD-Vizefraktionsvorsitzenden Bezug auf die Kritik am Rückzieher der SPD und schreibt:
„Wie wär’s damit, mal die widerlichen „Lebensschützer*innen“ in Union in den Blick zu nehmen und zu kritisieren?“
Hier der inzwischen gelöschte Tweet:
Rückzieher und Pseudoentschuldigung
Kurz darauf löschte sie den Beitrag wieder und schickte um 10:45 bzw. 10:46 Uhr (zwei Tweets) folgende Erklärung hinterher:
„Ich habe heute einen sehr emotionalen Tweet gelöscht, dessen Aussage ich damit zurücknehme. Es liegt mir fern mit pauschalen Zuweisungen Einzelne persönlich zu beleidigen. Seit Jahren engagiere ich mich für Frauenrechte und mich betrübt, wie die Diskussion um § 219a StGB von allen Seiten instrumentalisiert wird. Dabei wird unser ehrlicher Einsatz, Rechtssicherheit für Ärzt*innen herzustellen, zu Unrecht diskreditiert. Ich werde mich weiter für eine gute Lösung in der Sache einsetzen.“
Einen „emotionalen“ oder einen widerlichen Tweet, Frau Högl? „Pauschale Zuweisungen“? Darum geht es Ihnen also nur, Frau Högl? Wenn Sie also nicht pauschal, sondern ganz gezielt und konkret von „widerlichen Lebensschützern“ sprechen, dann ist es in Ordnung? Frau Högl, nur noch eine letzte Frage: Merken Sie eigentlich überhaupt noch irgend etwas?
Antwort einer CDU-Politikerin
Die saarländische CDU-Politikerin und Unionsfraktionsvize Nadine Schönantwortete Eva Högl daraufhin wie folgt:
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Zum Autor: Jürgen Fritz studierte in Heidelberg Philosophie, Erziehungswissenschaft, Mathematik, Physik und Geschichte für das Lehramt. Nach dem zweiten Staatsexamen absolvierte er eine zusätzliche Ausbildung zum Financial Consultant unter anderem an der heutigen MLP Corporate University. Er arbeitete etliche Jahre als unabhängiger Finanzspezialist. Außerdem ist er seit Jahren als freier Autor tätig. 2007 erschien seine preisgekrönte philosophische Abhandlung „Das Kartenhaus der Erkenntnis – Warum wir Gründe brauchen und weshalb wir glauben müssen“ als Buch, 2012 in zweiter Auflage. Seit 2017 betreibt er schwerpunktmäßig seinen Blog JÜRGEN FRITZ. Hier erschien der hier veröffentlichte Beitrag zuerst.
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