Sonntag, 22. Dezember 2024

Steve Bannon in Zürich: „Die populistische Welle ist nicht vorbei, sie steht erst am Anfang“

(David Berger) Gestern Abend trat der frühere Chefstratege des amerikanischen Präsidenten Trump und langjährige Breitbart-Macher, Steve Bannon, in Zürich auf und lobte die Schweiz als Ausgangspunkt  einer populistischen, im echten Sinne des Wortes demokratischen Wende in Europa.

Nachdem man Steve Bannon aus dem Weißen Haus verbannt hat, ist er nun zu einer großen Tournee durch Europa aufgebrochen. Wichtiger Auslöser war für ihn dabei der Erfolg der rechten, volksnahen Parteien in Italien.

Gestern Abend ist Bannon auf Einladung der „Weltwoche“ in Zürich aufgetreten. In der Hall 622 in Zürich kamen mehr als 1500 Menschen zusammen, um seine Rede zu hören.

Seine Lieblingsthemen, ökonomischer Nationalismus und restriktive Einwanderungspolitik bewegen viele Schweizer. Dass da knapp 100 Linke vor dem Veranstaltungsort „gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“ demostrierten, fiel nicht wirklich ins Gewicht. Die meisten Besucher bekamen davon gar nichts mit.

Sehr schnell wurde bei der Rede klar, dass Bannon den Wahlsieg Trumps weiterhin als zentralen Wendepunkt der Weltpolitik sieht. Die populistische Wende habe längst auch Teile Europas erfasst. In Frankreich und Deutschland kämpften mit Merkel und Macron nur noch Relikte einer längst überholten Politik, die er als vaterlandslose „Davos“-Partei bezeichnet, ums Überleben. Italien gehöre stattdessen zur Avantgarde:

„Die populistische Welle ist nicht vorbei, sie steht erst am Anfang. Die Geschichte ist auf unserer Seite“.

Die Schweiz sei in Europa für diesen Wandel vorbildlich gewesen. Die NZZ schreibt zu Bannons Auftritt:

„Die Schweiz bedachte der Redner dabei mit hohem Lob: Hier habe die populistische Revolte einst begonnen, 1992 mit dem Nein des Stimmvolks zur Teilnahme am Europäischen Wirtschaftsraum. «Doctor Blocher», der Anführer der Nein-Kampagne, war laut Bannon ein «Trump, bevor es Trump gab». Die Schweiz sei mit ihrer damaligen Entscheidung zum Leuchtturm für die Welt geworden, schmeichelte er.“

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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