In der Rekordabgabenrepublik ist das Sparen schon eine Kunst. Doch es gibt eine Möglichkeit, die noch zu viele gesetzlich Krankenversicherte außer Acht lassen. Ein Gastbeitrag von Adam Elknakhal
Weit über 70 Millionen Einwohner in deutschen Landen sind gesetzlich krankenversichert. Dabei gibt es eine ganze Reihe von Betriebskrankenkassen, Innungskrankenkassen, Allgemeinen Ortskrankenkassen und Ersatzkassen. Die Unterschiede liegen in der jeweiligen Historie der Krankenkasse. Heute gibt es zwischen den einzelnen Kassen kaum noch erhebliche Differenzen, da ihr Leistungsumfang fast ausschließlich per Gesetz geregelt ist.
Seit Anfang 2015 gibt es jedoch für die Krankenkassen die verlockende Möglichkeit Zusatzbeiträge zu erheben, die ausschließlich vom Arbeitnehmer getragen werden. Praktisch alle Kassen machen hiervon Gebrauch. Im Durchschnitt sind es mehr als ein Prozent des Bruttolohnes, der als Zusatzbeitrag den gesetzlichen Krankenversicherungen zusätzlich zu Gute kommt. Das ist zwar im Durchschnitt nur etwas mehr als jeder 100. Euro. Trotzdem: Auch Kleinvieh macht auch Mist und bei der derzeitigen Abgabenlast sollte jede Möglichkeit genutzt werden, nicht mehr von seinem sauer Erarbeitetem sinnlos zu verschenken als es unbedingt erforderlich ist.
Während die größten Kassen, die Techniker und die Barmer, stolze 1,00 bzw. 1,10 Prozent an Zusatzbeiträgen erheben, sind es bei der Handelskrankenkasse (hkk) nur 0,59 Prozent – also etwas mehr als halb so viel wie bei der Barmer bzw. im Bundesdurchschnitt. Seit 2015 hat die Handelskrankenkasse fast 200.000 neue Mitglieder aufnehmen können (bzw. als öffentlich-rechtlicher Träger müssen) und fasst nunmehr knapp 600.000 Versicherte, also nicht einmal ein Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung. Anscheinend hat sich die Sache mit dem unterschiedlichen Zusatzbeiträgen noch nicht überall herumgesprochen.
Dabei lauert momentan eine neue Gefahr von Links: Die SPD will die Bürgerversicherung, die völlige Einheitskasse. Ihr sozialistischer Wahn scheint keine Obergrenze zu kennen. Man kann nur hoffen, dass Merkel nicht schon wieder umknickt.
Die Deutschen hätten mit ihrer Noch-Freiheit sich dort (gesetzlich) zu versichern, wo sie möchten, einerseits ein Druck- und Abstimmungsmittel, um der SPD die rote Karte zu zeigen und anderseits einige Euro im Jahr zu sparen. Für die meisten Versicherten bei AOK, Barmer, TK, BKK und Konsorten handelt es sich immerhin um einen dreistelligen Betrag, den sie im Jahr einsparen könnten.
Umso erstaunlicher ist es, dass der träge Bundesbürger weiterhin zähneknirschend brav seine Zusatzbeiträge von bis zu 1,8 Prozent des Bruttolohnes zahlt anstatt sich nach günstigeren Alternativen umzusehen.
Übrigens: Für Arbeitnehmer in Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt geht es noch günstiger: Die Metzinger Betriebskrankenkasse und die AOK Sachsen-Anhalt erheben mit 0,30 Prozent die niedrigsten Zusatzbeiträge in ganz Deutschland.
Nutzen Sie daher unbedingt das Wettbewerbselement „Zusatzbeitrag“! Denn allzu viele Möglichkeiten haben Sie in Deutschland nicht, um Ihre im internationalen Vergleich sehr hohe, ja viel zu hohe, Abgabenlast zu senken…
Und eines ist gewiss: Wenn die Bürgerversicherung kommt, dann bestimmt die Politik den Zusatzbeitrag und nicht – wie der Name es eventuell vermuten mag – der Bürger. Der zahlt dann mindestens einen Zusatzbeitrag von 1,20 oder noch mehr Prozentpunkten.
Vergleichen und entscheiden Sie ganz einfach selbst: WIKIPEDIA