Sonntag, 22. Dezember 2024

Bisschen Gewalt, linksradikale Parolen, Grüne und antifaschistische Jecken: OB Reker stolz auf Anti-AfD-Demo

Ein Bericht direkt aus der Anti-AfD-Demonstration in Köln von David Berger

FullSizeRender (14)Gegen den angeblichen Rechtsruck der Regierung, gegen Sexismus, gegen Trump, gegen Rassismus, gegen Nazis, gegen „Faschos“, gegen den Vorwurf der „Lügenpresse“, gegen Kapitalismus, gegen Nationalismus, gegen Grenzen, gegen Neoliberalismus, gegen rechts, gegen Arier, gegen Hetze, gegen Zäune.

Vor allem aber natürlich gegen die AfD, die derzeit in der Domstadt ihre Bundesversammlung abhält, demonstrieren derzeit etwa 5.-8.000 Menschen (angekündigt waren ca. zehn mal mehr Demonstranten) in der Innenstadt von Köln. Die schieße nämlich auf Frauen und Kinder, die vor Krieg und Hunger flüchten

Die Teilnehmerzahlen fallen deutlich geringer aus als erwartet. Fast alleine stehen Jecken am Gürzenich herum und versuchen karnevalslustigen Antifaschismus zu verkaufen. Singen von einer

„supergeile Welt, wo alle Grenze uffe, wo jeder leven tät, wo er wöllt“.

Eine Gruppe junger Migranten läuft vorbei, schaut sich an, dann lachen sie und man hört einen „Voll schwul“ rufen.

Politisch bewegte Schwule und vor allem auch Lesben zeigen natürlich auch Flagge – groß ist der Unterschied zum Cologne Pride, der letztes Jahr hier stattfand, ohnehin nicht. Und dass sie keinen Sex mit „Nazis“ wollen, glaubt ihnen sowieso keiner …

Zwischenzeitlich taucht der Grünen-Politiker Volker Beck (MdB) bei den Antifas auf und zeigt auch körperlich, wo er geistig steht.

polzeipräsenzImmer wieder fliegen aus dem Heer der Schwarzgewandten, in das ich mehrmals vordringen und ein Stück weit mit-marschiere, Bierdosen gegen Geschäfte, Autos oder Hausfassaden, einmal auch ein Stein gegen die Glasfassade des McDonalds am Dom, die daraufhin zersplittert.

Kurz zuvor hat auf der Komödienstraße ein vermummter Demonstrant die gläsernde Eingangstür einer Commerzbank-Filiale zertrümmert. Auch er kann weiter ungestört in dem Demonstrationszug weiter mitmarschieren.

Wie das bei der extremen Polizeipräsenz (siehe Fotos) möglich ist, bleibt rätselhaft. Später wird bekannt, dass zwei Polizisten durch Attacken linksextremer Gewalttäter verletzt wurden.

IMG_3144 (1)Viele aus dem Block können nur spanisch oder englisch sprechen. Den Parolenvorsagern rufen sie das Vorgesagte nach. Dazwischen erklingt deutsche Musik, die den Leidensweg der Linken besingt und irgendwas von Hitler. Wie und von wem finanziert die Spanier, Italiener und Schweden nach Köln gekommen sind, kann ich nicht herausfinden. Solchen Fragen weicht man aus.

Ein junger Mann will nicht fotografiert werden, er erzählt mir, dass er bei einer Bank in Köln arbeite und Angst vor Repressionen habe. Irgendwie scheine ich dann zu nerven und man riecht den „Rechtspopulisten“ – eine junge Frau komplementiert mich aus der Gruppe heraus und bittet mich freundlich, aber bestimmt hier keine Fotos zu machen oder „Genossen anzusprechen“. Mit mir verlässt ein Demonstrant aus Italien die Demo, stellt sein Schild am Kaufhof ab (Foto rechts) und sagt, er wolle jetzt noch einkaufen gehen.

Am Neumarkt dann spricht bei den Grünen, die zuvor mit Bauchtanz und arabischen Klängen gegen die „Nazis“ demonstriert haben, die umstrittene Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker („Eine Armlänge Abstand“):

„Wir setzen einen Kontrapunkt zur AfD da drüben. Ich bin stolz auf Euch alle. Friedlich und gemeinsam. Erst gehen die Parolen spazieren, und dann die Messer.“

IMG_3143 (1)Auf den ersten Blick könnte man denken, sie habe die auf der Demo hörbare Parolen gemeint und Messer mit Steinen verwechselt. Dem ist aber wohl nicht so. Denn sie ergänzt: Sie sei stolz auf diese Stadt ruft sie in die rot-schwarz-grüne Herde, aus der einige Protagonisten bereits „druff“ wirken. Ähnlich sehen das vermutlich die „Medienmenschen gegen rechts“ von ver.di, die ebenfalls an der Demo teilnahmen (Bild oben).

Dazwischen immer wieder harmlos wirkenden, blondierte Hausfrauen oder Freaks, die die Gunst der Stunde erkannten und eine Bühne fanden …

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(c) Fotos: David Berger/ philosophia-perennis.com

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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