Sonntag, 22. Dezember 2024

Absturz: Lufthansa knickt vor linkspopulistischem Shitstorm ein

(David Berger) … und fällt so der Pressfreiheit und dem demokratischen Engagement gegen Antisemitismus und Gesinnungsjournalismus in den Rücken.

Der linkspopulistische Kampf gegen die Meinungsfreiheit läuft auf vollen Touren. Dass er sich dabei vor allem der Mechanismen des Kapitalismus bedient, gehört mit zu den Schizophrenien, in denen linkes Denken traditionell dahinwummert.

Die neue Zensur setzt in diesem Sinne vor allem bei der Finanzierung des Onlinejournalismus über Werbung ein. Die Kampagne eines Angestellten bei der bekannten Agentur Scholz&Friends, der einen Shitstorm initiierte, um zum Beispiel der vor allem gegen Antisemitismus kämpfenden Seite „Achse des Guten“ die Werbekunden abspenstig zu machen, wurde dabei zum erfolgreichen Präzedenzfall.

Die „Achse des Guten“ blieb hart und beute sich nicht vor der linkspopulistischen Hetze. Anders der Blog „Tichys-Einblick“, dessen Macher schließlich vor der neuen Zensur einknickte – seither hat sein Blog bei vielen einen neuen Namen: „Tichys-Einknick“.

So lustig das klingt, so ernst ist es allerdings. Denn gerade angesichts dieses Falls, der gehörig Schlagzeilen machte und bei allen „Guten“ dafür sorgte, dass sie sich noch besser fühlen können, haben die Linkspopulisten erst so richtig Blut geleckt.

Und können nun wieder einen neuen Etappensieg auf dem Weg ins Orwellsche Zeitalter verbuchen: Diesmal haben sie einen richtig dicken Fang gemacht und die „Lufthansa“ zum Einknicken gebracht:

Man kann es auf der Facebookseite der Fluglinie gut verfolgen, wie vor einigen Tagen des Shitstrom mit dem immer wieder selben Text einsetze:

„Liebe Lufthansa, Sie schalten Werbung auf der rechten Hetzseite Breitbart. Gerade als Konzern, der während des Dritten Reichs mehr als 15.000 Zwangsarbeiter beschäftigt hat, haben Sie eine besondere Verantwortung: Hass und Menschenfeindlichkeit dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz mehr finden. Ich fordere Sie deshalb auf, keine Werbung mehr auf der Hetzseite Breitbart zu schalten und sich damit mehr als 650 anderen Unternehmen anzuschließen.“

Und es ist erstaunlich, wie schnell Lufthansa darauf reagierte:

„Unsere Grundsätze schließen klar Webseiten für Werbung aus, die gewaltverherrlichende, sexistische, extremistische sowie radikal politische Inhalte darstellen. Nach unseren Recherchen handelt es sich in diesem konkreten Fall um Banner, die automatisiert über spezialisierte Agenturen ausgespielt werden. Dabei achten wir darauf, dass unsere Grundsätze eingehalten werden.

Die Platzierung unserer Werbung auf der genannten Seite ist absolut nicht in unserem Sinne und entspricht nicht den genannten Grundsätzen.

Weder wir noch eine Mediaagentur hat jemals die Seite bewusst für Bannerwerbung ausgewählt. Hinter der Auswahl der Webseiten für die Werbung stehen automatische Prozesse. Da kann es leider passieren, dass solche Seiten nicht ausgefiltert werden konnten und sich in die programmatischen Auktionen (Auswahl der Seiten) einschleichen.

Wir werden unsere Filter und spezielle Software weiter verbessern, damit solche Fehlplatzierungen künftig noch besser vermieden werden können. Die Seite Breitbart haben wir über die Agentur umgehend sperren lassen.“

Eine ausführliche Recherche scheint dabei bei Lufthansa nicht stattgefunden zu haben: Das in Israel gegründete Onlinemagazin Breitbart gilt in den USA inzwischen als das wichtigste Sprachrohr der (demokratisch gewählten!) neuen Regierung der Vereinigten Staaten und weltweit als Kämpfer gegen den zunehmenden Antisemitismus.

Lufthansa – oder sollen wir bei diesem Anlass lieber den bis 1945 gültigen Namen „Deutsche Lufthansa“ gebrauchen? – muss sich daher fragen lassen:

Will man dort wirklich auf beschriebene Weise den Kampf gegen Meinungs- und Pressefreiheit, Antisemitismus und letztlich auch gegen die wichtigsten Fundamente der Demokratie unterstützen?

david-motto-zensur-kopie

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Vorschaufoto (c) Andrew Thomas from Shrewsbury, UK [CC BY-SA 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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