(David Berger) Der weltweit bekannte französische Romancier und Prix Goncourt-Preisträger Michel Houellebecq ist am vergangenen Montag (26. September 2016) in Berlin mit dem Frank-Schirrmacher-Preis ausgezeichnet worden. War schon sein im letzten Jahr erschienener Roman „Soumission“ („Unterwerfung“), der die drohende Islamisierung Europas in düsteren Farben schildert, ein Fanal, so sorgt seine Dankesrede, in der er über den Untergang Europas spricht, nun für Diskussionen.
Zur politischen Lage in Frankreich trifft der Preisträger eine Feststellung, die in ähnlicher Weise auch für Deutschland gelten dürfte bzw. immer mehr gelten wird:
„Alle linken Medien befinden sich in einer schwierigen Lage. Es fehlen ihnen Leser. Allgemeiner gesprochen, ist die Linke allem Anschein nach am Sterben (…) Aus diesem Grund vor allem ist die Linke immer aggressiver und bösartiger geworden. Es handelt sich um den klassischen Fall des in die Enge getriebenen Tiers, das Todesangst verspürt und gefährlich wird.“
Nach der Feststellung, dass er nicht der einzige sei, der den Untergang Europas durch die Islamisierung vorhergesagt habe, geht er kurz darauf ein, warum gerade seine Aussagen zu dem Thema so bekannt wurden: Sein Roman „Soumission“ erschien exakt am Tag des Massakers in der Charlie-Hebdo-Redaktion, und ähnlich eigentümlich brachte die „New York Times“ am 11. September 2001, wenige Stunden vor den tragischen Ereignissen, ein Interview mit dem belletristischen Propheten über die Gefahren des Islam.
In „Unterwerfung“ prophezeite der Autor den Selbstmord Europas durch eine Nachgiebigkeit gegenüber dem „moderaten Islam“. Auch weil es ein Europa ist, „das seinen Werten abgeschworen hat, die ihm im Grunde nicht mehr passen“. Weil es – so Houellebecq in seiner Rede, die er nicht weit vom Amtssitz Angela Merkels hielt – ein Europa sei, das sich zunehmend in ein Matriarchat verwandle:
„Die Bürger werden in einem Zustand fortgesetzter Kindheit gehalten, und der erste Feind, den unsere westliche Gesellschaft versucht auszurotten, ist das männliche Zeitalter, ist die Männlichkeit selbst.“
Die dadurch um sich greifende Verweichlichung der Bequemlichkeit sorge dafür, dass der ganz anders geartete Islam solche enormen und raschen Erfolge einfahre.
Der Siegeszug des Islam und die unbewaffnete Kapitulation Europas zeige sich etwa darin, dass die französischen Universitäten sofort Konzessionen machen, sobald Finanzierungen von Projekten durch Golfstaaten auf dem Spiel stehen.
„Dann der Umstand, dass junge Mädchen in vielen Stadtteilen mehr und mehr davon absehen, sich sexy oder provozierend zu kleiden, damit sie in Ruhe gelassen werden. Tatsache ist, und das fiel mir neulich wieder ein, dass die jungen Mädchen heute, verglichen mit meiner Jugend, sehr viel weniger aufregend gekleidet sind.“
Aufgrund der aktuellen Ereignisse seit Erscheinen des Romans modifizierte Houellebecq in Berlin seine Einschätzung der Lage. Derzeit erlebten wir auch in Europa einen Islam, der nicht mehr nur moderat vorgehe, sondern „Attentate durchführt und die ganze Welt mit Bürgerkrieg überzieht“.
Die „Neue Zürcher Zeitung“ hat die Rede gestern fast vollständig publiziert: -> „Europa steht vor dem Selbstmord“
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