Dienstag, 14. Oktober 2025

Kampfansage an Genderwahn, islamische Kitas und migrantischen Bürgerkrieg

(David Berger) Einer der unbestrittenen Höhepunkte des Landesparteitags der AfD Berlin war – neben der bewegenden Ansprache von Frank-Christian Hansel – die Rede, die Julian Adrat in der Aufstellungsversammlung hielt und mit der er auf den Vorschlag von Beatrix von Storch hin auf den 15. Platz der Liste für die Berlinwahl im kommenden Jahr gewählt wurde.

In seiner Würdigung des Parteitags schreibt Dennis Riehle über Adrat: „Ein gewisser Quereinsteiger ist der noch nicht allzu lange der Partei zugehörige Julian Adrat, der auf Platz 15 kam. Als Autor und bildender Künstler, Podcaster und Radiomoderator scheint der Influencer einem breiten Publikum bekannt, zählt sich seit 2023 aktiv zu den „Blauen“.

Der  kulturellen Szene entstammend, bringt er einen frischen Wind mit, kann Rampenlicht und Fokus erzeugen. Mit der Fertigkeit zum Dialog, mit dem Anstoßen von Debatten ebnet er den Weg zur jüngeren Generation, um gleichzeitig programmatisch allzu stabil gegen einen „migrantischen Bürgerkrieg“, „Genderwahn“ und „islamische Kitas“ zu wettern.

Er nimmt kein Blatt vor den Mund, spricht Wahrheiten deutlich und unverhohlen aus. Der 1990 Geborene wollte explizit Farbe bekennen, widersetzt sich sogenannten Meldeportalen, die ihn wohl nicht selten wegen angeblichem „Hass und Hetze“ anfeinden. Mit Leidenschaft rührt er die Werbetrommel für eine Agenda, die die „Sprachpolizei“ abschafft oder das „Heroinkochern“ in der U-Bahn beendet. Sein anti-woker Kurs polarisiert, um dem gesamten Wahlkampfteam Ecken und Kanten zu verleihen.“

Auf den Spuren Bernhard Lichtenbergs

Als einem Theologen ist mir besonders ein zusätzlicher Punkt aufgefallen, den ich bewundernswert fand (obwohl Adrat nicht der einzige Bewerber war, der offen über sein Katholischsein sprach): Er bezeichnete Berlin als „die Stadt Bernhard Lichtenbergs“, war übrigens selbst in der Messe anlässlich der Rückführung seiner Gebeine in die Hedwigskathedrale anwesend.

Bernhard Lichtenberg (1875–1943) war katholischer Priester und Dompropst an der St.-Hedwigs-Kathedrale in Berlin. Er wurde bekannt, weil er während der NS-Zeit öffentlich für verfolgte Juden und andere Opfer des Regimes betete und gegen die nationalsozialistische Gewalt und Ideologie Stellung bezog.

Wegen dieser offenen Kritik wurde er 1941 verhaftet und zu Gefängnishaft verurteilt. Auf dem Weg ins Konzentrationslager Dachau starb er 1943 an den Folgen der Haftbedingungen. Die katholische Kirche sprach ihn 1996 als Märtyrer selig.

Liebe Freunde, gestern durfte ich auf dem Parteitag in Jüterbog meine erste Rede halten. Berlin geht uns alle an. Wie findet ihr sie? pic.twitter.com/aOiAxkkK1c

— Julian Adrat (@JulianAdrat) October 13, 2025

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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