Donnerstag, 28. August 2025

Polen: Katholische Kirche warnt Eltern vor staatlicher „Gesundheitserziehung“

(David Berger) Die katholische Kirche in Polen hat Eltern dazu aufgerufen, ihren Kindern nicht zu erlauben, an einem neuen Wahlfach teilzunehmen, das die Regierung zu Beginn des neuen Schuljahres nächste Woche einführt: Gesundheitserziehung.

Die Bischöfe rührt daher, dass der Unterricht Elemente der Sexualerziehung enthält, die man als „familienfeindlich“ und „geschlechterdestabilisierend“ verstehen müsse und der „Kinder moralisch verderbe“.

Ab dem 1. September wird – so die Informationen von „Notes from Poland“ – in Polen Gesundheitserziehung ab der vierten Klasse der Grundschule unterrichtet. Sie ersetzt den sogenannten Familienkundeunterricht (WDŻ), der ebenfalls freiwillig war, als Teil eines neuen Lehrplans, der vom Bildungsministerium eingeführt wurde.

Widerstand katholischer Eltern erfolgreich

Ursprünglich war geplant, den Unterricht verpflichtend zu machen. Diese Pläne stießen jedoch auf Kritik und Proteste von konservativen Gruppen sowie der rechten politischen Opposition, sodass schließlich beschlossen wurde, den Unterricht fakultativ zu gestalten. Ähnlich wie in Deutschland in der Causa Brosius-Gersdorf zeigt dieser Rückzieher der Regierung, dass der vereinte Widerstand katholisch-inspirierter Kräfte durchaus etwas bewirken kann.

Eltern, die nicht möchten, dass ihre Kinder an diesem Fach teilnehmen, das „Gesundheit als einen Wert definiert, der in seinen physischen, psychischen, sexuellen, sozialen und ökologischen Dimensionen gepflegt werden sollte“, können bis zum 25. September eine Erklärung bei ihrer Schule einreichen.

In ihrem Appell an die Eltern schreiben die katholischen Bischöfe Polens:

„Sie dürfen der systematischen moralischen Verführung Ihrer Kinder nicht zustimmen, die unter dem Vorwand der sogenannten Gesundheitserziehung durchgeführt werden soll … Aus Sorge um ihre Erziehung und ihr Seelenheil bitten wir Sie dringend, Ihren Kindern die Teilnahme daran zu verbieten.“

Wird die EU in Zukunft solche Bischofs-Interventionen verbieten?

Einige Medien würden die Falschinformation verbreiten, das neue Fach sei nur „die Gesundheit der Schüler“ ausgerichtet, sein eigentliches Ziel bestehe jedoch darin, „die Wahrnehmung von Familie und Liebe vollständig zu verändern“, so die Bischöfe.

Die Intervention der katholischen Bischöfe Polens hat bei der Regierung für Ärger gesorgt: Der stellvertretende Bildungsminister unterstellte der Kirche „Fake News“ zu verbreiten. Eine bei Politikern in der EU immer beliebtere Maßnahme, um durch die neuen Gesetze in der EU (DSA etc.) solchen Widerstand in Zukunft zu verbieten bzw. mit hohen Strafen zu belegen.

Man mag diesen Aufruf der Bischöfe für übertrieben halten. Das immer unersättlichere Vorgehen auch staatlicher Institutionen in Deutschland in Sachen Kinderumerziehung und Genderwahn bis hin zu stark sexualisierten Drag-Shows vor Kindern zeigt jedoch, dass auch hier gilt: Principiis obsta: wehret den Anfängen!

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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