Montag, 4. August 2025

Dritter Weltkrieg? Ihr habt ihn zugelassen!

Der Autor, fünf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs geboren, wuchs in dem Glauben auf, Deutschland sei von diesem Wahnsinn für immer geheilt. Doch er hat eines übersehen: wie leicht sich einst friedensbewegte Zeitgenossen heute wieder umdrehen lassen – wie ein Handschuh. Gastbeitag von Meinrad Müller.

In einem Gespräch mit Benjamin Berndt (Podcast „ungescripted“, YouTube-Titel: „So treiben sie uns in den 3. Weltkrieg (Dr. Eugen Drewermann)“), fasst der Theologe und Psychologe Dr. Eugen Drewermann diese neue Kriegsbereitschaft in drastische Worte:

1. „Wir erziehen Kinder zu Mördern“ und nennen es Pflicht

Drewermann wirft der Gesellschaft vor, junge Menschen gezielt auf Gehorsam und Kriegsbereitschaft zu trimmen, eine Art ideologischer Dressur, die das Gewissen verblendet und den Befehl über alles stellt. Dieses Vorgehen erinnere fatal an die Tätermentalität von Nürnberg.

2. Machtlogik führt geradewegs in die Hölle

„Um das Böse zu bekämpfen, machen wir uns selbst zum Werkzeug desselben und verwandeln die Welt in ein Schlachtfeld moralischer Zerstörung.“ Eine erschütternde Diagnose über das Selbstverständnis heutiger Politik.

3. 100 Millionen Tote – nur ein Knopfdruck entfernt

Drewermann warnt eindringlich: Moderne Waffentechnologie könnte binnen Sekunden „100 Millionen Menschen auslöschen“. Ein Szenario, das technokratisch kalkuliert ist und keine moralische Instabilität mehr duldet.

4. Wahnsinnige regieren

Für Drewermann ist klar: Die Politik priorisiert Rüstungsausgaben, während soziale Infrastruktur und humanitäre Hilfe vernachlässigt werden. Der Aufstieg der Panzer gehe zulasten des Brots, ein moralischer Verstoß in Zeiten globaler Krisen.

5. Das Gewissen wird beerdigt, der Krieg triumphiert

Der letzte Appell lautet unmissverständlich: „Die Stimme deines Gewissens sagt: Du darfst nicht töten.“ Wer dem Kriegsbefehl folgt, vergräbt innerlich seine Menschlichkeit – und verwirft die Chance neuer, friedlicher Entwürfe eines Zusammenlebens.

Drewermanns Anklagen machen deutlich, wer wofür verantwortlich ist, und unterstreichen die Sicht, dass die Bedrohung nicht irgendwo am Horizont lauert, sondern bereits in unseren Schulen, politischen Debatten und in der Art, wie wir junge Menschen formen, angekommen ist.


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Meinrad Müller
Meinrad Müllerhttps://www.amazon.de/-/e/B07SX8HQLK
Meinrad Müller (68), Unternehmer im Ruhestand, kommentiert mit einem zwinkernden Auge Themen der Innen-, Wirtschafts- und Außenpolitik für Blogs in Deutschland. Seine humorvollen und satirischen Taschenbücher sind auf Amazon zu finden.

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