Samstag, 31. Mai 2025

Meloni und Matussek: Rechts ist beautyful! Rechts ist cool!

(David Berger) In seiner bislang vielleicht besten Sendung beim Kontrafunk referiert Matussek seine Lektüre-Eindrücke der Fahnen von Giorgia Melonis Rückblick auf ihr bisheriges Leben: „Ich bin Giorgia“, das nächste Woche im Europa-Verlag erscheint und schon jetzt ebenso heftige Ablehnung wie Zustimmung erhalten wird.

In ihrem nun in wenigen Tagen auch in Deutschland erscheinenden Buch spricht Giorgia Meloni zum ersten Mal umfassend über sich. Über ihre Wurzeln, ihre Kindheit und über ihre Beziehung zur Mama Anna, die Schwester Arianna, die Großeltern Maria und Gianni und über den Schmerz darüber, dass sie keinen Vater hatte; über die unbändige Leidenschaft für die Politik, die sie aus »ihrem« römischen Stadtviertel Garbatella zuerst als Ministerin in die Regierung des Landes und dann an die Spitze von Fratelli d’Italia und der europäischen Konservativen geführt hat; über die Freude, Mutter der kleinen Ginevra zu sein, und über die Liebesgeschichte mit Andrea; über ihre Träume und über die Zukunft, die sie sich für Italien und für Europa wünscht.

Mutterschaft, die Identität und den Glauben

Aber mit der ihr eigenen Aufrichtigkeit und Klarheit packt sie auch komplexe Themen wie die Mutterschaft, die Identität und den Glauben an. Ein leidenschaftliches und mitreißendes Buch, die Überschriften wie skandierte Ohrwürmer, ursprünglich ironisch gemeint, dann aber zu einem Manifest ihrer Identität geworden. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der politischen Führungsfigur, auf die die Augen vieler gerichtet sind, in Italien und nicht nur da.

Es ist ein Tabubruch: Äußerst gut gelaunt feiert die populärste Regierungschefin Europas die rechte Gegenkultur. Für sie bedeutet rechts, vernünftig und wirklichkeitsnah zu sein und die links-woke Diskurshoheit und ihre totalitäre Cancel-Kultur zu beenden.

Tatsächlich: Rechts ist beautyful! Rechts ist cool! Von Meloni lernen heißt siegen lernen!

Papst Leo und der Ukraine-Krieg

Im zweiten Teil analysiert Matussek den neuen Papst Leo XIV. und dessen Friedensinitiativen und erläutert die katholische Lehre des gerechten Krieges („Bellum iustum“), der an die Bedingung geknüpft ist, dass er kurz sein und Erfolgsaussichten haben muss. Natürlich freut es mich ganz persönlich, dass ein so profunder Kenner des Katholizismus den neuen Papst ähnlich positiv einschätzt wie ich.

Weitere Themen im zweiten Teil: die Jugend eines Missionars und die vielen Katholiken in Trumps Kabinett.

Al Bano und Romina Power

Die Musik ist diesmal Freestyle, Steely Dan, Al Bano und Romina Power, Mailänder DJs mit einem Meloni-Mix, Beach Boys, Mark Knopfler und Emmylou Harris sowie ein nachgeholter Blues von Eric Clapton. Briefe.

Matussek, das ist auch das klassische „docere, delectare, movere“ in einer einzigen Sendung… Da kann man auch am Samstagmorgen nicht abschalten, selbst wenn das Frühstück längst zu Ende und das Badewasser schon eingelassen ist.

Hier geht es zur ganzen Sendung: KONTRAFUNK

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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