Dienstag, 27. Mai 2025

Frank Wahlig: Der Nietzard-Merkel-Komplex

Wann begreift Merkel endlich, dass sie von gestern ist und tun soll, was einer wie ihr ziemt: Kartoffelsuppe kochen und alle die Gestrigen, die immer noch ihr Unwesen treiben, damit verköstigen? Sie spricht dann nicht mehr, sie schmatzt dann nur noch. Gastkommentar von Frank Wahlig.

Beide sind Frauen, beide sind hemmungslos. Beide wollen Aufmerksamkeit. Das ist die Währung, wenn man nichts mehr ist beziehungsweise, wenn man etwas werden möchte. Ein Ehrgeiz, eine Entschlossenheit steckt dahinter, die schon beängstigend ist. Beide sind sie wohlstandsverwahrlost. Die eine finanziert sich durch Staatsknete, die andere durch Instagram-Likes und Parteiknete. Beide halten sich für Politikerinnen. Beide haben mit einem Mann etwas gemein: Wie Mackie Messer sind sie immer unschuldig und verdrücken sich um die Ecke und haben nichts damit zu tun. Die Drecksarbeit machen dann andere. Stichworte liefern, das machen sie. Apropos Stichwort: Angela Merkel, fangen wir mit ihr an, hochdekoriert wie ein Sowjetgeneral auf dem Lenin-Mausoleum, kann es nicht lassen, ihren Nachnachfolger in den Senkel zu stellen. Merkels Politik der offenen Grenzen, der Masseneinwanderung … Kein Nachdenken, was sie dem Land und seinen Menschen damit angetan hat. Wenn jetzt die Regierung Merz versucht, den illegalen Migrationsdruck etwas zu mindern, findet sie das nicht gut. Sie schwadroniert von europäischen Lösungen, die es nicht gibt und die auch nicht kommen. Als ob sie eine Lust daran verspürte, wie über Stichwaffen und dem täglichen Aushandeln der Lebensbedingungen das Land verrottet. Die Bürger halten im Merkel-gewollten Biedermeier ihren Mund. Die großen Medien berichten über Merkels Ausfälle, als ob sie die letztgültige Wahrheit verkündet. Grenzen offen und weiter geht’s.

„All Cops Are Bastards“

Kommen wir zur anderen: Jette Nietzard, Co-Vorsitzende der Grünen Jugend. Sie lebt in den sozialen Medien nach dem Motto: unsere tägliche Provokation gib uns heute. Und sie gibt viel. „All Cops Are Bastards“. Polizisten sind Bastarde, einer ihrer letzten Hau-drauf-Slogans. Die Bastarde sind empört, die üblichen Medien berichten, das soll so sein. Polizisten werden als rassistische Prügler enttarnt. Wer sich wehrt, gibt zu, dass doch etwas dran ist. So geht das immer wieder. Die Bastarde werden bei Palästinenser-Demos verprügelt, ins Krankenhaus getreten, mit Sprengkörpern traktiert, ihre Fahrzeuge angezündet. Bastarde eben in den Augen aggressiver Araber und linker Antifa-Fantasten und in den Augen der Grünen-Jugend-Chefin. So wird ein Klima der Gewalt gegen Polizei geschaffen. Irgendwie sind die Bastarde ja auch rechts. Solche Polit-Pornografen muss man sich leisten wollen. Und die Grünen wollen es. Wenn die Altgrünen es mit dem Verfassungsgericht bewenden lassen, um missliebige Parteien zu verbieten, wird die zukünftige Generation Grün die Sympathisanten einfach umhauen. Alles Bastarde. Die Grüne Partei schmeißt ihre Spitzenfunktionärin nicht raus. Die Blondine genießt Welpenschutz. Sie befindet sich ja auf dem Weg in den Bundestag, wie sie selbst schreibt. Dort, wo die eine nicht mehr ist, will die andere hin. Die Staatssicherheit mit 12.000 Euro im Monat lockt.

Wie eine Erbsenprinzessin

Ein Gedanke: Wenn ein AfD-Politiker so etwas ähnliches gepostet hätte, die Hölle würde aufbrechen. Wie ein Viehstempel würde diese Art der Polizistenhetze an ihr haften. Würde wie der Fliegenschiss-Vergleich von Alexander Gauland in Dauerschleife laufen. Beide Damen, die ältere als auch die jüngere, haben klammheimliche Freude daran, dass Medien und Politiker sie bemerken. Das ist die Währung, in der sie denken. Ob die Grüne Partei ihre Jung-Funktionärin bezahlt, ist Sache der Grünen selbst. Sollen sich die Grünen-Abgeordneten mit ihrer Problemblondine rumscheren. Sollte es jemals einen politischen Erziehungsauftrag für die Grüne-Nachwuchsorganisation gegeben haben, der ist gescheitert. Ob eine Regierung eine Angela Merkel finanziell polstert wie eine Erbsenprinzessin, ist das andere. Merkel residiert in Berlin gegenüber dem Adlon-Hotel in einer Liegenschaft des Bundes. Mit neun Mitarbeitern betreibt sie ihre kleine Privat-NGO. Finanziert aus dem Bundeshaushalt. Die von Merkel kritisierte Bundesregierung will sparen und traut sich aber nicht, Merkel das Budget zu kürzen. Da wo die Regierung Merz ein Zeichen nach Innen setzen könnte und sollte, geschieht nichts. Mittelstreichung als Erziehungsmaßnahme. Vielleicht begreift Merkel dann, dass sie von gestern ist und tun soll, was einer wie ihr ziemt: Kartoffelsuppe kochen und alle die gestrigen, die immer noch ihr Unwesen treiben, damit verköstigen. Sie spricht dann nicht mehr, sie schmatzt dann nur noch.

Der Beitrag erschien zuerst beim KONTRAFUNK.

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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