Mittwoch, 26. Februar 2025

Rekordverluste bei der Bundesbank und EZB

Gewinne sind nicht der Hauptzweck der Notenbanken, doch Verluste sind kein Erfolgsausweis, die zu hohe Inflation war ein Versagen in der Kernaufgabe und die monetäre Staatsfinanzierung ein offener Rechtsbruch. Gäbe es noch die D-Mark, wäre das so nicht passiert. Gastbeitrag von Prof. Alexander Dilger.

Die „Bundesbank-Bilanz weist erstmals seit 1979 Verlust aus“, und zwar in Rekordhöhe von 19,2 Milliarden Euro. Dieser Verlust muss nicht aus dem Bundeshaushalt ausgeglichen werden, doch früher übliche Überweisungen eines Bundesbankgewinns an den Bundeshaushalt bleiben wie in den Vorjahren aus. Sie sind auch in den kommenden Jahren nicht zu erwarten, da jetzt ein Verlustvortrag erfolgt, der durch zukünftige Gewinne ausgeglichen werden muss. Letztes Jahr wurde ein bilanzieller Verlust noch durch Rückstellungen vermieden, doch diese Rückstellungen sind inzwischen aufgebraucht. Zwar gibt es andere Aktiva wie Gold, dessen Preisanstieg jedoch nicht bilanziert wird, solange das Gold nicht verkauft wird.

Falsche Geldpolitik verantwortlich

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) weist einen Rekordverlust von 7,9 Milliarden Euro aus und kann deshalb keine Gewinne an die nationalen Notenbanken ausschütten. Dabei ist ihre falsche Geldpolitik für die hohen Verluste der Notenbanken verantwortlich. Sie hat massive monetäre Staatsfinanzierung betrieben und Negativzinsen eingeführt. Als auch deshalb die Inflation explodierte, hat sie viel zu spät die Zinsen erhöht und damit ein Ungleichgewicht in den Anleihenbeständen geschaffen.

Die Zentralbanken halten große Mengen schlecht oder gar nicht verzinster Staatsanleihen nicht der höchsten Qualität und müssen nun selbst die von der EZB gesetzten höheren Zinsen zahlen.

Inflation und höhere Steuern

Die Bürger der Eurozone und insbesondere Deutschlands litten nicht nur unter der viel zu hohen Inflation, sondern müssen nun auch höhere Steuern zahlen, weil Bundesbank & Co. Verluste statt Überschüsse erwirtschaften. Gewinne sind nicht der Hauptzweck der Notenbanken, doch Verluste sind kein Erfolgsausweis, die zu hohe Inflation war ein Versagen in der Kernaufgabe und die monetäre Staatsfinanzierung ein offener Rechtsbruch. Gäbe es noch die D-Mark, wäre das so nicht passiert.

Erstveröffentlichung auf dem Blog des Autors.

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