Samstag, 27. April 2024

Top20 Funradio: Trotz schwerer Krise den Humor nicht verlieren

(David Berger) Nachdem er mit 17 Jahren die Arbeit am Mikrofon begonnen hat, moderierte und produzierte er zehntausende Radiosendungen und tausende TV- Sendungen. Er war von der Geburtsstunde des privaten Rundfunks in Deutschland dabei und hat private Sender geplant, aufgebaut sowie geleitet und gehört somit zu den Urgesteinen der deutschen Funk- und Fernsehgeschichte. Und er ist hier weiterhin auf ganz besondere Weise präsent: Bernd Schumacher. Ich habe ihn in Berlin im Studio von Top20 Radio getroffen.

Bernd, Deine Vita als Formatentwickler, Fernsehproduzent und Medienunternehmer liest sich wie eine große Erfolgsgeschichte. Wenn man Dir persönlich begegnet, kann man sich bei Deiner jugendlich wirkenden Frische kaum vorstellen, dass Du jetzt einen auf Lebensabend machst?

Bernd Schumacher: David, mit 60 fängt das Leben erst an. Lach.

Wie sieht das konkret aus?

Bernd Schumacher: Ich denke, jetzt sind die Jungen dran. Meine Erfahrung aber wolte ich gerne weitergeben, so war ich an verschiedenen Unis als Gast-Dozent tätig. Und habe junge Menschen auf Ihrem Weg in die Medien ein bisschen unterstützt. Hauptsächlich aber reisen meine bessere Hälfte und ich durch die Welt.

Da einige der PP-Leser Dich aber von Deiner aktuellen öffentlichen Präsenz kennen, werden sie sagen: Nur mit Reisen alleine kann man aber einen Sender wie Top20radio nicht machen. Kannst Du denen, die Top20radio nicht kennen, kurz erklären: Was ist Top2Oradio und wie kam es zu dem Projekt?

Bernd Schumacher: Also, manche spielen Golf oder Tennis, gehen Segeln. Top 20 war eigentlich zum Ausgleich geplant. Manche entspannen sich beim Yogamachen, was ein richtiger Radiomoderator ist, der entspannt sich am Neumann-Mikrophon. Blöde Sprüche, geile Musik, danach ist man gut drauf. Und so startete Top20-Radio u.a. mit Sat.1-Kollegen wie Harald Schmidt, Margarete Schreinemakers, Gabi Decker, Elmar Hörig und einige mehr.

Im Vergleich zu dem, was unsere Wächter für politische Korrektheit schreiben, klingt das aber sehr harmlos…

Bernd Schumacher: (Lacht) War Top20 zu Beginn auch. Dann passierte in Deutschland wieder etwas… Als eine aufstrebende Jungkommunistin und FDJ Sekretärin aus dem Unrechtsstaat DDR die Macht übernahm, die CDU nach links umsiedelte und damit so etwas wie demokratische Links-Blockparteien mutierten, änderte sich das Klima in der Politik.

Auch der Umgang mit der Presse. Da wurden und werden weiterhin kritische Journalisten geschnitten, nicht mehr umfassend nachrichtlich versorgt und einiges mehr. Vor allem Kollegen, die früher in der DDR tätig waren, sagten mir: „Mensch, merkt ihr das nicht, Merkel und Co aber auch Nachfolger-Truppen benutzen DDR-Begriffe, Narrative aus der DDR, Sozialistisches“.

Es folgten beeindruckende Demokratie-Schauspiele, beispielsweise um die Europawahl. Der quasi Ruf Merkels mit ihrer devoten Truppe: Ihr Völker der Welt, schaut auf diese EU…. wie Demokratie funktioniert. Mit moralisch, erhobenem Zeigefinger präsentierte man gewählte Abgeordnete, wie auch den Spitzenkandidaten für das Präsidentenamt, Manfred Weber, der bei den Stimmen weit vorne lag und dann auch final Kommissionspräsident innen wurde.

Vermutlich hat es eine woke Operation mit Perücken-Styling hingekriegt, dass aus dem gewählten Manfred, eine Uschi von der Leyen wurde, die ja nicht bei der Wahl angetreten war.

Nun ist die EU-Verwaltung schon von Hause aus, nicht gerade für besonders demokratische Strukturen bekannt… In Thüringen gab es dann kein Halten mehr. Da hieß es ganz offen und ganz klar: Diese Wahl muss rückgängig gemacht werden. Merkel höchstpersönlich schmiss eine deutsche Fahne von einer Bühne. Für nicht voll vernebelte Journalisten ein klares Zeichen, was sie von dem Land hält, für das sie arbeiten soll.

Wie war dann die Reaktion der Journalisten?

Bernd Schumacher: An diesem Umbau in Deutschland kam natürlich kein Comedian oder Satiriker vorbei. Man erinnere sich nur an die oft sehr geniale Comicserie zu Mutti-Angela in verschiedenen Radios: „Eine Frau geht seinen Weg“; oder was hat sich der legendäre Volker Pispers an Merkel und ihren Veränderungen abgearbeitet.

Gleichzeitig aber spürte man, wie der Meinungskorridor in der Journaille immer enger wurde. Die alten Haudegen aus dem Journalismus, bei denen ich noch Vorlesungen gehört habe, wie Peter Scholl-Latour, Hajo Friedrichs von den Tagesthemen oder Friedrich Nowotny, würden sich im Grabe umdrehen, würden sie das noch alles mitbekommen.

Jedenfalls ist Top20 dann vielmehr in politische Satire und Comicals eingestiegen, als ursprünglich geplant.

Welche Themen standen dabei dann im Mittelpunkt?

Bernd Schumacher: Gegen Trump zogen Merkel und ihre Truppen ja wirklich alle Register. Eine derartige, ganz offen verzerrte Berichterstattung, um nicht Hetze zu sagen, habe ich als Journalist innen in diesem Land noch nie erlebt.

Und das in meinem Land, dessen Demokratie, Meinungs- und Pressefreiheit ich sehr schätze, ein Land, auf das ich stolz bin, für dass ich im Ausland immer die „Fahne“ hochgehalten habe. Denn Deutschland hat, nach der schlimmen Links-Faschistenzeit der national sozialistischen Arbeiterpartei etwas geschafft, was zurecht in aller Welt stets Bewunderung fand. Wir waren für viele ein Vorbild in Sachen Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit.

Und wenn man dann als Journalist und Satiriker bemerkt, dass an diesen Schrauben zurückgedreht wird, dann ist es quasi die Aufgabe von Journalisten und auch Satirikern darauf hinzuweisen. Stichwort Erinnerungskultur.

Früher hatte der Hinweis auf die „vierte Gewalt“ noch eine Berechtigung, seit Merkel verkommt der Journalismus mehr zu einer Art Verkündigungsjournalismus, zur Hofberichterstattung. Also fing Top20 an, auch unbequeme Themen aus beiden Blickwinkeln satirisch zu betrachten. Besonders eklatant wurde die Polarisierung und Spaltung bei der Corona-Krise.

Während in den MSM wirkliche Fachleute, wie Dr. Robert Malone (Pionier der mRNA-lmpfstoffe) über Ex-Pfizer-Mitarbeiter bis hin zu Prof. Bhakdi geächtet, vom Diskurs ausgeschlossen und diffamiert wurden, entstand ein Klima der Zensur und Denunziation. Menschen wurden wieder gegeneinander gehetzt.

Top2O war besonders darum bemüht, weiterhin einen echten Diskurs aufrechtzuerhalten, indem auch das Thema Corona nicht dogmatisch, sondern dialogisch, aus unterschiedlichen Winkeln betrachtet wurde.

Wenn ich an diese Zeit zurückdenke und das derzeitige politische Klima betrachte, bei dem man den Eindruck hat, dass sich diese Einseitigkeit, der perfide Krieg der Linken gegen alle Abweichler, Querdenkenden nur noch verstärkt haben, klingt das jetzt weniger nach guter Laune oder?

Bernd Schumacher: Weiterhin gilt unser Grundslogan. Wir sind das FunRadio. Wir glauben zwar nicht, dass man die Welt mit Satire besser macht, aber ein zwinkerndes Auge macht sie etwas erträglicher.

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Hier direkt reinhören: Top20 Radio

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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